Donnerstag, 26. Mai 2016

Sozialismus Heft Nr. 6 | Juni 2016






Das aktuelle Heft

Heft Nr. 6 | Juni 2016 | 43. Jahrgang | Heft Nr. 408

Leseproben

Joachim Bischoff / Björn Radke

Immer wieder Grexit?

Die um die politische Existenz ringende FDP ist wieder in den Mainstream eingetaucht und spricht sich für einen Plan B im Falle von Griechenland aus: Das Land brauche einen Neustart ohne Euro, bestärkt Parteichef Lindner die Ewiggestrigen. Mehr...
Max Reinhardt / Stefan Stache / Kai Burmeister: Die SPD in der doppelten Krise der Repräsentation

Zurückgefallen hinter eine erstarkte neue Rechte

Die Krise der SPD beschleunigt sich angesichts sinkender Umfragewerte immer weiter und nimmt zunehmend eine existenzgefährdende Qualität an. Es fehlt jedoch an einer offensiven Strategie zur Überwindung des Niedergangs der Partei. Mehr...
Otto König / Richard Detje: Kurz- und Langfristwirkungen des Tarifabschlusses in der Metall- und Elektroindustrie 2016

Reallohnplus mit Differenzierung

Mit dem Tarifabschluss in der Metall- und Elektroindustrie ist nach der Vereinbarung im Öffentlichen Dienst (Kommunen und Bund) ein weiterer Eckpunkt in der diesjährigen Tarifbewegung gesetzt. Mehr...

Inhalt


Richtungsentscheidungen für Europa
Hinrich Kuhls
Das EU-Referendum in Britannien
Eine Richtungsentscheidung in Europa
Joachim Bischoff/Björn Radke
Immer wieder Grexit?
Thomas Jaitner
Nach der Wahl ist vor der Wahl
Eine zweite Chance für die spanische Gesellschaft am 26. Juni
Heinz Bierbaum
Sinistra Italiana – Hoffnung oder weiterer Niedergang?

USA und Naher Osten
Ingar Solty
Eine rechte Arbeiterklasse?
Donald Trump und seine Basis
Theodor Bergmann
Wird der Schwelbrand im Nahen Osten zum Flächenbrand?

Linke Strategiedebatten
Max Reinhardt/Stefan Stache/Kai Burmeister
Zurückgefallen hinter eine erstarkte neue Rechte
Die SPD in der doppelten Krise der Repräsentation
Stephan Krüger/Christoph Lieber
Freiheit statt Feudalismus
Gegen Sahra Wagenknechts Autismus in der linken Strategiediskussion
Hilde Wagner
Die Zeit ist reif für eine neue Arbeitszeitkampagne
Otto König/Richard Detje
Reallohnplus mit Differenzierung
Kurz- und Langfristwirkungen des Abschlusses in der Metall- und Elektroindustrie 2016
Günter Busch
Personalbemessung und mehr
Zum Tarifvertrag Gesundheitsschutz und Demografie an der Charité
Otto König/Richard Detje
Arbeitskampf bei Amazon – »Labor des Widerstands« (zu Jörn Boewe/Johannes Schulten)

Kritik der Politischen Ökonomie
Joachim Bischoff
Die Kreisläufe des Kapitals
Alexander Pechmanns Interpretation zum 2. Band des »Kapital«

Replik | Rezension | Veranstaltungen | Film
Ralf Krämer
Kritik nicht den Rechten überlassen
Zur inhaltlichen Auseinandersetzung mit der AfD (zu Bischoff/Müller in Heft 4-2016)
Wolfgang Krumbein
Wirtschaftswachstum – eine Einführung (zu Jürgen Leibiger)
Veranstaltungen & Tipps
Marion Fisch
Ein Hologramm für den König (Filmkritik)

Donnerstag, 12. Mai 2016

Verteilungskampf






Verteilungskampf
Warum Deutschland immer ungleicher wird

Gebundene Ausgabe – von Marcel Fratzscher  (Autor)
"Wohlstand für alle" – das ist seit Ludwig Erhard das Credo der deutschen Politik. Doch Deutschland ist an seinem Ideal gescheitert: In unserer Marktwirtschaft wird mit gezinkten Karten gespielt. 
In kaum einem Industrieland herrscht eine so hohe Ungleichheit – in Bezug auf Einkommen, Vermögen und Chancen. 
- Die Investitionen sinken, 
- die soziale Teilhabe nimmt ab. 
- Der Verteilungskampf wird härter. 
Verantwortlich dafür ist primär die hohe Chancenungleichheit, die Menschen davon abhält, ihre Fähigkeiten zu entwickeln. Fratzscher zeigt, wie die Politik die Chance der Zuwanderungswelle nutzen kann und was sie tun muss, um die Spaltung der Gesellschaft abzuwenden.




Mittwoch, 11. Mai 2016

Warum Europa eine Republik werden muss!





Warum Europa eine Republik werden muss!
Eine politische Utopie
Broschiert von Ulrike Guérot (Autor)

Ulrike Guérot, geb. 1964, Politikwissenschaftlerin, Gründerin und Direktorin des European Democracy Labs an der European School of Governance, eusg, in Berlin und seit Frühjahr 2016 Professorin und Leiterin des Departments für Europapolitik und Demokratieforschung an der Donau-Universität Krems/Österreich.
Sie hat zwanzig Jahre in Thinktanks in Paris, Brüssel, London, Washington und Berlin zu Fragen der europäischen Integration und Europas in der Welt gearbeitet und kennt EU-Europa, seine Institutionen und Schwächen wie kein(e) zweite(r).



Es ist Zeit, Europa neu zu denken. Weg mit der Brüsseler Trilogie aus Rat, Kommission und Parlament! Die Nationalstaaten pervertieren die europäische Idee und spielen Europas Bürger gegeneinander aus.
Europa muss aber heißen:
- Alle europäischen Bürger haben gleiche politische Rechte.
- Vernetzt die europäischen Regionen!
- Schafft ein gemeinsames republikanisches Dach!
- Wählt einen europäischen Parlamentarismus, der dem Grundsatz der Gewaltenteilung genügt!
Dieser Text ist ein utopisches Experiment. Res publica bedeutet Gemeinwohl - daran fehlt es in der EU heute am meisten. Die Idee der Republik ist von Aristoteles bis Kant das normale Verfassungsprinzip für politische Gemeinwesen. Wenden wir es doch einmal auf Europa an. Bauen wir Europa neu, damit sich die Geschichte der Nationalismen nicht wiederholt. Damit Europa in der Welt von morgen nicht untergeht, sondern zur Avantgarde auf dem Weg in eine Weltbürgerunion wird.


Wie der Titel vermuten lässt geht es um die Zukunft unseres Kontinents und zwar als Republik. Die Notwendigkeit eines solchen utopischen Denkansatzes verdeutlicht die Autorin in den ersten Kapiteln des Buches, in denen sie hart mit dem heutigen Europa der EU ins Gericht geht. Sie spricht von einem „entfesselten Markt“, dem großen Demokratiedefizit, Reformunfähigkeit, nationalem Egoismus und Rechtspopulismus.

All diese Probleme entlarvt sie als Charakteristika eines gescheiterten Systems. Ein System, das auf Nationalstaatlichkeit beruht und deshalb das ursprüngliche Versprechen der europäischen Integration, nämlich die Überwindung der Nationalstaaten, bis heute nicht einlösen konnte.


In der Folge entfaltet das Buch seine bezaubernde Schönheit durch die durchdachte und eloquente Darlegung der Möglichkeit eines neuen Weges für Europa, einer Wiederentdeckung der „politischen Ästhetik“ und einer nachnationalen Zukunft für Europa und die Welt. Dabei ist die Autorin so überzeugend in ihrer Argumentation und so klar in ihren Schussfolgerungen, dass man als Leser bisweilen vergisst wie anders unsere Realität momentan aussieht.
Detailliert schildert sie die territoriale, wirtschaftliche und politische Neuordnung, die von Nöten wären um die Republik Realität werden zu lassen. In dieser Republik wären alle Bürger politisch gleich, also gleich vor dem Wahl- und Steuerrecht sowie in ihren sozialen Recht. Diese Utopie wird mit einer Leidenschaft beschrieben, die es dem Leser schwermacht, sich nicht in die Idee zu verlieben.


Der erlebte Kontrast zwischen dem was ist (die zahlreichen Krisen und Systemfehler der EU) und dem was sein könnte (die Republik), ist es was dieses Buch so wertvoll macht und auch lange nach der Lektüre noch zum Nachdenken und diskutieren anregt. Einziges wirkliches Manko sind einige Lücken in der Ausgestaltung der zukünftigen Republik. Aber auch über diese lohnt es sich nachzudenken.

Sprachlich anspruchsvoll, aber verständlich, ist „Warum Europa eine Republik werden muss“ ein Muss für jeden politisch Interessierten !!!Von Amazon Kunde am 27. April 2016