Sonntag, 31. Januar 2016

Gemeinsam - soziale Sicherheit für alle Generationen !






Gemeinsam – für soziale Sicherheit und Gerechtigkeit!
Soziale Sicherheit für alle Generationen ist eine Errungenschaft, die es zu bewahren gilt !

Die sozialen Sicherungssysteme haben gerade in Krisenzeiten ihre Leistungsfähigkeit bewiesen. Dazu haben die heute Älteren einen großen Beitrag geleistet und es ist ihnen ein vordringliches Anliegen, dass auch die nachfolgenden Generationen auf diese Sicherheit vertrauen können. 

Die Gestaltung der Zukunft obliegt allen Generationen. Grundlage dafür sind Solidarität, gegenseitiges Verständnis, Toleranz sowie die Bereitschaft, miteinander und füreinander Verantwortung zu übernehmen. Vielfach ist das gelebte Realität, vor allem in Familien und auch im freiwilligen Engagement. So sind in Kommunen vielfältige Beispiele für generationenübergreifende Aktivitäten entstanden – von Lern- oder Ausbildungspatenschaften über Zeitzeugenprojekte bis hin zu „Wunschgroßeltern“. Sie sind ein wichtiger Beitrag zum Verständnis zwischen Jüngeren und Älteren.

Der Dialog der Generationen findet auch auf gesellschaftlicher Ebene statt. Jugendliche und ihre Vertretungen ermutigen wir, gemeinsam mit Seniorenorganisationen und anderen Verbänden zusammenzuarbeiten, um die vielen Gemeinsamkeiten in den eigenen Positionen und Forderungen herauszustellen und allen Versuchen entgegenzutreten, Konflikte zwischen den Generationen herbeizureden.

In der jüngeren Generation ist die Nutzung moderner Technologie in allen Lebensbereichen selbstverständlich. Auch älteren Menschen eröffnen die neuen Medien Gestaltungspotenziale bis ins hohe Lebensalter. Die Unterstützung für ältere, technikunerfahrene oder sozial benachteiligte Menschen beim Umgang mit modernen Medien muss deshalb weiter ausgebaut werden. 
Zugleich dürfen diejenigen, die keinen Zugang zum Internet haben, nicht von der gesellschaftlichen Teilhabe ausgeschlossen werden. Bildungsangebote müssen der Vielfalt der Generationen und Erfahrungen gerecht werden. Dabei darf Bildung nicht nur auf ihre Verwertbarkeit ausgerichtet sein, sondern muss auch der individuellen Entwicklung und sozialen Teilhabe dienen. Intergenerativen Bildungsangeboten kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu, sie sollten entsprechend gefördert werden.

Toleranz, gegenseitige Wertschätzung und Solidarität sind Grundlage für ein gelingendes Zusammenleben in einer pluralistischen Gesellschaft. Unsere Gesellschaft ist auch gekennzeichnet durch einen Wandel der Lebensformen. Alleinstehende, Kinderlose, Patchwork-Familien, Alleinerziehende und gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften gehören heute ebenso dazu wie traditionelle Familienkonstellationen.
Wir fordern alle Menschen auf, offen gegenüber anderen Lebenserfahrungen und Lebensentwürfen zu sein.

Alle Menschen – gleich in welcher Lebenssituation – müssen die Möglichkeit haben, ihr Leben selbstständig und selbstverantwortlich zu gestalten und gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. 



Infoset Medienkompetenz





"Lesen"
Infoset Medienkompetenz
10 Fragen – 10 Antworten


Lesen ist ein Schlüssel zur Welt. Es weckt Fantasie und eröffnet Horizonte.
Lesen befördert Wortschatz und Ausdrucksfähigkeit, es regt zum Denken und Fragen an, vermittelt Gesprächsstoff und verbindet Lebenswelten.

Die Fähigkeit, Texte zu erfassen, Zusammenhänge herzustellen und nutzbar zu machen, ist Voraussetzung dafür, Anforderungen in Schule, Beruf und Privatleben erfolgreich meistern zu können. Lesen ist in unserer Gesellschaft aber nicht selbstverständlich: 7,5 Millionen Erwachsene in Deutschland sind funktionale Analphabeten, sie können nicht genügend lesen und schreiben, um im Alltag Texte richtig zu verstehen oder zu verfassen. 

Nach der PISAStudie 
haben 18,5 Prozent der 15-Jährigen unzureichende Lesefähigkeiten.
Ihnen fehlt eine wichtige Voraussetzung für Bildung und gesellschaftliche Teilhabe.
Deshalb ist es wichtig, dass das Lesen möglichst früh zu einem festen und selbstverständlichen Bestandteil im Alltag von Kindern wird.
Dazu können 
Eltern auf einfache Weise sehr viel beitragen.


Alle Themen des Infosets Medienkompetenz:
• Frühe Kindheit und Medien
• Medien und die Entwicklung des Kindes
• Lesen
• Kinder und Fernsehen
• Gewalt und Fernsehen
• Medien und Wirklichkeit
• Kulturtechniken und Medien
• Radio & Co.
• Computer & Computerspiele
• Internet
• Online-Kommunikation
• Handys, Smartphones, Apps
• Werbung


Quelle:
Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (mpfs)
c/o Landesanstalt für Kommunikation (LFK)
Reinsburgstr. 27 | 70178 Stuttgart
Telefon: 0711–66 99 131 | Telefax: 0711–66 99 111
info@mpfs.de | www.mpfs.de






Samstag, 30. Januar 2016

In der Textilindustrie - Auf dem Weg zu einem Existenzlohn ?


                     






„Alle, die arbeiten, haben das Recht auf gerechte und befriedigende Entlohnung, die ihnen und ihren Familien eine der menschlichen Würde entsprechende Existenz sichert.“ 

Dieser in der Erklärung der Menschenrechte verankerte Grundsatz wird in der Textilindustrie systematisch missachtet. Die Mehrheit der über weltweit 60 Millionen ArbeiterInnen lebt in bitterer Armut. Ihr Lohn reicht – trotz massiver Überstunden – nicht zum Leben. Dies gilt für ArbeiterInnen in Asien genauso wie für NäherInnen in Europa. 

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Die Clean Clothes Campaign / Kampagne für Saubere Kleidung zeigt Menschen- und Arbeitsrechtverletzungen in Fabriken der Bekleidungsindustrie auf.
Sie mobilisiert KonsumentInnen und setzt sich mit deren Unterstützung für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen von NäherInnen ein.
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Die Clean Clothes Kampagne hat über 50 führende europäische Marken und Bekleidungsfirmen befragt und erhoben, was diese Unternehmen konkret tun, um existenzsichernde Löhne in den Kleider-, Schuh-, und Textilfabriken ihrer Lieferketten sicherzustellen. Die Firmen wurden in vier Bereichen bewertet, die für Umsetzung eines Existenzlohns essentiell sind:
 • Stärkung der ArbeiterInnen
 • Lohnberechnung, -Benchmarks und Einkaufspraxis
 • Dialog und Zusammenarbeit
 • Strategien zur Umsetzung eines Existenzlohns in der Lieferkette. In jedem Bereich wurden bestenfalls 10 Punkte vergeben.
Die Firmen konnten somit insgesamt maximal 40 Punkte erreichen



siehe das Ergebnis der kampagne unter
http://lohnzumleben.de/wp-content/uploads/2014/08/CCK_Check-DE_screen.pdf


weiters auch:
http://www.cleanclothes.at/media/common/uploads/download/firmen-check/TailoredWages_DE_final_140609.pdf




   



Donnerstag, 28. Januar 2016

Tirols Erhebung im Jahre 1809





Josef Hirn: Tirols Erhebung im Jahre 1809


Der "Tiroler Volksaufstand" war ein in der Geschichtsschreibung des 19. und 20. Jahrhunderts national(istisch) glorifizierter Aufstand der Tiroler Bevölkerung gegen Bayern und Napoleon im Jahre 1809 und insbesondere gegen die damit verbundenen Reformen.

Unter der maßgeblichen Führung Andreas Hofers wurde das Land Tirol im Frühjahr 1809 von der bayerisch-französischen Besatzung "befreit" und bis zum Herbst verteidigt. Im November und Dezember 1809 konnten die Bayern und Franzosen ihre Herrschaft wieder festigen.

Josef HirnNicht unmaßgeblichen Anteil an der Rezeption des Mythos 1809 hatte das Geschichtswerk von Josef Hirn (1848-1917), wiewohl zwischen den Zeilen der Historiker zahlreiche Widersprüche sichtbar werden lässt.
Josef Hirn, wirkte seit 1899 als Universitätsprofessor für Österreichische Geschichte in Wien und es ist sein Verdienst zur Hundertjahrfeier im Jahre 1909 die  Literatur zum Tiroler Volksaufstand in seinem Werk „Tirols Erhebung im Jahre 1809“ zu einem einheitlichen Ganzen zusammengefasst zu haben.

aus dem Vorwort:
Das Jahr 1809 wird niemals genannt werden, ohne die Erinnerung zu wecken an das Land Tirol. Zeitgenossen wie Nachlebende standen und stehen mit bewunderndem Erstaunen vor der Tatsache, dass ein stilles, weltabgekehrtes Bergvolk von einer Bewegung ergriffen wurde, die in seiner und der Geschichte vieler Völker einzig dasteht. In altbegründeter Wehrhaftigkeit, aber nicht um kriegerischen Lüsten zu fröhnen, in felsen¬ fester treuer Hingabe an Traditionen, die kein Machtwort eines Fremden auslöschen konnte, griffen die Männer des friedlichsten Berufes zu den Waffen für das, was ihnen als Freiheit galt, und was sie als ererbtes heiliges Eigen hoch hielten.

An der Seite ihrer österreichischen Freunde und später ohne dieselben schlugen sie sich mit dem weit überlegenen Gegner, niemals bekümmert um die Frage des Stärkeverhältnisses. Fast ein Jahr lang hauste die Kriegsfackel im kleinen Lande und entzündete die grimmigsten Leidenschaften; die Stimme der Menschlichkeit konnte bei allem Kampfgewoge nicht erstickt werden. Erst als das streitbare Volk ferchwund daniederlag, breitete sich über das Land die erzwungene Grabesstille.


siehe weiters auf:
http://diglib.uibk.ac.at/ulbtirol/content/structure/31592

Freitag, 22. Januar 2016

DAS ANDERE EUROPA






von JACQUES RUPNIK
DAS ANDERE EUROPA

Mitteleuropa und die große Migration

Somit offenbart die Einwanderungswelle auch, daß im Europa der letzten zwanzig Jahre zwar die Volkswirtschaften und die politischen Systeme von Ost und West spektakulär zusammengewachsen sind, daß Veränderungen der Gesellschaft und Mentalität aber viel langsamer vonstatten gehen.
An der Bereitschaft, mit Vielfalt umzugehen und mit anderen Kulturen Seite an Seite zu leben, mangelt es im Osten noch empfindlich. Auch in Westeuropa wird im Zusammenhang mit der Einwanderungsproblematik vielen (wieder) bewußt, wie „anders“ die Länder Ostmitteleuropas noch sind.
Der mitteleuropäische Diskurs der achtziger Jahre verband Europa als Kultur beziehungsweise Zivilisation noch mit den allgemeinen Menschenrechten. Heute erscheinen beide als Gegensätze.


Seit ihrem EU-Beitritt schätzen die Mitteleuropäer dessen wirtschaftliche Vorteile, beschweren sich aber häufig über mangelnde Rücksicht auf ihre besonderen Erfahrungen und die Bedürfnisse ihrer im Zuge der EU-Integration verwässernden mitteleuropäischen Identität. Nun könnten sie bald mehr Aufmerksamkeit erhalten, als ihnen lieb ist.

In den vergangenen sechs Monaten waren Mitteleuropa und seine Politiker in den westlichen Medien präsenter als in den zwanzig Jahren davor. Ohne Zweifel vereinfachten und moralisierten viele dieser Berichte über die Maßen, doch sie hatten eines gemein: Alle bemerkten kritisch den sehr eigenen Umgang Mitteleuropas mit dem wichtigsten Thema dieser Tage. Sie erkannten das Anderssein dessen, was einmal das „andere Europa“ war.




Mehr von: 
JACQUES RUPNIK

Seitenzahl: 
 Im Heft auf Seite 26
Aus dem Englischen von Herwig Engelmann
Genre

INHALT LI 111

ERFINDERGEIST
DIE SCHWESTERN TSCHEREPANOWA
EUROPAS TURBULENZEN
DIE GRENZE IN MIR
Ein Gedichtzyklus
Religion und Gewalt oder die Tragödie der Muslime Europas
GOTT, CHARLIE, NIEMAND
Mitteleuropa und die große Migration
SCHACHBRETT DER WELT
Großmeister im Großen Spiel – die Vereinigten Staaten gegen China
Das heutige Russland und die Lage der Kultur
POLITIK MIT ANDEREN MITTELN
Zehn Thesen zu Psychologie, Kultur, Gesellschaft, Ethik und Recht
WER WAR DER FEIND?
Die britische Dardanellenkampagne und die Katastrophe von Gallipoli
KUNST LIEBEN, KUNST HASSEN
Kämpfe, Pol Art, kämpfe! – Auf der Biennale
IKONOKLASMUS
Die Autorität des Kunstwerks und die Motive zu seiner Zerstörung
Musik als Kunst der Innerlichkeit und die neuen Klänge der Gegenwart
O.T., 2015
Photoportfolio
STADTLANDSCHAFTEN
Brasília, Manaus, Recife, São Paulo – ein Außenseiter auf der Pirsch
MISCHE PERIPHERIE
Menschen und Landschaften am Grande Raccordo Anulare
ZWEI POOLS
ES GESCHAH IN PARIS
DIE GEBURT DER BOHEME
Als die Künstler lieber arm im schönen Paris lebten als anderswo reich
Beobachtungen und Erlebnisse eines Radioreporters in der Nachkriegszeit
BRIEFE UND KOMMENTARE
ATHENER CRASHKURS
SPANIENS IRRUNGEN UND WIRRUNGEN
BEDEUTSAMKEITSPRODUKTION
KORRESPONDENZEN
DIE HINDUS UND DAS RINDFLEISCH
DAS PFERD DES TSCHEKISTEN
ROM, LASTER UND SCHÖNHEIT
PHOTOGRAPHIE
Renè Burri, Elliott Erwitt, Ebenzer Johnson, Alex Majoli, Simon Mooney
KUNST
STILL



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