Dienstag, 24. Februar 2015

Paul Krugman: Die neue Weltwirtschaftskrise





Die neue Weltwirtschaftskrise
Gebundene Ausgabe – von Paul Krugman (Autor), Irwin L. Collier (Nachwort), Herbert Allgeier (Übersetzer), 1 mehr


Schon vor zehn Jahren wies Paul Krugman auf die Rückkehr der ökonomischen Missstände hin, die die Weltwirtschaftskrise der 30er Jahre ausgelöst haben. Doch im Boom nach der Jahrtausendwende wurde seine Warnung vergessen. Jetzt steht eine neue Weltwirtschaftskrise vor unserer Tür.
In seinem Buch zeigt der Nobelpreisträger, wie die mangelnde Regulierung der Finanzmärkte die Voraussetzungen für eine Rückkehr der Weltwirtschaftskrise schuf. Er legt dar, welche Schritte unternommen werden müssen, damit die Krise eingedämmt und die Weltwirtschaft vor dem Absturz in eine tiefe Rezession bewahrt werden kann.
Brillant geschrieben, in Krugmans typischem Stil – klar und deutlich, lebendig und unterhaltsam, dabei zugleich enorm fundiert –, wird dieses Buch sofort nach Erscheinen zu einem Grundpfeiler in der Debatte zur Lösung der Krise werden.

Die Krise sitzt im Kopf "Paul Krugman sticht unter den zeitgenössischen Ökonomen hervor, und nicht nur deshalb, weil er der aktuelle Wirtschaftsnobelpreisträger ist. 
Was Krugman so einzigartig macht, ist die Tatsache, dass er den Sachverstand, den man bei einem Mann seines Kalibers voraussetzen darf, mit didaktischem Feuer paart, mit volksbildnerischem Elan ... 

Als Blogger und Kolumnist der New York Times ist er eine Stimme, die nicht überhört werden kann. Deshalb vor allem ist Paul Krugman der legitime Erbe von John Maynard Keynes."
Robert Misik

Paul Krugman: Wir sparen uns zu Tode! Warum wir jetzt Geld ausgeben müssen.






Vergesst die Krise!
Warum wir jetzt Geld ausgeben müssen
Gebundene Ausgabe – von Paul Krugman (Autor), Jürgen Neubauer (Übersetzer)

Paul Krugman, geboren 1953, lehrt an der Princeton University und ist einer der bedeutendsten und bekanntesten Wirtschaftswissenschaftler der Welt.
2008 erhielt er den Wirtschaftsnobelpreis.
Er gilt als der wichtigste politische Kolumnist Amerikas und als sprachgewaltigster Ökonom unserer Zeit. 2009 erschien bei Campus »Die neue Weltwirtschaftskrise«.

Krugman widmet in seinem neuen Buch gleich ein ganzes Kapitel der Frage, wie staatliche Konjunkturprogramme wirken, und kommt zu einem klaren Ergebnis:
Sparprogramme verschärfen eine Wirtschaftskrise, während höhere Ausgaben die Konjunktur spürbar anschieben.



Top-Ökonom fordert riesiges Konjunkturprogramm. In seinem Buch rechnet der Nobelpreisträger für Wirtschaft mit der Sparpolitik der westlichen Industriestaaten, insbesondere mit der Deutschlands, furios ab.

Deutschland hat die Krise nicht verstanden, sagt Nobelpreisträger Paul Krugman. Sein neues Buch ist eine leidenschaftliche Anklage gegen die europäische und insbesondere die deutsche Sparpolitik. 


Paul Krugman ist nicht nur einer der besten und renommiertesten Wirtschaftswissenschaftler unserer Zeit, er ist auch ein begnadeter Autor, der es versteht, komplexe Zusammenhänge so zu beschreiben, dass sie auch der interessierte Laie ohne Probleme versteht.
Und er hat eine Mission: die neoklassischen Scharlatane seiner Zunft, die in den vergangenen dreißig Jahren den Ton angegeben haben, zurückzudrängen und einen wirtschaftspolitischen Kurswechsel anzuschieben.


Er erklärt, dass Staaten, die reich sind an Ressourcen, Talent und Wissen - den wesentlichen Zutaten für Wohlstand und einen anständigen allgemeinen Lebensstandard -, in der jetzigen Lage nur durch Investitionen, also weitere Schulden auf Zukunftskurs steuern können.
Eine schnelle und deutliche Erholung ist in greifbarer Nähe - einzig es fehlt die politische Weichenstellung.
Krugmans Weckruf lautet: Wir sparen uns zu Tode!

»Merkels Gegner und wie sie die Welt sehen« Die Zeit

Montag, 23. Februar 2015

Unverdientes Vermögen


Unverdientes Vermögen:
Soziologie des Erbrechts (Theorie und Gesellschaft)
 
Jedes Jahr wird in Deutschland Vermögen im Wert von über 150 Milliarden Euro vererbt.
Broschiert – von Jens Beckert  (Autor)

Jens Beckert studierte Soziologie und Betriebswirtschaftslehre an der Freien Universität Berlin und an der New School for Social Research, New York, mit den Schwerpunkten Wirtschaftssoziologie, politische Soziologie und soziologische Theorie. Anschließend war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie der Freien Universität Berlin tätig. Seiner Promotion 1996 in Berlin zum Thema „Grenzen des Marktes: Die sozialen Grundlagen wirtschaftlicher Effizienz“ folgte 2003 die Habilitation im Fach Soziologie ebenfalls an der Freien Universität Berlin.

Von 2001 bis 2002 war Beckert John F. Kennedy Memorial Fellow am Center for European Studies der Harvard University, danach von 2002 bis 2003 Associate Professor für Soziologie an der International University Bremen. Seiner Professur an der Georg-August-Universität Göttingen von 2003 bis 2005 folgte seine Berufung als Direktor am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung im Alter von 37 Jahren. Beckert war Gastwissenschaftler an der Princeton University, in Harvard und an der Cornell University; außerdem am Europäischen Hochschulinstitut Florenz, am Zentrum für Organisationssoziologie Paris und am sozialwissenschaftlichen Pariser Institut für Advanced Studies. Seit 2010 ist Beckert Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.

Beckert ist Fakultätsmitglied und Vorsitzender der International Max Planck Research School on the Social and Political Constitution of the Economy  (IMPRS-SPCE), einer internationalen Doktorandenschule, die vom Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung und der Universität zu Köln gemeinsam getragen wird. Zudem ist Beckert Mitglied des Joint Council des Max Planck Sciences Po Center on Coping with Instability in Market Societies  (MaxPo) an der Sciences Po Paris, einem deutsch-französischen sozialwissenschaftlichen Forschungszentrum.

Beckert ist Herausgeber des European Journal of Sociology und ist Mitglied im Herausgebergremium verschiedener soziologischer Fachzeitschriften, darunter der Socio-Economic Review. Er war Mitglied der wirtschaftssoziologischen Sektion der US-amerikanischen Gesellschaft für Soziologie (ASA).


Jedes Jahr wird in Deutschland Vermögen im Wert von über 150 Milliarden Euro vererbt. Wie aber lässt sich die private Vermögensvererbung mit dem Selbstverständnis der Leistungsgesellschaft vereinbaren? Darüber diskutieren seit über 200 Jahren Politiker, Philosophen, Juristen, Wirtschaftswissenschaftler und Soziologen. Die Vermögensvererbung ist dabei nicht nur unter normativen Gesichtspunkten umstritten. Die Folgen "unverdienten Vermögens" für die Familie, für die Wirtschaft und für die Demokratie wurden ebenso kontrovers debattiert. Jens Beckert zeichnet die Auseinandersetzungen um das Erbrecht in Deutschland, Frankreich und den Vereinigten Staaten nach, wobei in jedem der drei Länder andere Aspekte im Vordergrund stehen. In den USA sind es die Chancengleichheit und die Gefahr der Vermögenskonzentration für die Demokratie, in Deutschland der Zusammenhalt der Familie und soziale Gerechtigkeit, in Frankreich das Prinzip der Gleichheit und die Struktur von Familienbeziehungen. Diese erste umfassende soziologische Studie zum Erbrecht bietet für die aktuelle Diskussion um die Erbschaftssteuer einen erhellenden Hintergrund zum Verständnis der sehr unterschiedlichen Positionen.






Sonntag, 22. Februar 2015

Nobelpreisträger Joseph Stiglitz: Wie die Spaltung der Gesellschaft unsere Zukunft bedroht






Der Preis der Ungleichheit:
Wie die Spaltung der Gesellschaft unsere Zukunft bedroht

Gebundene Ausgabe – von Joseph Stiglitz  (Autor), Thorsten Schmidt (Übersetzer)

Joseph Stiglitz, geboren 1943, war Professor für Volkswirtschaft in Yale, Princeton, Oxford und Stanford, bevor er 1993 zu einem Wirtschaftsberater der Clinton-Regierung wurde. Anschließend ging er als Chefvolkswirt zur Weltbank und wurde 2001 mit dem Nobelpreis für Wirtschaft ausgezeichnet. Heute lehrt Stiglitz an der Columbia University in New York und ist ein weltweit geschätzter Experte zu Fragen von Ökonomie, Politik und Gesellschaft. Bei Siedler erschienen unter anderem seine Bestseller „Die Schatten der Globalisierung“ (2002), „Die Chancen der Globalisierung“ (2006) „Im freien Fall“ (2010) und zuletzt „Der Preis der Ungleichheit” (2012).

    Pressestimmen

»Es gibt nicht viele Menschen, die den Kapitalismus so gründlich erforscht haben [...]. Wenn er zum wiederholten Mal die Marktwirtschaft kritisiert, lohnt es sich, genauer hinzuschauen.« (DIE ZEIT, 04.10.2012, Literatur – Beilage, 41/12)

»Stiglitz’ Buch ist in erster Linie eine Warnung an seine europäische Leserschaft. Allein schon deswegen lohnt die Lektüre.« (Süddeutsche Zeitung, 06.11.2012)

»[Stiglitz] deckt Herrschaftsmechanismen auf, zerpflückt neoliberale Lügen und bietet aufschlussreiche Vergleiche mit der krisenhaften Situation in Europa. Dieses Buch sollte man gelesen haben!« (Neues Deutschland, 09.10.2012)

»In seinem klaren, unaufgeregten Stil eine probate Anleitung für alle, die ihr vages Unwohlsein am Zustand Europas und seiner Ökonomie in Argumente verwandeln wollen.« (Falter (A), 10.10.2012)

Viele Arme, wenige Reiche - Warum die wachsende Ungleichheit uns alle angeht

Die Ungleichheit in der Welt nimmt zu: Immer weniger Menschen häufen immer größeren Reichtum an, während die Zahl der Armen wächst und die Mittelschicht vom Abstieg bedroht ist. Doch diese Entwicklung, so zeigt Nobelpreisträger Joseph Stiglitz in seinem neuen Bestseller, ist keine zwangsläufige Folge einer freien Marktwirtschaft, sondern Ergebnis einer globalisierten Ökonomie, die zunehmend vom reichsten einen Prozent der Bevölkerung beherrscht wird.

Die Schere zwischen Arm und Reich wird größer, daran konnte auch die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise nichts ändern – im Gegenteil. Politik und Wirtschaft scheinen selbst in der Krise immer einseitiger den Interessen der Superreichen zu folgen, während es vielen Menschen zunehmend schlechter geht. Besonders drastisch lässt sich diese Entwicklung in den USA erkennen. 
Doch die wachsende Ungleichheit hat ihren Preis, wie Joseph Stiglitz in seinem neuen Buch zeigt. Sie behindert Wirtschaft und Wachstum, führt zu weniger Chancengerechtigkeit und korrumpiert Justiz und Politik. Deswegen ruft Nobelpreisträger Stiglitz dazu auf, die zunehmende Ungleichheit in unseren Gesellschaften nicht einfach hinzunehmen, sondern Wirtschaft und Politik so zu reformieren, dass der Wohlstand wieder gerechter verteilt ist. Die weltweiten Demonstrationen der Occupy-Bewegung können ein erster Schritt in diese Richtung sein.



Machtpoker um Griechenland : Alternativen zur neoliberalen Krisenpolitik !!!





Das aktuelle Heft

Heft Nr. 3 | März 2015 | 42. Jahrgang | Heft Nr. 394

Leseproben

Bernhard Sander

Vor den Regionalwahlen: Front National ist stärkste Kraft

In der Partei des französischen Staatspräsidenten wittert man wieder Morgenluft. Bei einer Nachwahl zur Nationalversammlung in Ostfrankreich konnte die Kandidatin des Front National (FN) knapp geschlagen werden. Mehr...
Christoph Lieber: Ulrich Beck und die Haltbarkeit von Zeitdiagnosen

Reflexive Moderne und das Elend der Welt

Zu modernen kapitalistischen Gesellschaften gehören immer auch Formen öffentlicher Selbstbeschreibung und Deutung. Je nach geschichtlich unterschiedlichen Konstellationen können dabei auch Einzelwissenschaften gesellschaftliche Deutungsmacht erlangen. Mehr...
Otto König / Richard Detje: Deutsche Post DHL: ver.di kämpft gegen Tarifflucht

Vom Staatskonzern zum Modell Amazon

Das Geschäft der Deutschen Post DHL boomt. Der Paketdienst des weltgrößten Logistikkonzerns entwickelt sich zu einer Erfolgsgeschichte. Mit einem Anteil von 46% ist DHL Marktführer auf dem deutschen Paketmarkt. Der operative Gewinn lag 2014 bei 1,3 Milliarden Euro. Mehr...

Inhalt


Europäische Krisenherde
Joachim Bischoff / Björn Radke
Machtpoker um Griechenland
Alternativen zur neoliberalen Krisenpolitik
Aufruf: Griechenland nach der Wahl.
Keine Gefahr, sondern eine Chance für Europa
Steffen Lehndorff
Wahnsinn mit Methode!
Liegt in dem kleinen europäischen Erdbeben um Griechenland eigentlich auch eine Chance?
Karl Georg Zinn
Monsterwellen gegen den attischen Leuchtturm
Uli Cremer
Friedliche Lösung für die Ukraine?
Positionen und Interessen der Konfliktakteure

Zäsuren und Zuspitzungen
Errol Babacan / Murat Çakır
Autoritärer Neoliberalismus und Islamisierung
Die »Neue Türkei« an einem Point of no Return?
Christina Ujma
Ende einer Ära?
Renzi, Mattarella und eine linke Keilerei
Bernhard Sander
Vor den Regionalwahlen
Front National ist stärkste Kraft

Rechtspopulismus und Risikogesellschaft
Joachim Bischoff / Bernhard Müller
AfD weiter im Aufwind
Christoph Lieber
Reflexive Moderne und das Elend der Welt
Ulrich Beck und die Haltbarkeit von Zeitdiagnosen
Otto König / Richard Detje
Konflikte um Tarifeinheit
Zwei Gutachten raten dringlich, die Finger vom Tarifeinheitsgesetz zu lassen
Wolfgang Müller
Arbeiterbewegung in China
Die widersprüchliche Rolle der Staatsgewerkschaften
Otto König / Richard Detje
Vom Staatskonzern zum Modell Amazon
Deutsche Post DHL: ver.di kämpft gegen Tarifflucht

Replik 
/ Rezension
Frank Deppe
»Imperialer Realismus?«
Eine Replik auf Uli Cremer
Christoph Lieber
Kuba als Brennglas (zu Hans Modrow/Volker Hermsdorf: »Amboss oder Hammer. Gespräche über Kuba«)

Veranstaltungen | Film
Veranstaltungen & Tipps
Klaus Schneider
Birdman (Filmkritik)
Supplement
EuroMemo Gruppe
Euro Memo 2015
Die Zukunft der Europäischen Union. Stagnation und Polarisierung oder eine grundlegende Neuausrichtung?

Samstag, 21. Februar 2015

Yanis Varoufakis: Bescheidener Vorschlag zur Lösung der Eurokrise






Bescheidener Vorschlag zur Lösung der Eurokrise 
Taschenbuch – von Yanis Varoufakis  (Autor), James K. Galbraith  (Autor), Stuart Holland  (Autor)

Yanis Varoufakis (geb. 1961) ist ein griechischer Wirtschaftswissenschaftler und Autor. Er war Professor für ökonomische Theorie an der Universität von Athen und an der Lyndon B. Johnson School of Public Affairs der Universität in Austin, Texas.
Seit dem 27.1.2015 ist er griechischer Finanzminister der Regierung von Alexis Tsipras. James K. Galbraith (geb. 1952) ist ein US-amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler, derzeit Professor an der Lyndon B. Johnson School of Public Affairs der Universität von Austin, Texas, außerdem Senior Scholar am Levy Economics Institute des Bard College. Er ist ein Sohn des bekannten US-Ökonomen John Kenneth Galbraith.
Stuart Holland (geb. 1940) ist Visiting Professor of Economics an der Universität von Coimbra, war Mitglied im Britischen Unterhaus und Berater des früheren französischen Finanzministers Jacques Delors.


Ein New Deal für Europa:
Nach dem spektakulären Regierungswechsel in Griechenland ist die Aufregung in Europa groß im Zentrum der Diskussionen stehen der neue griechische Finanzminister Yanis Varoufakis und die wirtschaftlichen Verhandlungen, die über die Zukunft Europas entscheiden werden.

Doch was will Yanis Varoufakis wirklich?
In diesem Debattenbuch analysieren er und seine Co-Autoren die Ursachen der Eurokrise und machen konkrete Vorschläge zu ihrer Lösung.
Sie benennen vier eng zusammenhängende Faktoren:
 - Die Bankenkrise
 - Die Schuldenkrise
 - Die Investitionskrise
 - Die soziale Krise.
Für jedes dieser Probleme schlagen die Autoren pragmatische Lösungen vor, die weder neue Institutionen erfordern noch gegen geltendes EU-Recht verstoßen und zudem Geber- wie Nehmerländer erheblich entlasten würden. Sie fordern nicht weniger als einen New Deal für Europa.






Dienstag, 17. Februar 2015

Lexikon des Kritischen Rationalismus






Lexikon des Kritischen Rationalismus
Taschenbuch – von Hans J Niemann (Autor)

Das Lexikon informiert über den Kritischen Rationalismus als Philosophie und Lebensweise. Es bietet die Möglichkeit einer schnellen Information über die tausend wichtigsten Begriffe dieser Philosophie Karl Poppers und Hans Alberts und gibt die originalen Textstellen an. Es klärt Begriffe, will vor allem aber viele praktische Argumente liefern, die in beliebigen Lebenssituationen eine wertvolle Hilfe sein können.

Es ist ein Lexikon der Argumente. Und es ist ein Leselexikon, das mit Hunderten von leicht lesbaren, kleinen Essays das Denken und Handeln auf vielen Gebieten menschlicher Betätigung unterstützen und verbessern kann: in Alltag und Beruf, in den verschiedenen Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften, in Ethik, Politik und Kunst, in Metaphysik und Glaubensfragen.
Da Popper viele der in Wissenschaft und Alltagsdenken praktisch verwertbaren Argumente auch in sehr entlegen scheinenden Gebieten wie der Wissenschaftslogik, der Quantenmechanik und der Wahrscheinlichkeitstheorie entdeckt hat, erlaubt das Lexikon auch dem Laien einen Einblick in das breite Spektrum seines Denkens und damit in Gebiete, die ihm sonst vielleicht fremd bleiben würden. Kaum eine andere Philosophie dürfte heute ein so umfassendes und konsistentes Weltbild bieten.



"Wer sich mit diesen auf die schrittweise (theoretische und praktische) Verbesserung der Realität zielenden Grundzügen des Kritischen Rationalismus vertraut machen möchte, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt, ebenso wie allen, die nach einer rationalen Philosophie suchen, die sich direkt und konkret vor allem im Alltag bewährt, nachvollziehbare Regeln und Begründungen an die Hand gibt, ohne sich im Abseits von Spekulationen zu verlieren."
Helmut Walther in Aufklärung und Kritik 2 (2004), S. 260

Montag, 16. Februar 2015

Nobelpreisträger Joseph Stiglitz: Die Schatten der Globalisierung




Die Schatten der Globalisierung
Gebundene Ausgabe – von Joseph Stiglitz (Autor), Thorsten Schmidt (Übersetzer)

Explodierende Aktienkurse und scheinbar nie dagewesenes Wirtschaftswachstum kennzeichneten die »Goldenen Neunziger« – bis der Absturz in eine weltweite, tiefe und bis heute andauernde Rezession folgte.
Was ist schief gelaufen?

Nobelpreisträger Joseph Stiglitz zeigt, welchen Kräften sich der schwindelerregende Boom verdankte und inwiefern in ihm bereits die Saat der Zerstörung angelegt war.

Stiglitz, als Berater der ersten Clinton-Administration und später Chefökonom der Weltbank ein intimer Kenner des »Tatorts Washington« (NZZ) und der internationalen Konzernzentralen, weiß von den strategischen Entscheidungen in den innersten Zirkeln von Politik und Wirtschaft zu berichten, aber auch von den hitzigen Debatten, die diesen vorausgingen.

Selbstkritisch beleuchtet er die globalen Folgen ihres gemeinsamen Tuns:
 - Wie ist die Fixierung auf den Defizitabbau heute zu bewerten?
 - Wie wirkt sich die von der US-Regierung exzessiv betriebene Deregulierung des Marktes aus?
 - Wohin hat uns die Maxime, Eigennutz diene automatisch auch der Allgemeinheit, geführt?
Das Gleichgewicht zwischen Staat und Markt ist verloren gegangen, so Stiglitz’ zentrale These. Um diese Balance wiederherzustellen, entwickelt Stiglitz eine überzeugende Alternative zum Diktat des Marktes – denn das, so zeigt er auf provozierende Weise, ist nicht nur wenig sozial, sondern auf lange Sicht sogar unwirtschaftlich.



   Amazon.de

Die Zahl der Globalisierungsgegner hat deutlich zugenommen. Doch insgesamt scheint unter der Weltbevölkerung eine positive Grundstimmung gegenüber den globalen wirtschaftlichen, sozialen und politischen Veränderungen zu überwiegen.
Möglicherweise entsteht dieser Eindruck aber auch nur, weil sich die Positionen der Globalisierungskritiker kaum in der öffentlichen Debatte niederschlagen: In der Politik und in den Medien trafen sie bisher auf wenig Resonanz. In der Regel werden die Globalisierungsgegner als weltfremde Spinner und gewaltbereite Chaoten abgetan, die die Vorzüge des freien globalen Marktes nicht erkennen wollen.

In Joseph Stiglitz gewinnen die Kritiker nun einen prominenten und kompetenten Fürsprecher. Der frühere Weltbank-Vizepräsident und Wirtschaftsnobelpreisträger 2001 zählt zu den weltweit renommiertesten Wirtschaftsfachleuten.
Sachkundig und kritisch analysiert Stiglitz in seinem Buch die globalen (Fehl-) Entwicklungen der jüngsten Vergangenheit.

Stiglitz saß selbst jahrelang an den Hebeln der Macht oder zumindest in deren Nähe. Von 1993 bis 1997 fungierte er als Wirtschaftsberater von US-Präsident Clinton, bevor er anschließend drei Jahre als Chefvolkswirt bei der Weltbank tätig war.
Als deren Vizepräsident erlebte er hautnah, wie der wirtschaftliche Neoliberalismus seinen Siegeszug um den Erdball antrat und wie die Ideologie des freien Marktes dabei die Volkswirtschaften mehrerer Länder ruinierte. Der Autor beschreibt, wie der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank instrumentalisiert wurden, um die Interessen der Hochfinanz und der multinationalen Konzerne zu bedienen.

Die restriktiven Auflagen, die IWF und Weltbank den von wirtschaftlicher Rezession bedrohten Staaten auferlegten, führten zur Verarmung eines großen Teils ihrer Bevölkerung. Am Beispiel Russlands und mehrerer ostasiatischer Staaten schildert Stiglitz die Folgen dieser fatalen Finanzpolitik.

Die Schatten der Globalisierung gewährt dem Leser tiefe Einblicke in die Prozesse und Abgründe der Weltwirtschaft. Der Autor klärt darüber auf, wer die Gewinner und Verlierer beim freien Spiel des Marktes sind. Sein Buch ist ein Plädoyer für einen dritten Weg zwischen Sozialismus und entfesseltem Kapitalismus und zugleich ein Appell an die Politik, endlich zu handeln. --Christoph Reudenbach

Pressestimmen

»Stiglitz ist der zur Zeit bedeutendste, kreativste und einflussreichste Wirtschaftswissenschaftler.« (Die Zeit)

»Stiglitz ist ein Insider, er ist Rebell und Ankläger.« (Stern)





Sonntag, 15. Februar 2015

Blaues Gold







Blaues Gold 
Gebundene Ausgabe – von Maude Barlow  (Autor), Tony Clarke (Autor)

Alle Welt fragt sich, wie lange die globalen Erdölvorkommen reichen. Doch ein in der Zukunft möglicherweise gravierenderes Ressourcen-Problem wird unterschätzt: Es droht ein Trinkwasser-Engpass.

Auch deshalb haben die Vereinten Nationen 2003 zum "Jahr des Süßwassers" erklärt. Im Gegensatz zum Öl, das für den Menschen zur Lebenserhaltung nicht wirklich nötig ist, ist Wasser ein schlicht unverzichtbarer Grundstoff, um den in Zukunft womöglich viel erbitterter gekämpft werden wird als heute um Öl.
Dazu, solchen Kriegen vorzubeugen, hat das zweite "Weltwasserforum", das im März 2000 in Den Haag stattfand, nicht gerade beigetragen.
Denn dort definierte man Wasser als "Handelsware".

Die Autoren des vorliegenden Bandes vertreten demgegenüber mit guten Gründen die Auffassung, dass "der Zugang zu sauberem Wasser zur Befriedigung elementarer Bedürfnisse ein unabdingbares Menschenrecht ist", weshalb diese lebenswichtige Ressource eben keine Handelsware sein könne, "die an den Meistbietenden verkauft wird".
Jede Generation, so argumentieren sie weiter, habe dafür Sorge zu tragen, "dass die Verfügbarkeit und die Qualität des Wassers durch ihr Handeln nicht geschmälert wird".
Dass wir aber genau dies durch einen allzu sorglosen Umgang mit den vorhandenen Ressourcen tun, belegen Barlow und Clarke ebenso wie sie Akteure benennen, die dafür einerseits verantwortlich sind und die anderseits entschlossen sind, auch aus dieser Knappheit Kapital zu schlagen.

Doch belassen es die Autoren nicht dabei, die negative Entwicklung nachzuzeichnen sowie Schuldige und Profiteure zu benennen. Sie zeigen auch, welche Wege die Völkergemeinschaft ihrer Meinung nach gehen muss, um das Menschenrecht auf Wasser gegen privatwirtschaftliche Interessen zu schützen. Deshalb findet sich im Anhang die von Maude Barlow gemeinsam mit Jeremy Rifkin entworfene und auf der Nichtregierungskonferenz "Water for People and Nature" 2001 in Vancouver von allen 800 Delegierten aus 35 Ländern einstimmig verabschiedete "Vertragsinitiative zum gemeinsamen Gebrauch und zum Schutz des globalen Gemeinschaftsguts Wasser".
Auch wenn man sich für die angeführten Fakten vielfach nachprüfbare Belege wünscht und sich manche Zahlen auch nicht mit denen von Vandana Shiva in Der Kampf um das blaue Gold decken, ja selbst, wenn uns die große Wassernot nicht ganz so unmittelbar bevorsteht, wie Barlow und Clarke behaupten, sollte man dieses Buch unbedingt zur Kenntnis nehmen.
 -- Andreas Vierecke

Freitag, 13. Februar 2015

Yanis Varoufakis: Der globale Minotaurus








Der globale Minotaurus: 
Amerika und die Zukunft der Weltwirtschaft [Kindle Edition]

Yanis Varoufakis Ursel Schäfer 
Globalisierung, Gier und fehlende Bankenregulierung – sie alle wurden für die Krise der Weltwirtschaft verantwortlich gemacht. In Wahrheit sind dies nur Nebenschauplätze eines weit größeren Dramas. Eines Dramas, das in der Weltwirtschaftskrise von 1929 wurzelt und bereits seit den 1970er Jahren auf offener Bühne spielt: als die Welt wider besseres Wissen begann, mit ihrem Geld den »Globalen Minotaurus« Amerika zu nähren – so wie einst die Athener dem mythischen Fabeltier auf Kreta Tribut zollten.

Heute sind die USA als Stabilisator der Weltwirtschaft selbst nachhaltig geschwächt, und die Konsequenzen des Machtvakuums zeigen sich allerorten. Sie machen vor allem eines klar: Stabilität in der Weltwirtschaft ist nicht umsonst zu haben; sie erfordert historische Entscheidungen – wie nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Hegemonialstellung Amerikas begann.
Statt hektischer Rettungsaktionen mit immer kürzeren Verfallsdaten ist eine grundlegende Debatte über Stabilitätspolitik, ist ein Neuanfang unvermeidlich.
Über die Finanzkrise selbst und fehlende Lösungen dazu sind zahlreiche Publikationen erschienen. Yanis Varoufakis aber hinterfragt, wer letztlich die Schuld für die Finanzkrise trägt. (...) Ein Buch, das gelesen werden muss.
(Indira Gurbaxani, Süddeutsche Zeitung)


In verständlicher Sprache, die Makroökonomie fest im Blick und unterm Sattel die Bücher des John Maynard Keynes, macht Varoufakis sich ans Werk. (...) Ein kluger Befund zur Lage.
(Christiane Müller-Lobeck, taz)


Das Buch entschleiert unter anderem den Mythos des deutschen und japanischen Wirtschaftswunders, die weniger auf der angeblich jeweils so effizienten Arbeitskraft beruhen, als auf einseitigen politischen Entscheidungen der USA.
Und das größte Verdienst des Autors ist sicherlich, dass er unterhaltsam beschreibt, wie die 'freie Marktwirtschaft' dabei von wenigen Strategen aus Washington über Jahrzehnte genauestens geplant und staatlich gelenkt wurde. 
(Roman Herzog, SWR2 Die Buchkritik)







Wie der griechische Finanzminister den Kapitalismus retten möchte


YANIS VAROUFAKIS HAT SEIN BUCH “DER GLOBALE MINOTAURUS” AKTUALISIERT UND ZUM GRATISDOWNLOAD INS INTERNET GESTELLT. FALTER, 11. FEBRUAR 2015
varoufacker 3Was wollen die Griechen wirklich? Werden sie sich mit einer Umschuldung und einem Ende der Austerity in ihrem Land zufrieden geben? Wie könnte ein Kompromiss aussehen?

Das sind die Fragen, die gerade die Schlagzeilen beherrschen. Gut möglich, dass sich die Syriza-Regierung am Ende mit halben Sachen zufrieden geben wird.
Gut möglich aber auch, dass sie ein viel größeres Reformziel vor Augen hat.

Um zu begreifen, welches das sein kann, lohnt es sich, sich mit den Plänen jenes Mannes zu beschäftigen, der binnen weniger Tage zu einer Zentralfigur der Eurozone geworden ist: mit den Ideen von Yanis Varoufakis, dem neuen charismatischen Finanzminister in der Tsipras-Regierung. Gerade tourte er durch Europas Hauptstädte, in Griechenland ist er längst der Darling der Herzen.

Und auch global stieg er wie eine Rakete zum Ökonomiestar auf: Der Guardian nannte den Ökonomen mit dem offenem Hemdkragen, der mit seinem BMW-Motorrad ins Ministerium fährt, “den coolsten Politiker Europas”, der “Businessinsider” machte den Sack dann zu, indem er ihn mit dem Attribut “interessantester Mann Europas” belegte. Die Superlative sind jetzt aufgebraucht, keine Steigerung mehr möglich.
Zur Coolnessdiagnose darf man wohl auch hinzuzählen, dass Varoufakis, kaum war er ernannt, die Veröffentlichung der Neuauflage seines Buches “Der globale Minotaurus” vorzog und gratis zum Download bei Amazon einstellte. Wer also einen Kindle hat, der darf jetzt kostenfrei runter saugen.
Varoufakis, der zuletzt als Professor in Texas an der Seite seines Freundes James K. Galbraith wirkte, zeigt sich in diesen Buch als brillanter Postkeynesianer mit einer großen Bewunderung für den US-dominierten Nachkriegskapitalismus – was, nebenbei gesagt, alle Charakterisierungen als gefährlicher Linksradikaler ziemlich absurd erscheinen lässt !!!

Varoufakis zeichnet eine große globale Analyse: Das Wunder der Nachkriegszeit war, dass eine starke hegemoniale Ökonomie, nämlich die der Vereinigten Staaten, alle Überschüsse der Welt aufkaufte, das globale Kapital anzog, aber weise genug war, diese Mittel in die schwächeren Staaten so zu reinvestieren, dass diese nach und nach selbst ihre Produktionsbasis erweiterten.

“Recycling der Überschüsse”, nennt Varoufakis das.
“Hegemonie unterscheidet sich von Beherrschung oder bloßer Ausbeutung, weil der wahre Hegemon weiß, dass er in die Fähigkeiten seiner Partner, Surplus zu produzieren, investieren muss.”
Auf diese Weise wurde nicht nur die Weltproduktion gesteigert, sondern auch die Nachfrage geschaffen, die nötig ist, um diese gesteigerte Produktion aufzukaufen. Amerika hat sich, obwohl dominierend, selbst beschieden, weil es begriffen hatte, dass das für die Stabilität des Systems notwendig ist und am Ende alle davon profitieren. “Selbstbeschränkung ist eine seltene und verstörende Tugend.”
Doch dieser Mechanismus ist heute zerbrochen.
Bis 2008 wurde er noch auf perverse Weise aufrecht erhalten.
Deutschland, das stärkste Land Europas, hat seine Nachbarn und Eurozonen-Partner niederkonkurriert und Leistungsbilanzüberschüsse aufgebaut.
Die Partner konnten nur überleben, indem sie in die USA exportierten. Das aufstrebende China tat das selbe und baute seinerseits Leistungsbilanzüberschüsse auf. Die USA sogen die Überschüsse auf, indem sie exorbitante Budgetdefizite aufbauten und indem sich die amerikanische Haushalte hoffnungslos verschuldeten.

Doch seit Ausbruch der Finanzkrise ist der Mechanismus kaputt und nicht mehr auf herkömmliche Weise reparabel. Die USA türmen zwar Budgetdefizite in bisher unbekannten, astronomischen Höhen auf, können aber den globalen Nachfrage-Ausfall nicht mehr kompensieren.
Das Drama ist, dass die Eurozone als mögliche globale Lokomotive völlig ausfällt. Einerseits, weil Deutschland als stärkste europäische Ökonomie versagt, nicht zuletzt deshalb, weil ihr politisches Führungspersonal auf fatale Weise ignorant gegenüber ökonomischer Vernunft ist. Varoufakis, der in deutschen Zeitungen als Mann mit deutschlandfeindlichen Tönen porträtiert wird, plädiert in Wirklichkeit für ein “hegemoniales Deutschland” – also ein Deutschland, das in der Eurozone genau die Rolle einnimmt, die die USA lange für die Weltökonomie spielten.

Und zweitens,
weil die Eurozone fatal falsch konstruiert ist, etwa mit einer Europäischen Zentralbank, aber ohne gesamteuropäische Fiskalpolitik und mit nationalen Fiskalpolitiken, die etwa der Bankenkrise überhaupt nicht Herr werden konnten.
Man stürzte sich panisch in eine Austeritätspolitik, die die Schulden nur mehr drückender machte, das Wirtschaftswachstum abwürgte und die Nachfrage zusätzlich ruinierte. Das Ergebnis ist eine katastrophale Abwärtsspirale.
Von den Schuldnerländern wird verlangt, ihre Schulden zurück zu zahlen, aber gleichzeitig werden sie daran gehindert, jene Einnahmen zu erwirtschaften, die das ermöglichen würden. Das ist auf beinahe schon kriminelle Weise dumm.
Varoufakis ist ein Mann mit einem Plan, am ehesten ein radikaler modernistischer Sozialdemokrat.
Nachdem ich ihn vor zwei Jahren im Wiener Kreisky-Forum zu Gast hatte, beschäftigte er sich eingehend mit der Figur Kreisky und schrieb danach auf seinem Blog als Antwort auf einen Kreisky-Kritiker:
“Ich bleibe bei meinem Enthusiasmus für den Mann Kreisky und bei meiner Überzeugung, dass Europa darunter leidet, dass wir zur Zeit keine Männer wie ihn in hohen Ämtern haben.”
Es ist völlig offensichtlich, dass Varoufakis ein solcher Mann sein will.

Robert Misik
20150213