"Halbe Freiheit. Warum Freiheit und Gleichheit zusammen gehören"
Robert Misik
Robert Misik, geboren 1966, ist Journalist und politischer Schriftsteller. Er schreibt unter anderem für die tageszeitung, die Berliner Zeitung, Magazine wie Falter und Profil und betreibt den Videoblog »FS Misik« auf der Website der Tageszeitung Der Standard und bloggt unter www.misik.at.
2009 erhielt er den österreichischen Staatspreis für Kulturpublizistik. Er lebt in Wien.
Mit Esprit, sprachlicher Eloquenz und im Ergebnis äußerst treffsicher analysiert der Autor den Begriff der „Freiheit“, den sich inzwischen nicht wenige konservative Politiker, Journalisten, Historiker, Vertreter der Neuen Rechten, aber auch Staatsoberhäupter auf ihre Fahnen geschrieben haben.
Dieses Buch öffnet die Augen für die derzeitigen Geschehnisse auf politischer und gesellschaftlicher Ebene, die den Weg der Abwertung menschlicher und sozialrechtlicher Errungenschaften vorauszeichnen.
Extrem einseitig interpretiert wird der Freiheit von Konservativen, Neoliberalen und den Neuen Rechten aber spätestens dann, wenn es um die Wirtschaft geht. Zentraler Ort der Freiheit ist nämlich der Markt.
„Die Ordnung, die er schafft, sei gerecht, und wenn sie es nicht ist, dann kann man daran leider auch nichts ändern, weil entsprechende Versuche alles nur schlimmer machen würden.
Mit einem Wort: Der konservative und wirtschaftsliberale Begriff der »Freiheit« meint vor allem »Wirtschaftsfreiheit« und in der Praxis läuft er auf die Freiheit der Starken hinaus, den Schwachen auf dem Kopf herumzutrampeln.“
(Misik, Seite 29).
Robert Misik:
Am 13. August 2012 erschien mein kleines Büchlein "Halbe Freiheit. Warum Freiheit und Gleichheit zusammen gehören"
im Suhrkamp-Verlag.
Darin frage ich, wie es passieren konnte, dass sich die Konservativen und Neoliberalen den Begriff "Freiheit" gekrallt haben und plädiere für einen neuen progressiven Freiheitsbegriff. Hier ein paar Zeilen aus dem Verlagsprospekt:
Darin frage ich, wie es passieren konnte, dass sich die Konservativen und Neoliberalen den Begriff "Freiheit" gekrallt haben und plädiere für einen neuen progressiven Freiheitsbegriff. Hier ein paar Zeilen aus dem Verlagsprospekt:
Joachim Gauck führte im Frühjahr 2012 mit seinem Bändchen Freiheit wochenlang die Bestsellerliste an. Und ganz allgemein schreiben sich immer mehr konservative und neoliberale Politiker und Publizisten den Wert der Freiheit auf ihre Fahnen. Unbeantwortet bleibt dabei meist die Frage, was damit gemeint ist und wodurch unsere Freiheit heute in den Industrieländern überhaupt bedroht wird. Durch autoritäre Regimes? Zensurbehörden? Wird hier nicht gegen »abgenudelte Gespenster von gestern« gekämpft? Ist es nicht viel mehr so, dass die entscheidenden Freiheiten und Rechte im Zuge der letzten 150 Jahre gerade von Progressiven und Linken gegen konservativen Widerstand erstritten wurden? Warum hat sich die Linke diesen Begriff klauen lassen?Robert Misik setzt sich pointiert mit dem halbierten, auf die Sphäre der Ökonomie reduzierten liberal-konservativen Freiheitsbegriff auseinander und plädiert für eine neue, progressive Freiheitsbewegung, die sich in einer verunsicherten Gesellschaft einsetzt für die Freiheit von Angst und dafür, dass alle Menschen die Möglichkeit haben, sich selbst zu verwirklichen: »Freiheit ohne Freiheit von Angst ist halbe Freiheit.
Freiheit ohne die Möglichkeit, sie auch zu leben, ist halbe Freiheit.«
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen