Dienstag, 23. Februar 2016

Barrieren und Lücken im österreichischen Gesundheitssystem



Armutskonferenz :
Barrieren und Lücken im österreichischen Gesundheitssystem
Die Armutskonferenz ist seit 1995 als Netzwerk von über 40 sozialen Organisationen, sowie Bildungs- und Forschungseinrichtungen aktiv. Sie thematisiert Hintergründe und Ursachen, Daten und Fakten, Strategien und Maßnahmen gegen Armut und soziale Ausgrenzung in Österreich. Gemeinsam mit Armutsbetroffenen engagiert sie sich für eine Verbesserung deren Lebenssituationen.
Wien - Graz - Linz
In den österreichischen Rahmengesundheitszielen ist vermerkt: „Alle Bevölkerungsgruppen sollen über gerechte Chancen verfügen, ihre Gesundheit zu fördern, zu erhalten und wiederherzustellen.
Bildung ist neben Sozialstatus und Einkommen ein zentraler Einflussfaktor auf die Gesundheit“ Und: „Das Gesundheits- und Sozialsystem ist so zu gestalten, dass ein gleicher, zielgruppengerechter und barrierefreier Zugang für alle Bevölkerungsgruppen gewährleistet ist“.
Diese Erhebung hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, zum einen Armutsbetroffene selbst zu fragen, ihre Erfahrungen und ihr Wissen in den Mittelpunkt zu stellen, sowie zum anderen Themen und Felder mangelnder Barrierefreiheit zu erheben, an denen vertieft weiter gearbeitet werden kann.
Durchgehend wird ein partizipativer Ansatz verfolgt, der Menschen mit Armutserfahrungen in die Reflexion, Ausarbeitung und Präsentation der Ergebnisse miteinbezieht.

Donnerstag, 18. Februar 2016

Sozialratgeber 2016

Sozialratgeber 2016
 - ein ständig aktualisiertes Handbuch zur Sozialpolitik

 





DAS Nachschlagewerk über soziale Leistungen in OÖ für Betroffene und Hilfeleistende: Geld- und Sachleistungen, Beratungs- und Betreuungsangebote, umfassender Adressteil mit Einrichtungen, die Hilfe vor Ort anbieten.
Herausgeberin:
Sozialplattform OÖ (in Zusammenarbeit mit dem Land OÖ – Abteilung Soziales, der Arbeiterkammer OÖ und der KirchenZeitung Linz)
Hyperlinks erleichtern die Navigation.
Die Downloadversion wird laufend aktualisiert.

Die Printversion kann kostenlos und versandkostenfrei bestellt werden:
* Land OÖ - Abteilung Soziales, Tel: 0732-7720-151 71 oder
* Sozialplattform, Tel: 0732-66 75 94 (Gratisversand ist nur bis 5 Stück möglich) 
* KirchenZeitung Linz, Tel: 0732-76 10-39 44


Es gibt keinen Grund, auf gesetzmäßig zustehende Leistungen zu verzichten und es gibt keinen Anlass zur Scham, wenn man staatliche Leistungen beanspruchen muss. 

Für viele Haushalte ist die Situation aufgrund des Verlusts des Erwerbseinkommens prekär. Menschen, die es ohnehin schon schwer hatten auf dem Arbeitsmarkt haben nun noch größere Probleme, Beschäftigung zu finden. Der Weg in die Armut ist ein kurzer und ehe man sich versieht, findet man sich inmitten eines sozialen Ausschluss-Prozesses.


Sozialismus Heft Nr. 2, Februar 2016





Das aktuelle Heft

Leseproben

Andreas Fisahn / Thomas Eberhardt-Köster: Europäische Union und die gesellschaftliche Linke

Für ein Mosaik von Plänen

1. Die gesellschaftliche Linke verfolgt mit Blick auf ihre Position zur EU unterschiedliche Optionen. Es finden sich drei Positionen:
Mehr...
Dierk Hirschel / Ralf Krämer: Normalbeschäftigte, Prekäre und die Rolle der Gewerkschaften

Ab durch die Mitte?

Strategiefragen
Im DGB gibt es seit Jahren eine Auseinandersetzung über die Ausrichtung gewerkschaftlicher Politik. Konkret geht es um die Frage, welche Beschäftigtengruppen die Gewerkschaften künftig ansprechen sollen. Die Industriegewerkschaften konzentrieren sich betriebs- und tarifpolitisch auf gut qualifizierte Beschäftigte. ver.di macht darüber hinaus Politik für prekär Beschäftigte.
Mehr...
Joachim Bischoff

Entgleist die Globalökonomie?

Zweifel an der Stärke der chinesischen Wirtschaft, die Abwertung des Yuan, der Niedergang der Rohstoffpreise, vor allem des Öls, und die zaghafte Erhöhung des Leitzinses durch die US-Notenbank FED haben Investoren und Anleger in den letzten Wochen aus ihrer Routine aufgeschreckt. Mehr...

Inhalt


Europas Linke in Bewegung
Hinrich Kuhls
Eine steife Brise umweht das Steuerdeck
Die Umbildung der Labour-Fraktionsspitze
Andreas Fisahn / Thomas Eberhardt-Köster
Ein Mosaik von Plänen
Europäische Union und die gesellschaftliche Linke
Heinz Bierbaum
Bewegung auf der iberischen Halbinsel
Zur politischen Situation in Portugal und Spanien

Wer ist die gesellschaftliche Mitte?
Gerhard Bosch / Thorsten Kalina
Mittelschichten in Deutschland – unter Druck
Dierk Hirschel / Ralf Krämer
Ab durch die Mitte?
Normalbeschäftigte, Prekäre und die Rolle der Gewerkschaften
Joachim Bischoff / Bernhard Müller
Kampffeld: untere Mitte
Axel Troost
Behindert der Solidarische Länderfinanzausgleich die Steuererhebung?

Von Börsen, Rohstoffpreisen und Flüchtlingen
Joachim Bischoff
Entgleist die Globalökonomie?
Michael Wendl
Die Flüchtlingsmigration – ein konjunkturpolitischer Glücksfall
Karl Georg Zinn
Sollen und Können
Verantwortungsethik statt Problemverdrängung
Hans-Jürgen Urban
Digitale Visionen als Leitbilder?
Plädoyer für einen Digitalisierungsrealismus in der Arbeitspolitik
Stephan Siemens / Martina Frenzel
Widersprüche im Konzept Industrie 4.0
Otto König / Richard Detje
Auf der Erfolgsspur?
Ein Ausblick auf die Tarifrunde 2016

Eine aus den Fugen geratende Welt
Frank Deppe
Vom American Empire zu einer multipolaren Weltordnung

Veranstaltungen | Film
Veranstaltungen & Tipps
Klaus Schneider
The Big Short (Filmkritik)

Mittwoch, 17. Februar 2016

Geld und Geldpolitik







Geld und Geldpolitik
Deutsche Bundesbank; Eurosystem. Hrsg. Deutsche Bundesbank
 
Taschenbuch – von Deutsche Bundesbank (Herausgeber)

Das Buch informiert über Bargeld und Zahlungsverkehr, das Banken und Finanzsystem, den Euro und das Eurosystem, Währung und internationale Zusammenarbeit sowie die europäische Geldpolitik.
Es erklärt grundlegende und historische Zusammenhänge und geht auf die neueren Entwicklungen im Zuge der Finanz- und Staatsschuldenkrise ein. Leicht verständlich; auch für Jugendliche und Kinder.
Nicht ganz zu unrecht wird häufig bemängelt, das wirtschaftspolitische Bildung in den Schulen häufig auf Gemeinplätze reduziert bleibt. Das Schülerbuch der Deutschen Bundesbank „Geld und Geldpolitik“ informiert ausführlich über die Themen Bargeld, Zahlungsverkehr, Banken- und Finanzsystem, Euro und Eurosystem, internationale Zusammenarbeit sowie die europäische Geldpolitik.

Mit diesem Buch wollen wir dazu beitragen, dass mehr Menschen die Grundlagen der Geldwirtschaft, die Ziele der Zinspolitik und die Funktionsweise des Europäischen Systems der Zentralbanken besser kennenlernen. Dabei wird deutlich, welche Rolle die Bundesbank in der europäischen Geldpolitik spielt, ferner auch, welche weiteren Aufgaben sie wahrnimmt – beispielsweise in der Bargeldversorgung, im Zahlungsverkehr oder in der Bankenaufsicht.

Nutzen können Sie dieses Buch auf vielfältige Weise: Es eignet sich ebenso als kleines Nachschlagewerk wie als Textbuch für den Schulunterricht oder als Handreichung für das Selbststudium. Unterrichtsmaterialien, die auf diesem Buch aufbauen, finden Sie auf unserer Internetseite: www.bundesbank.de/bildung 

Um für stabiles Geld im Euro-Währungsgebiet zu sorgen, braucht die Deutsche Bundesbank das Vertrauen und die Unterstützung der Bevölkerung. Deshalb wünschen wir uns, dass möglichst viele Bürgerinnen und Bürger möglichst viel über die Voraussetzungen für Geldwertstabilität wissen.

Dr. Jens Weidmann
Präsident der Deutschen Bundesbank 


PS.:
Siehe weiters auch auf
http://www.franzhoermann.com/downloads/geld_und_geldpolitik_schuelerbuch.pdf

Freitag, 12. Februar 2016

Die Gefallsüchtigen in den Medien und in der Politik




Die Gefallsüchtigen:
Gegen Konformismus in den Medien und Populismus in der Politik

Gebundene Ausgabe – von Wolfgang Herles  (Autor)
Wolfgang Herles, Jahrgang 1950, ist einer der profiliertesten deutschen Fernseh-journalisten. Seit über 40 Jahren, zunächst beim Bayerischen Rundfunk, dann beim ZDF, moderierte er politische Magazine, Elefantenrunden und Talkshows sowie zehn Jahre lang das Kulturmagazin Aspekte und zuletzt die Literatursendung Das blaue Sofa.
Herles ist Autor mehrerer politischer Sachbücher und Romane. Er lebt in München und Berlin.



Die längst fällige Medienkritik
Populistische Politiker, die ihr Fähnchen nur noch in den Wind hängen. Und Medien, die mitspielen. Vor allem ein immer seichteres öffentlich-rechtliches Fernsehen, das sich ohne Not unter das Diktat der Quote gestellt hat. 
Das Ergebnis:
Moralismus und Alarmismus statt kritischem Qualitätsjournalismus, statt Aufklärung und Bildung nur Fußball und Krimis.
Ihre Aufgabe, »vierte Gewalt« in unserem demokratischen Gemeinwesen zu sein, verfehlen die Gebührensender dramatisch. Und das am Beginn des digitalen Zeitalters, wo sie so wertvoll sein könnten wie nie.


Wolfgang Herles beschreibt diesen besorgniserregenden Zustand und fordert: Reformiert ARD und ZDF grundlegend oder schafft sie ab.

"Fernsehen und Politik wird zur Bühne gefallsüchtiger Individuen"
ist ein neuer Aspekt, der auch in unseren "Friedensgruppen" eine Rolle spielt.
Gefallsucht, wenn einer nicht mehr geliked wird, zieht er sich zurück und die FriedensArbeit wird unwichtig ...
Das ist aber volle Absicht des Systems und von Zbigniew Brzeziński (2014) genauso geplant, wir sollen uns gegenseitig anfeinden, und aus Eifersüchteleien, Gewinnsucht und Neid, die Brocken hinschmeissen.





Donnerstag, 11. Februar 2016

Rechtsextremismus in Vorarlberg






Rechtsextremismus in Vorarlberg nach 1945
(Studien zur Geschichte und Gesellschaft Vorarlbergs)

Taschenbuch – von Franz Valandro  (Autor)


Hakenkreuze, SS-Runen und das nationalsozialistische Gedankengut schienen nach dem Fall des Dritten Reiches auch in Vorarlberg nur mehr die Zeugen einer furchtbaren Vergangenheit zu sein.
Doch sowohl die Symbole als auch die Ideologie des Nationalsozialismus sind in bestimmten Kreisen noch immer oder wieder aktuell und weisen so einerseits auf eine Kontinuität und andererseits auf einen Neubeginn neonazistischer und rechtsextremer Strömungen in Vorarlberg hin. Dabei erstreckt sich die Bandbreite von politisch organisierten Gruppen wie der "Nationaldemokratischen Partei" (NDP) über den international bekannten Rechtsextremisten Walter Ochensberger bis hin zu den sehr aktiven und gewaltbereiten Skinheads. 


Der Rechtsextremismus ist aber auch in Vorarlberg ein Phänomen, das nicht nur an den - extremen - Rändern auftritt, sondern auch zum Teil in der Gesellschaft eingebettet ist. Das Buch analysiert die historischen Hintergründe, die Entwicklung und die aktuelle Situation rechtsextremer Strömungen und Gruppen in Vorarlberg. 
Franz Valandro, Jg. 1973, studierte Politologie an der Universität Innsbruck.


Inhalt

Vorwort   7
1.Einleitung  9
2.Begriffsdefinitionen   13
3.Das schwere Erbe der Vergangenheit   17
4.In der Grauzone - Problematische Argumentationslinien der "Pro-Vorarlberg-Bewegung"   25
5.Der VdU und die FPÖ in Vorarlberg   30
6.Die Nationaldemokratische Partei (NDP) in Vorarlberg   35
7.Walter Ochensberger und der "Sieg" - Ein Rechtsextremist von internationaler Bedeutung aus Vorarlberg und seine Publikationen   50
8.Die Vorarlberger Skinheadszene - Entstehung, Entwicklung, aktuelle Situation und Perspektiven   86
9.Eine abschließende Bilanz  136
Anhang  138
Anmerkungen  175
Quellen- und Literaturverzeichnis  192
Personenregister  204
Ortsregister  206



Die sogenannte "Entnazifizierung" muss in Österreich und Vorarlberg rückblickend betrachtet als weitgehend gescheitert bezeichnet werden.
Insbesondere ab 1946/1947 fehlte häufig die Bereitschaft, mit der nationalsozialistischen Herrschaft und Ideologie vollständig zu brechen. Dabei spielte in Vorarlberg die Tatsache eine Rolle, dass Teile der traditionellen politischen und wirtschaftlichen Eliten nach dem Anschluss an das deutsche Reich 1938 und schon zuvor große Sympathien für den Nationalsozialismus zeigten.
Die betroffenen Eliten nutzten nach 1945 ihren politischen sowie gesellschaftlichen Einfluss aus, um sich der Verantwortung für ihr Verhalten in der Zeit des Nationalsozialismus zu entziehen.
Auf dieser Basis der unzulänglichen Entnazifizierung gelang es dem 1949 gegründeten "Verband der Unabhängigen" (VdU), der als Sammelbecken für die ehemaligen Nationalsozialisten diente, das rechtsnationale Lager in Vorarlberg neu zu mobilisieren.
Der VdU erzielte in Vorarlberg gute Wahlergebnisse - die Partei erreichte bis zu 25 Prozent der Stimmen. Die VdU-Nachfolgepartei ab 1956, die FPÖ, wurde Ende der 80er Jahre in Vorarlberg die zweitstärkste politische Kraft und erreichte bei den Nationalratswahlen 2000 fast 28 Prozent der Stimmen.
Eine rechte Abspaltung der FPÖ war die 1967 gegründete rechtsextreme "Nationaldemokratische Partei" (NDP). Der Wendepunkt für die Geschichte der NDP war die Bundespräsidentenwahl des Jahres 1980.
Nach einem in Vorarlberg zum Teil von Ausschreitungen gekennzeichneten Wahlkampf erhielt der NDP-Kandidat Norbert Burger in Vorarlberg über 4 Prozent der Stimmen, was für die NDP-Vorarlberg ein geradezu sensationelles Ergebnis war. Nach diesem Erfolg zerfiel die NDP jedoch ab 1982 aufgrund der internen Flügelkämpfe und wurde 1988 schließlich österreichweit verboten.
Neben dieser explizit rechtsextremen Partei kann man in Vorarlberg eine relativ breite Grauzone im Randbereich rechtsextremer Aktivitäten und Gruppen erkennen.
Organisationen wie der "Österreichische Turnerbund" (Stichwort: Jahnturnerschaften) und hier wiederum vor allem einige Funktionäre standen bzw. stehen zum Teil in einem Naheverhältnis zu rechtsextremen Personen, Organisationen oder Ideologien.


Montag, 8. Februar 2016

Smart City: Überwachung und Kontrolle in der «intelligenten Stadt







Angesichts der optimistischen Versprechen und hoffnungsvollen Visionen, die in Zusammenhang mit Smart Cities formuliert wurden, kann man schnell die politischen Aspekte aus dem Auge verlieren, die diesen vernetzten Technologien und Initiativen wie ein Code eingeschrieben sind.
Die Autoren Jathan Sadowski und Frank Pasquale zeigen im neuen Band der Reihe Analysen auf, welche Gefahren den Technologien vor allem im Hinblick auf Überwachung innewohnen.


Smart City

Überwachung und Kontrolle in der «intelligenten Stadt».
Reihe «Analysen» von Jathan Sadowski und Frank Pasquale



Die Vorstellung von Städten als Orten, in denen wir uns zugleich daheim und fremd fühlen können, hat einen gewissen Reiz. Man kennt die Straßen und Geschäfte, die Alleen und Gassen, kann aber dennoch ganze Tage dort verbringen, ohne erkannt zu werden. Städte werden jedoch zunehmend von den Eliten mit «intelligenten» oder «smarten» Technologien versehen und damit zu Plattformen für das «Internet der Dinge» gemacht: für in physische Objekte eingebettete Sensoren und Rechner, die sich über das Internet miteinander verbinden, kommunizieren und Informationen übertragen.

Es gibt kaum mehr Möglichkeiten, sich diesem umfassenden Netz der Überwachung und der damit einhergehenden Machtverhältnisse zu entziehen (vgl. Hollands 2008; Townsend 2014; Neirotti u. a. 2014). In nicht allzu ferner Zukunft werden Geschäfte oder Galerien mehr über ihre KundInnen und BesucherInnen wissen als diese über die Läden, in die sie gehen (Arnsdorf 2010). Software zur Gesichtserkennung und Smartphone-Signale geben Hinweise auf unsere Identität, unsere Konsumgewohnheiten und Reputation: Sind wir Ladendiebe oder sitzt bei uns das Geld eher locker, sind wir «Dauerschuldner» oder «Goldbarone»? Um nur zwei Bezeichnungen zu nennen, die unter MarketingexpertInnen durchaus verbreitet sind (Castle Press 2010).
«Big Data» ist die neue Währung der Handelswelt, doch es verhält sich damit wie mit dem Geld: Manche haben hierzu einen viel besseren Zugang als andere. Wer als Privatperson bei einer Bank einen Kredit beantragt, muss in der Regel umfangreiche persönliche Angabenmachen und entsprechende Unterlagen beibringen, während die Bank dagegen keiner vergleichbaren Pflicht unterliegt.
Niemand verlangt von Finanzinstituten, Details ihrer internen Entscheidungsprozesse offenzulegen (Pasquale 2015). Eine ähnliche Dynamik entfaltet sich auch im Internet der Dinge: Mächtige Akteure ziehen zentripetal eine immer größere Menge von Nutzerdaten an sich, verweigern den NutzerInnen sowie den Aufsichtsbehörden aber den Zugang zu diesen Informationen, selbst in höchst problematischen Fällen der Datenverwendung oder des -missbrauchs.

Inhalt
Einleitung
Was ist eine «Smart City»?
Die Ideologie der «Smart City»
«Smart Citys» in Kontrollgesellschaften
Die sanfte Gewalt biometrischer Überwachung
Die brutale Gewalt von Polizeitechniken
Cyborg-Urbanisierung und verschwommene Grenzen
Die Zurückeroberung der Kontrolle
Literatur

Dienstag, 2. Februar 2016

Der Wert öffentlicher Güter






Der Wert öffentlicher Güter


Bericht der «Kommission Öffentliche Güter» der Heinrich-Böll-Stiftung
Band 15 der Schriftenreihe Wirtschaft und Soziales
Herausgegeben von der Heinrich-Böll-Stiftung 2015
Redaktionelle Betreuung: Dieter Rulff
Gestaltung: feinkost Designnetzwerk, C. Mawrodiew (basierend auf Entwürfen von blotto Design)
Cover-Illustration: Nicola Schaller


Ausgabenkürzungen treffen vor allem die öffentlichen Investitionen und soziokulturellen Dienstleistungen.
Die Folgen dieser Kürzungen werden in der Regel 
nicht sofort sichtbar. Aber sie untergraben auf die Dauer die Grundlagen unseres Alltagslebens, auf denen auch unser Wohlstand beruht: die Qualität des Trinkwassers, die funktionierende Müllentsorgung, öffentliche Verkehrsmittel, befahrbare Straßen und ihre Beleuchtung, Kindergärten, Schulen und Krankenhäuser.


Öffentliche Güter sind in gewissem Sinne die «zweite Natur» moderner, arbeitsteiliger und differenzierter Gesellschaften. Fallen sie weg, geht das sowohl zu Lasten der Lebensqualität der breiten Massen als auch der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und Innovationskraft des Landes. 
Gleichzeitig verstärkt diese Entwicklung die Spaltung der Gesellschaft. Denn soziale Teilhabe findet wesentlich über öffentliche Güter statt: über Förderung und Qualifizierung im  Bildungssystem, über Zugang zur Kultur, zu Gesundheitsleistungen, einem inklusiven Arbeitsmarkt bis hin zum öffentlichen Verkehrswesen, das Mobilität auch ohne eigenes Auto  ermöglicht.

Vor diesem Hintergrund und angesichts veränderter demographischer, ökologischer und politischer Rahmenbedingungen spricht vieles dafür, sich gründliche Gedanken über die Herstellung und Rechtfertigung öffentlicher Güter zu machen.
Die Heinrich-Böll-Stiftung verbindet mit dem vorliegenden Bericht die Hoffnung, die gesellschaftspolitische Relevanz öffentlicher Güter wieder stärker ins öffentliche  Bewusstsein zu bringen. 
Es geht um ein vertieftes Grundverständnis für öffentliche Güter als Grundpfeiler der Gesellschaft. Die Erneuerung und Stärkung unserer öffentlichen Infrastrukturen ist ein entscheidender Faktor bei der Überwindung der sozialen Blockaden in unserer Gesellschaft.

Es muss deshalb geklärt werden, wie und von wem öffentliche Güter weiterhin in guter Qualität gewährleistet werden können. 
Den hier vorgelegten Bericht verstehen wir als einen Anstoß für eine neue Politik  öffentlicher Güter.


Lesen Sie weiter unter:



Quelle:Heinrich-Böll-Stiftung



Diese Publikation wird unter den Bedingungen einer Creative-Commons-Lizenz veröffentlicht: http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/de 


Eine elektronische Fassung kann heruntergeladen werden. Sie dürfen das Werk vervielfältigen, verbreiten und öffentlich zugänglich machen. Es gelten folgende Bedingungen: 
Namensnennung: Sie müssen den Namen des Autors / Rechteinhabers in der von ihm

festgelegten Weise nennen (wodurch aber nicht der Eindruck entstehen darf, Sie oder die Nutzung des Werkes durch Sie würden entlohnt). 

Keine kommerzielle Nutzung: Dieses Werk darf nicht für kommerzielle Zwecke verwendet werden. 
Keine Bearbeitung: Dieses Werk darf nicht bearbeitet oder in anderer Weise verändert werden.