Sonntag, 24. Mai 2015

Wir sind der Staat; warum Volk sein nicht genügt !!!





Wir sind der Staat!:
Warum Volk sein nicht genügt

Gebundene Ausgabe – von Daniela Dahn  (Autor)

Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus, heißt es im Grundgesetz – aber sie kehrt nie zu ihm zurück.
Wie auch, sie ist ja längst in den Händen des Big Business.
 - Kaum jemand nimmt den Politikern, die wir wählen, noch ab, dass sie Banken und Konzernen wirklich Grenzen setzen können.
 - Immer weniger Menschen glauben an die Kraft der Demokratien, Freiheit und Wohlstand für alle zu organisieren statt für immer weniger.
 - Der soziale Friede ist selbst in Europa längst brüchig geworden.
 - Die Berichte und Analysen zur Lage werden von Jahr zu Jahr bitterer und radikaler.

Aber wenn es darum geht, die Konsequenzen daraus zu ziehen, verstummen die Debatten schnell. Die Politik muss wieder das Primat über die Wirtschaft gewinnen – aber wie? Die Bürger, mit und ohne Wut, müssen wieder mehr selbst entscheiden – aber wie? Wer wirklich etwas ändern will, so die streitbare Schriftstellerin, muss sich zunächst einigen unbequemen, aber unvermeidlichen Einsichten stellen.
Darum geht es in diesem Buch: Daniela Dahn deckt tiefgreifende Blockaden auf, die den Staat daran hindern, die Dauerkrise zu lösen und sich in Freiheit weiterzuentwickeln – in ein Gemeinwesen, dessen Gesetze das Wohl aller in den Vordergrund stellen und nicht das Privateigentum, in dem die Allmacht der Parteien beendet wird. Einen Staat, der nicht mehr herrscht, wo er dienen sollte, und in dem die Bürger ihre wichtigen Angelegenheiten selbst in die Hand nehmen. Und sie macht konkrete Vorschläge, wie wir dahin gelangen können – in Deutschland, Europa und, wer weiß, darüber hinaus.

































Die Mauer muß fallen. Eine Mauer, die seit der Antike für das größte marktbeherrschende Eigentumsrecht, das Privateigentum an Produktionsmitteln, vor dem Zugriff des Volkes zu schützen hat. Es ist eine Mauer um das Big Business, wie man in den USA sagt. Ein Schutzwall, der im Laufe der Jahrhunderte immer wieder durch Volksrevolutionen unter Beschuss geriet und sich doch noch hält, durchlöchert zwar, aber immerhin. Angeblich unzerstörbar…


Die neueste Kanonade gegen diese Mauer um das Reich der Kapitalmächtigen und der Politiker herum hat keine geringere losgelassen als Daniela Dahn, die Autorin von „Wehe dem Sieger“, zu DDR-Zeiten u.a. Gründungsmitglied des „Demokratischen Aufbruchs“. Ihre neueste Denkschrift: „Wir sind der Staat“. Die Autorin stellt darin „die morsch gewordenen Grundstützen des bürgerlichen Staates in Frage.“ Es gehe allerdings nicht um eine Schwächung des Staates, „sondern um seine stärkere demokratische Legitimierung“. (S. 107)

Mit scharfer Zunge geißelt sie den Kapitalismus mit einer erstaunlich analytischen Tiefgründigkeit. 

Auf 176 Seiten spannt sie den Bogen von der Antike, dem Römischen Recht, bis in die Gegenwart und in die Zukunft. Zum geistigen Genuss der deutschen Aktivbürger, die laut Forsa zu 84 Prozent gegen Privatisierungen sind. (S. 67). Bürger, die gegen Fluglärm, gegen Atomlager, gegen Stuttgart 21, gegen Drohnen, gegen Bundeswehreinsätze im Ausland, gegen Arbeitslosigkeit, gegen die Verdummung durch die Medien zunehmend energisch ihre Stimme erheben.


Gustav Heinemann klagte in den 50er Jahren nach seinem Austritt aus der CDU: „Sieht man denn wirklich nicht, dass die dominierende Weltanschauung (…) aus drei Sätzen besteht: viel verdienen, Soldaten, die das verteidigen, und Kirchen, die beides segnen.“
Für die sich für das Wirtschaftswunder Abrackernden war das schließlich, so Daniela Dahn, eine Luftnummer letztlich ohne Netz. (S. 57) 



Das Defizit im System liege in der Allmacht der Besitzenden, in deren Einfluss auf die Politik im Interesse des weiteren Wachstums. In der unechten Demokratie, in der das Volk in Grundsatzentscheidungen überhaupt nicht einbezogen werde.
„Demokratie und Freiheit“ als Aushängeschild einer untergehenden Gesllschaft, die nach dem Kollaps des Weltsozialismus nunmehr unverblümt einst soziale Fortschritte in Frage stellt.



Der Vordenkerin Daniela Dahn sei gedankt für ihren Mut, für ihre aufklärerische Kraft, geistigen Widerstand zu leisten, für ihre klare Sprache, für ihre tiefe Menschlichkeit.

Ja, es bleibt dabei, Unruhe stiften, „subversiv“ sein mit friedlichen Mitteln ist eine Ehre. Die alte Mauer zwischen Oben und Unten, zwischen Arm und Reich, zwischen Kapital und Arbeit muss weg! Wer winkt da ab?
Lassen wir noch einmal Jean-Jacques Rousseau zu Wort kommen: „Ich besitze nicht die Kunst, für jemand klar zu sein, der nicht aufmerksam sein will.“ (S. 21) 

Cleo Schreiber

Samstag, 23. Mai 2015

Kapitalismus verstehen






Kapitalismus verstehen:
Einführung in die Politische Ökonomie der Gegenwart

Broschiert –  
von Ralf Krämer (Autor)







Donnerstag, 21. Mai 2015

Stellungsnahme der AK zu TTIP, CETA (& TISA)





Die Bundesarbeitskammer ist die gesetzliche Interessenvertretung von rund 3,4 Millionen ArbeitnehmerInnen und KonsumentInnen in Österreich.
Sie vertritt ihre Mitglieder in allen sozial-, bildungs-, wirtschafts und verbraucherpolitischen
Angelegenheiten auf nationaler als auch auf der Brüsseler EU-Ebene. Darüber hinaus ist die Bundesarbeitskammer Teil der österreichischen Sozialpartnerschaft.

Das AK EUROPA Büro in Brüssel wurde 
1991 errichtet, um die Interessen aller
Mitglieder der Bundesarbeitskammer gegenüber den Europäischen Institutionen vor Ort einzubringen.
Zur Organisation und Aufgabe der Bundesarbeitskammer in Österreich
Die Bundesarbeitskammer Österreichs bildet die Dachorganisation von neun
Arbeiterkammern auf Bundesländerebene, die gemeinsam den gesetzlichen Auftrag haben, die Interessen ihrer Mitglieder zu vertreten.

Rudi Kaske, 
Präsident



Im Rahmen ihrer Aufgaben beraten die Arbeiterkammern ihre Mitglieder unter anderem in Fragen des Arbeitsrechts, des Konsumentenschutzes, in Sozial- und Bildungsangelegenheiten.
Mehr als drei Viertel der rund 2 Millionen Beratungen jährlich betreffen arbeits-, sozial- und insolvenzrechtliche Fragestellungen. Darüber hinaus nimmt die Bundesarbeitskammer im
Rahmen von legislativen Begutachtungsverfahren die Aufgabe wahr, die Positionen der ArbeitnehmerInnen und der KonsumentInnen gegenüber dem Gesetzgeber in Österreich als auch auf EU-Ebene einzubringen.

Alle österreichischen ArbeitnehmerInnen sind per Gesetz Mitglied der Arbeiterkammern.
Die Mitgliedsbeiträge sind gesetzlich geregelt und betragen 0,5 Prozent des Bruttoeinkommens (maximal bis zur Höchstbemessungsgrundlage in der Sozialversicherung).
750.000 (ua Arbeitslose, Eltern in Karenz, Präsenz- und Zivildiener) der rund 3,4 Millionen Mitglieder sind von der Zahlung des Mitgliedsbeitrages befreit, haben aber Anspruch auf das volle AKLeistungsangebot!

Werner Muhm, Direktor




Mittwoch, 13. Mai 2015

Arbeiten wie noch nie!?






Arbeiten wie noch nie!?:
Unterwegs zur kollektiven Handlungsfähigkeit

Broschiert – von Sabine Gruber (Herausgeber), Frigga Haug (Herausgeber), 

Mag.a Sabine Gruber, M.C.D. Jg. 1973; Sozialwissenschaftlerin und Gemeinwesenentwicklerin, seit 2002 tätig im Bereich Stadtforschung und -entwicklung mit den Schwerpunkten Integration, Partizipation, alternative Ökonomien und Nachhaltigkeit; 2005-2009 Leiterin der Lokalen Agenda 21 – Plattform für nachhaltige Bezirksentwicklung und BürgerInnenmitbestimmung im 9. Wiener Gemeindebezirk; seit 2009 Koordinatorin der ökumenischen Initiative „fairshare“ – Ökologischer Lebensstil & Globale Gerechtigkeit; Lehrbeauftragte an der Universität für Bodenkultur Wien, Moderationen, Beratung und Bildungsangebote für öffentliche Einrichtungen und zivilgesellschaftliche Initiativen; seit 2009 Vorstandsmitglied bei Attac Österreich

Die Organisation der Arbeit ist aus den Fugen. Wir müssen weg von der Spaltung in entfremdete Industriearbeit, nicht anerkannte unbezahlte »weibliche« Reproduktionsarbeit und erzwungene Erwerbslosigkeit. Dafür gibt es kein Patentrezept, aber ein paar schlüssige Überlegungen wie das Konzept des Versorgenden Wirtschaftens von Adelheid Biesecker, das Konzept der Tätigkeitsgesellschaft von André Gorz oder die Vier-in-einem-Perspektive von Frigga Haug.
Die Lösung kann nur ein Gesellschaftsumbau sein, der bei den Ursachen ansetzt. Die Kritik am historisch Gewachsenen bildet den Humus für wünschenswerte Utopien und zeigt Wege zu einer anderen Art von Arbeit auf.
- Doch wohin wollen wir gehen?
- Was erwartet uns?
- Wie entscheiden wir?
Dieser Reader lädt ein zu einer offenen Entdeckungsreise auf der Suche nach kollektiven Handlungsmöglichkeiten und liefert eine Diskussions- und Entscheidungsgrundlage für die Richtungsfindung beim dringend notwendigen Umbau.


Inhalt:

Sabine Gruber: Reiseanleitung – Unterwegs zur Handlungsfähigkeit

Sabine Gruber: Arbeitsverhältnisse als Gesellschaftsverhältnisse. Grundannahmen zu Arbeit und WohlstandsverteilungSabine Gruber: Wie wir leben und arbeiten wollen. Schritte von der Utopie zur Realität

Bernd Röttger: Wege in die Befreiung der Arbeit. Traditionen, Erfahrungen und Perspektiven aus der Geschichte der Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung

Stephan Krull: Aus der arbeitspolitischen Defensive zur Befreiung der Arbeit?

Alexandra Weiss: Die Arbeit der „Anderen“

Johanna Riegler: Die Faulen und die Fleißigen - Konfliktlinien der Arbeitsgesellschaft

Frigga Haug: Die Geschichte der Vier-in-einem-Perspektive als Schule des Lernens. Eine Vision von Frauen, die eine Vision für alle ist.

Pro & Contra 4 in 1. Schriftlicher Dialog zwischen Frigga Haug und Johanna Riegler mit Fragen von Sabine Gruber





GCE - Politische Bildung für die Weltgesellschaft





Global Citizenship Education
Politische Bildung für die Weltgesellschaft
Österreichische UNESCO-Kommission
Wien, 2014
Inhalt
1. Einleitung: Global Citizenship im Überblick 3
Exkurs 1: Global Citizenship Education im Rahmen der UNESCO 6
2. Was heißt Global Citizenship Education? 9
2.1 Herkunft und Definitionen 9
2.2 Der „global citizen“ Ansatz 11
2.3 Der „global citizenship“ Ansatz 12
Exkurs 2: verschiedene Citizenship-Konzepte im Vergleich 14
3 Grundfragen von Global Citizenship Education 21
3.1 Nationale und/oder kosmopolitische Identität? 21
3.2 Drei Dimensionen von Global Citizenship Education 22
3.3 Kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit 24
Exkurs 3: Global Citizenship Education in Bezug zu anderen politischen Pädagogiken 28
Lektüreempfehlungen 35
4. Global Citizenship in der Praxis 37
4.1 Wissen, Kompetenzen, Werte und Einstellungen 37
4.2 Verschiedene Ebenen der Umsetzung 40
4.3 GCE-Ansätze in bestehenden Richtlinien für Schule und Unterricht 40
4.4 Global Citizenship Education im Fachunterricht 44
4.4.1 GCE und Geschichte und Sozialkunde/Politische Bildung 44
4.4.2 GCE und Deutsch 45
4.4.3 GCE und Geographie und Wirtschaftskunde 46
4.5 Schulkultur und Schuldemokratie 47
5. Zusammenfassung 49
Verwendete Literatur 52

AutorInnen 54
Eine Schulklasse wehrt sich gegen die Abschiebung einer Mitschülerin, die keinen österreichischen Pass hat. Denn sie empfindet die Kameradin als integriert, als zugehörig, und sieht nicht ein, warum sie kein Recht haben sollte zu bleiben.
Flüchtlinge, die in Österreich um Asyl angesucht haben, sind verärgert über die schleppende Arbeit der Behörden. Sie demonstrieren für eine menschlichere 
Asylpolitik und besetzen sogar die Votivkirche in Wien, um zu zeigen, dass es ihnen ernst ist. Sie stellen einen politischen Forderungskatalog auf, das heißt, sie handeln so, als hätten sie alle politischen Rechte wie InländerInnen. Dieses „als ob“ erweist sich als effiziente Strategie, mediale Aufmerksamkeit zu bekommen, und macht zudem noch deutlicher auf ihren rechtlosen Status aufmerksam.

Eine österreichische Schulklasse hat eine Partnerschaft mit einer Klasse in einem

afrikanischen Land. Der Kontakt besteht aber nicht im üblichen Spendensammeln
für „die armen Kinder da unten“, sondern in einem gemeinsamen Projekt:
Die SchülerInnen untersuchen in beiden Ländern, welche Möglichkeiten schulischer
Mitbestimmung es gibt, und tauschen sich darüber gleichberechtigt aus.


All das sind Beispiele, wo Menschen sich als global citizens begreifen und 

dementsprechend handeln. Das dritte Beispiel zeigt darüber hinaus, wie Global Citizenship Education aussehen könnte. Und das ist auch das Thema dieser Broschüre. Denn obwohl der Gedanke der Weltbürgerschaft heute – in Zeiten der Globalisierung – „in der Luft liegt“ und immer wieder aufgegriffen wird, braucht es doch ein systematisches Lernen, um
die Jugend auf diese neue Situation vorzubereiten.
Warum aber nennen wir dieses Lernfeld Global Citizenship Education? 
Wozu braucht es wieder einen neuen Begriff und warum muss es ein Begriff in englischer Sprache sein? In der Pädagogik ist ein neuer Begriff dann berechtigt und notwendig, wenn er Sachverhalte und Konzepte beschreibt, die anders nicht zum Ausdruck gebracht werden können.
Anders gesagt: Begriffe bieten einen „Denkrahmen“, der es erlaubt, bestimmte 
Phänomene zu verstehen und einzuordnen.

Tatsächlich zeigt sich, dass die im deutschen Sprachraum besser eingeführten Begriffe wie Interkulturelles Lernen, Globales Lernen, weltbürgerliche Bildung, Friedenserziehung oder Politische Bildung zwar alle ihre Berechtigung haben, aber doch nur Teilaspekte dessen erfassen, worum es bei Global Citizenship Education geht.

Als Bildungskonzept ist Global Citizenship Educationn kein vollkommen neuer Ansatz, sondern baut auf allen genannten Pädagogiken auf, kombiniert diese oder wesentliche Komponenten von ihnen und gibt ihnen damit eine neue und unverwechselbare Ausrichtung. Global Citizenship Education stellt jedenfalls einen originellen, notwendigen und weiterführenden Denkrahmen dar, der für Bildung in Zeiten der Globalisierung

und der „Weltgesellschaft“ unverzichtbar ist.


Montag, 11. Mai 2015

Bildung und Marktregime





WIDERSPRUCH 63

Bildung und Marktregime

Demokratie und Bildung; Exzellenz statt Chancengleichheit; Dynamik und Defizite berufsorientierter Bildung; Brückenangebote, Geringqualifizierte und Prekarität; Gender Studies; Unternehmerische Hochschule; Autonome Schule; Politische Bildung in den Gewerkschaften; Bildungsproteste; Bildungsökonomie; Schulische Selektion und Arbeitsmarkt
U. Brand, V. Polito, K. Weber, P. Dehnbostel, S. Künzli, R. Scherrer, H. Lindenmeyer, L. Fankhauser, W. Schöni, A. Dietschi, Diskussionsgruppe ASZ, C. Goll, L. Abujatum Berndt, P. Streckeisen, T. Ragni

Diskussion

AE. Borst: Schwarmintelligenz – eine Kritik
U. Klemm: Lernen im Horizont der Weltgesellschaft
R. Bossart: Bildung als Inklusionsutopie
U. Mäder / H. Schmassmann: Wertfreie Forschung?
Marginalien, Rezensionen



Editorial 3
Ulrich Brand
Demokratie und emanzipatorische globale Bildung.
Gegen die Standort- und Sachzwangpolitik
7
Véronique Polito
Exzellenz statt Chancengerechtigkeit?
Neuausrichtung der Bildungspolitik in der Schweiz
18
Karl Weber
Ist die berufsorientierte Bildung zukunftsfähig?
Entwicklungsdynamik, Defizite und Handlungsbedarf in der Schweiz
27
Peter Dehnbostel
Berufliche Bildung im Spannungsfeld humaner Entwicklung und ökonomischer Verwertung
41
Sibylle Künzli / Regina Scherrer
Brückenangebote als Beitrag zur Problemverschleierung.
Zum Übergang von der obligatorischen in die nachobligatorische Bildung
53
Hannes Lindenmeyer
Bildung für Geringqualifizierte.
Erhöht berufliche Qualifizierung die Chancengerechtigkeit?
65
Lilian Fankhauser / Walter Schöni
Geschlechterperspektiven in der «unternehmerischen Hochschule»
Zur aktuellen Situation der Gender Studies
77
Andreas Dietschi
Neoliberalisierung der Hochschulen.
Analyse und Perspektiven für die Praxis
91
Diskussionsgruppe ASZ
Autonome Schule Zürich – Bildung zur Selbstbestimmung.
Emanzipatorische Bildung in einer kapitalistischen Gesellschaft
103
Christine Goll
Für eine starke gewerkschaftspolitische Bildung.
Gemeinsam lernen, eine solidarische Gesellschaft zu gestalten
113
Leonor Abujatum Berndt
Bildungsproteste und gesellschaftlicher Umbruch in Chile.
Vom Unmut über die Ungleichheit in der Bildung zur breiten sozialen Bewegung
123
Peter Streckeisen
Wie die Ökonomie zur Bildung kommt.
Zur Verbreitung der Bildungsökonomie in der Schweiz
139
Thomas Ragni
Überleben und sich durchsetzen im Kapitalismus
Das Zusammenspiel von Bildung und Arbeitsmarkt
149

Diskussion

Eva Borst
Schwarmintelligenz.
Über die Beliebigkeit von Bildungsinhalten
 163
Ulrich Klemm
Lernen im Horizont der Weltgesellschaft.
Welche Perspektiven für die Erwachsenenbildung?
 173
Rolf Bossart
Bildung als Inklusionsutopie.
Über die Herrschaft der Exklusion
183
Ueli Mäder / Hector Schmassmann
Wertfrei und neutral?
Theorietraditionen sozialwissenschaftlicher Forschung und die Rolle der
Intellektuellen
 189

Marginalien / Rezensionen

Johannes Gruber über:
Barbara Müller: Die Anfänge des Bologna-Prozesses in der Schweiz
199
Benjamin Opratko über:
Sebastian Friedrich (Hg.): Rassismus in der Leistungsgesellschaft
201
Riccardo Pardini über:
Peter Bathke / Anke Hoffstadt (Hg.): Die neuen Rechten in Europa
205
Beat Baumann über:
Andreas Rieger / Pascal Pfister / Vania Alleva: Verkannte Arbeit
208
Annette Hug über:
Rebekka Wyler: Schweizer Gewerkschaften und Europa
211
Karin Jenni über:
Solidaritätsnetz Ostschweiz / Beobachtungsstelle für Asyl- und Ausländerrecht Ostschweiz (Hg.): «Das hier … ist mein ganzes
Leben»
214
Autorinnen und Autoren 220

F E S D - Fashion educated Social Democracy




























































weitere Infos siehe unter:

http://gkrejci.blogspot.com/


Sonntag, 10. Mai 2015

Und wenn ich Auschwitz überlebe ...





Und wenn ich Auschwitz überlebe...:
Mein Weg vom Tod zum Leben

Broschiert – von Max R. Garcia (Autor)

"Zum ersten Mal seit Jahren betrachtete ich mich selbst in einem Standspiegel. Schon seit langem an den ausgemergelten Anblick meiner Mithäftlinge gewöhnt, war ich doch überrascht, mich selbst nur noch als Haut und Knochen zu sehen, eine wandelnde Anatomiestudie. Meine Wangen waren eingefallen. Meine Augen hatten sich in den Schädel zurückgezogen. Mein Schädel war grob rasiert, bis auf einen Streifen in der MItte. Ich wog vermutlich knapp 40 Kilogramm, ein erwachsener Mann, 1,70 Meter groß, fast 21 Jahre alt."
So beginnt die Schilderung von Max. R. Garcia über seine Befreiung aus dem KZ Ebensee am 6. Mai 1945.

Der Autor, der im Juni 1924 in Amsterdam geboren wurde, erzählt in diesem Buch seine beeindruckende Lebensgesschichte, die in einer holländisch-jüdischen Familie ihren Anfang nahm. Nach der Besetzung der Niederlande durch die Nationalsozialisten wurde Max Garcia verhaftet und in verschiedene Konzentrationslager deportiert. Er überlebte den Schrecken des Holocaust und wanderte nach dem Krieg in die USA aus, wurde dort Architekt und gründete eine Familie.
"Ich habe Vieles vergeben und dadurch sehr viel bekommen. Natürlich habe ich nichts vergessen."
Max. R. Garcia

Samstag, 9. Mai 2015

Jugendarmut: Beiträge zur Lage in Deutschland






Jugendarmut: Beiträge zur Lage in DeutschlandBroschiert – von Yvonne Ploetz (Hrsg.) (Autor)

Armut ist bei Jugendlichen schon lange kein Randphänomen mehr. Im Gegenteil: Die Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen ist schon quantitativ die am stärksten von Armut betroffene Bevölkerungsgruppe. Welche Einzelschicksale verbergen sich hinter den Zahlen? Was macht Armut mit Jungen und Mädchen, die sich auf dem Weg ins Erwachsenenleben mit einer derart schwerwiegenden Lebenssituation konfrontiert sehen? Welche politischen Instrumente sind denkbar, um diesem Problem gerecht zu werden? Fachleute und Personen des öffentlichen Lebens setzen sich in dem Sammelband mit den Ursachen und Auswirkungen von Jugendarmut in der Bundesrepublik auseinander und diskutieren Auswege aus der Armut junger Menschen. Sie nehmen die verschiedenen Dimensionen von Jugendarmut in Augenschein und stellen sie in den Kontext der ökonomischen, sozialen und politischen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte. Intention ist dabei, zu einer größeren Sensibilität für die Problematik in Politik, Wissenschaft und den öffentlichen Debatten beizutragen.


Unterscheidet man die Betroffenheit von Armut nach Altersgruppen, dann findet die Armut von Kindern, aber auch die von Älteren in der Öffentlichkeit mehr Aufmerksamkeit als die von Jugendlichen/Jungerwachsenen (18 bis 25 Jahre) und das, obschon diese nach den verfügbaren Daten die größte Gruppe bilden.
Diese selektive Wahrnehmung beruht wohl teils auf Stereotypen, die benachteiligte Lebenslagen auf das Verhalten der betroffenen Jugendlichen selbst zurückführt, teils auf der Annahme, Jugendarmut sei ein biografisch bedingtes und damit vorübergehendes Phänomen.
In deutlichem Kontrast zu derartigen Deutungen plädieren die Autorinnen und Autoren des Sammelbandes für eine Sicht, die Jugendarmut als eigenständiges Problem versteht, nämlich als „Ergebnis eines Prozesses sozialer Ausgrenzung von verwundbaren Jugendlichen aus bestimmten Lebenslagen, der in der Familie beginnt, sich im Schulsystem fortsetzt und sich biographisch verlängert, wobei die Teilhabechancen der Einzelnen abnehmen“ (24).

Die Autorinnen und Autoren, der fachlichen Ausrichtung nach überwiegend mit praktischen Themen der Sozialpolitik und Sozialarbeit befasst, diskutieren auf der einen Seite soziostrukturelle, mit dem System des flexiblen Kapitalismus zusammenhängende Ursachen von Jugendarmut (Lutz; Michels; Butterwegge; Koch; Seppmann).
Auf der anderen Seite werden spezielle Dimensionen von Jugendarmut – vor allem in ihren Auswirkungen auf konkrete Armutslagen – behandelt (Boos; Gaiser u. a.; Bierbaum; Bury; Trabert; Thomas; Farin).
Die Herausgeberin – seit 2011 frauenpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag – setzt sich in ihrem Beitrag kritisch mit den einschlägigen Positionen der im Bundestag vertretenen Parteien in den Wahlprogrammen 1998 bis 2009 auseinander.

Thomas Mirbach (MIR)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Lawaetz-Stiftung Hamburg, Lehrbeauftragter, Institut für Politische Wissenschaft, Universität Hamburg.







































Freitag, 8. Mai 2015

Wir zahlen nicht für eure Krise !!!






Nach einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Kapitalismus wissen wir, wem dieses Wirtschaftssystem nützt.

Es sind die wenigen 
Reichen, die davon profitieren, dass der Großteil der Bevölkerung
ausgebeutet wird. Klar ist auch, der Kapitalismus war nicht plötzlich da – seine zügellose Entwicklung wurde von den Konservativen und Reaktionären vorangetrieben und erscheint uns als so genannter Neoliberalismus in ganz besonders perfider Form.

Die neoliberale Ideologie will uns 
weiß machen, dass wir frei sind, alles tun und erreichen können, wenn wir nur hart genug dafür arbeiten.
„Mehr privat – weniger Staat“ wurde zum Programm erklärt.

Die Individualität von Menschen 
wird hoch gehalten und gelobt – natürlich, denn alleine
kann man wenig bewegen und alles bleibt im Lot.
Doch trotz Arbeit leben viele 
in Armut, Dienstleistungen, für die lange Zeit der Staat verantwortlich war – siehe Gesundheits- und Pensionsvorsorge, aber auch Bildung
– werden schleichend privatisiert.
Die schwerste Krise seit 1929 zeigt, dass neoliberale Politik nicht funktioniert – der Kapitalismus wird immer Krisen hervorbringen.

Downloadable unter:
https://rotbewegt.at/files/pdf/broschure_systemfehler_krise_download.pdf


Mittwoch, 6. Mai 2015

Schlüsseldaten über Europa






Schlüsseldaten über Europa enthält eine Auswahl statistischer Daten über Europa. 


Die meisten Daten beziehen sich auf die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten. Einige Indikatoren werden jedoch auch für andere Länder wie die EFTA-Mitgliedstaaten, die EU-Beitrittskandidaten, Japan oder die Vereinigten Staaten bereitgestellt.

Downloadable --> HIER !



Die Veröffentlichung vermittelt den Nutzern amtlicher Statistiken einen Überblick über die umfangreichen Informationen, die auf der Website von Eurostat und in den Online-Datenbanken des Statistischen Amtes zur Verfügung stehen. Schlüsseldaten über
Europa soll einen ausgewogenen Satz von Indikatoren mit einem breiten Informationsquerschnitt bereitstellen.

Eine laufend aktualisierte Online-Fassung ist verfügbar unter
http://ec.europa.eu/eurostat/statistics-explained/index.php/Main_Page/de

— den Link ‘Eurostat-Jahrbuch’ in der Sektion ‘Online-Publikationen’ 
anklicken.

Inhalt
Vorwort 3
Zusammenfassung 4
Inhalt 5
Einleitung 9
Das Eurostat-Pocketbook 9
Eurostat und das Europäische Statistische System 12
Statistiken für die europäische Politik und Initiativen mit hoher Priorität 15
1. Bevölkerung 19
1.1 Bevölkerungsstruktur und Bevölkerungsalterung 20
1.2 Bevölkerung und Bevölkerungsveränderung 22
1.3 Eheschließungen und Scheidungen 24
1.4 Fruchtbarkeit 26
1.5 Sterblichkeit und Lebenserwartung 28
1.6 Wanderungsströme und Migrantenbevölkerung 30
1.7 Asyl 32
2. Lebensbedingungen und Sozialschutz 35
2.1 Soziale Eingliederung 36
2.2 Einkommensverteilung 38
2.3 Wohnen 41
2.4 Sozialschutz 43
2.5 Kriminalität 45
3. Gesundheit 49
3.1 Gesunde Lebensjahre 50
3.2 Todesursachen 52
3.3 Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz 54
4. Bildung und Weiterbildung 57
4.1 Schülerzahlen und frühzeitige Schul- und Ausbildungsabgänger 59
4.2 Fremdsprachenerwerb 62
4.3 Bildungsausgaben 64
4.4 Hochschulbildung 66
4.5 Lebenslanges Lernen 68

Sonntag, 3. Mai 2015

Mein Freund Stieg Larsson






Mein Freund Stieg Larsson
Gebundene Ausgabe – 
von Kurdo Baksi  (Autor), Susanne Dahmann (Übersetzer)

Stieg Larsson wurde am 10. Dezember 2004 in der Kapelle von Skogskyrkogarden im Süden Stockholms beerdigt. Die Kirche war zum Bersten gefüllt, seine Lebensgefährtin, seine Familie, seine Freunde, seine Kollegen, seine Weggefährten, Journalisten, alle waren gekommen, um Stieg Larssons Tod zu betrauern. Am Abend trennten sich ihre Wege, und jeder war fortan mit seiner Trauer allein.

Kurdo Baksi, Stieg Larssons bester Freund und langjähriger politischer Weggefährte, brauchte fünf Jahre, um den Verlust seines Freundes zu überwinden. Fünf Jahre, in denen er trauerte und miterlebte, wie Larsson plötzlich posthum zu einem der weltweit erfolgreichsten Schriftsteller der letzten Jahre avancierte. Fünf Jahre, in denen er wieder und wieder nach Stieg Larsson gefragt wurde. Wie er gewesen sei? Was ihm wichtig war? Wie er wohl mit all dem Ruhm und Erfolg umgegangen wäre?

Kurdo Baksi beschließt, ein Buch zu schreiben. Kein Buch über den Autor der Millennium-Trilogie, sondern
- ein Buch über seinen Freund Stieg Larsson.
- Über ihre erste Begegnung im Jahr 1992,
- über den Beginn ihrer Freundschaft,
- über ihre gemeinsame Arbeit, ihren Kampf gegen rechts.
- Über Stieg Larssons Integrität, seine Unbeirrbarkeit, seine Arbeitswut und seine Genauigkeit.
- Über seine Kindheit und Jugend, über die Menschen, die ihm wichtig waren.
- Über sein immenses Wissen, seine beeindruckende politische Bildung,
- über seine Besessenheit, das Richtige zu tun.
- Über seinen Mut und seine Unerschrockenheit, über die Drohungen gegen ihn und die Angst, die Baksi immer wieder um seinen Freund hatte.
- Über Stieg Larssons Sturheit, seine Unfähigkeit, zu vergeben, seinen ungesunden Lebenswandel, seine schlechten Angewohnheiten.
- Über seine Romane, seine Inspiration, über Larssons Gewissheit, Bestseller geschrieben zu haben.
- Über den letzten Tag, den Anruf eines Expo-Mitarbeiters, dass es Larsson nicht gutgehe, er auf dem Weg ins Krankenhaus sei.
- Über Stieg Larssons letzte Worte im Krankenwagen.
- Über den Abschied von seinem toten Freund.


Kann man sich buchstäblich zu Tode arbeiten? Eine Frage, die Kurdo Baksi bereits in seiner Vorwort-Meditation anklingen lässt. Und - tatsächlich –, der Freund, der 2004 erst fünfzigjährig eines plötzlichen Herztodes starb, er schien wie eine Kerze, die an beiden Enden brannte. Das absolut Erstaunliche aber: Nach Stieg Larssons Tod und einer ohnehin ungeheuren Lebensleistung, erschien posthum ein geradezu menetekelhaftes Vermächtnis: Drei dickleibige Bände, die als „Millenium-Trilogie“ weltweit wie eine literarische Bombe einschlugen! Fünf Jahre später nun stellt sich der elf Jahre jüngere Kurdo Baksi die Frage, ob er seinen Freund und Mentor, diesen rätselhaften Gerechtigkeitsfanatiker und unermüdlichen Menschenrechtskämpfer mit den jungenhaft weichen Gesichtszügen wirklich gekannt hat. Ein bewegender Nachruf und eine nachdenkliche Spurensuche.

Baksi sieht sich einem vielteiligen Puzzle gegenüber. Schon zu Lebzeiten war Stieg von geradezu notorischer Verschwiegenheit, was seine Vergangenheit anbetraf. Kennengelernt hatten die beiden sich 1992, als Baksi Chefredakteur der antirassistischen Zeitschrift “Svartvitt” war, während Stieg sich als Aktivist auf Solidaritätsdemos für Flüchtlinge einen Namen gemacht hatte. Vor allem aber als Autor des bahnbrechenden Buches “Extremhögern” (Die extreme Rechte), das den Finger auf eine in Schweden offene Wunde legte. Zusammen in der Folge fanden die beiden jungen Journalisten zu Anfang der 90er-Jahre ein reiches Betätigungsfeld, da nach dem Zusammenbruch des Ostens in Schweden blanker Fremdenhass und Rassismus aufblühten, der vor allem schwarze Einwanderer zu Jagdzielen erklärte. Nicht selten fühlt man sich in diesen Passagen des Buches in einen Wallander-Plot versetzt.
Fast mythisch mutet es an – und die Bewunderung all jener, die ihn kannten, bestätigt dies -, wie der bescheidene Larsson, dem jegliche Öffentlichkeit zuwider war, sich als Freiheitskämpfer und Unrechtsverfolger im Kampf gegen Nazismus und Rassismus völlig aufzehrte und im Laufe dieser Mission viel zu früh abtreten musste. Es ist deshalb ein Anliegen Baksis, dass diese eher unbekannte Facette im Leben des Großautors entsprechend gewürdigt wird. Aber es gab eben auch die “Nachtseite” Larssons, seine häufige Abwesenheit, die seine Frau Eva schon misstrauisch werden ließ, wie wir amüsiert lesen. Inzwischen kennen wir das Ergebnis dieser Nachtarbeit Stieg Larssons zweites Leben. Das ihn weltberühmt werden ließ. Ein merkwürdiger Mensch. Aber einer, den man bewundern darf.
 – Ravi Unger