Mittwoch, 26. Juni 2013

Denn sie wissen nicht, was sie glauben





Denn sie wissen nicht, was sie glauben:
Oder warum man redlicherweise nicht mehr Christ sein kann. Eine Streitschrift [Broschiert] Franz Buggle (Autor)

-Ich demonstriere durch Zitate, daß die Bibel, unsere -Heilige Schrift-, -Gottes Wort-, ein zutiefst gewalttätig-inhumanes Buch ist, völlig ungeeignet als Grundlage einer heute verantwortbaren Ethik.
Nicht zuletzt habe ich dieses Buch auch als klinischer Psychologe in Gedanken gerade an die vielen Menschen geschrieben, - die im Blick auf das Christentum in einer nicht selten krankmachenden Orientierungsnot leben, weil ihnen die Informationen für eine begründet-verantwortliche Entscheidung für oder gegen das Christentum, für oder gegen eine Kirchenzugehörigkeit fehlen.
- (Franz Buggle)



Die Bibel ist "in zentralen Teilen ein gewalttätig-inhumanes Buch, als Grundlage einer heute verantwortbaren Ethik ungeeignet."
Dies ist wahrscheinlich der zentrale Satz der Analyse Buggles, und den Beweis seiner These führt er wortgewaltig wie kaum ein zweiter.


Die Brisanz des vorliegen
den Buches liegt in der Bestreitung der weitgehend (gerade auch bei "progressiven" Christen) akzeptierten Prämisse heutiger Kirchen- und Christentumskritik, dass zwar die Kirche mangelhaft sein möge, die Bibel aber als ethisches Fundament unverzichtbar sei.

Franz Buggle zeigt, dass der humanitäre Standard des biblischen Gottes hinter dem seiner allermeisten heutigen Anhänger weit zurückbleibt. Seine Diagnose, dass die Bibel als unabdingbare Basis aller christlichen Religiosität gravierende ethisch-humanitäre und psychologische Defizite aufweist, belegt der Autor anhand zahlreicher Stellen aus den alt- und neutestamentarischen Schriften.

Ausführlich setzt er sich mit den vielfältigen Rettungsversuchen renommierter theologischer und nichttheologischer Apologeten auseinander und weist ihnen intellektuelle Unredlichkeit im Umgang mit christlichen Glaubensvorstellungen nach.
Indem es Gründe und Hintergründe dieses Reflexionsstopps benennt, greift das Werk Buggles weit über eine bloße Bibelkritik hinaus. Es leistet nach dem Urteil eines der bedeutendsten Religions- und Ideoligiekritikers, Prof. Hans Albert, viel umfassender "eine ganz ausgezeichnete Analyse der aktuellen religiösen Situation".

Der führende katholische Psychoanalytiker und Religionspsychologe Albert Görres nannte es "die beste Antitheologie, die ich gefunden habe".




Montag, 24. Juni 2013

»Das musst du erzählen«:





»Das musst du erzählen«: Erinnerungen an Willy Brandt [Gebundene Ausgabe]
Egon Bahr (Autor)

Egon Bahr, geboren 1922 in Thüringen. Nach dem Krieg als Journalist tätig, u.a. als Leiter des Bonner RIAS-Büros.
- 1960-66 Sprecher des Berliner Senats.
- Unter Willy Brandt 1966-69 Leiter des Planungsstabs im Auswärtigen Amt,
- 1969-1974 Staatssekretär im Bundeskanzleramt.
Er verhandelte u.a. den Moskauer Vertrag, das Viermächteabkommen und den Grundlagenvertrag mit der DDR. Nach Brandts Rücktritt u.a. Bundesminister für Wirtschaftliche Zusammenarbeit, Bundesgeschäftsführer der SPD und Direktor des Instituts für Friedensforschung in Hamburg.



Auf dem Sterbebett von seinem Sohn Lars gefragt, wer seine Freunde gewesen seien, antwortete Willy Brandt: „Egon.“

Tatsächlich war Egon Bahr jahrzehntelang Brandts engster politischer und persönlicher Weggefährte. Zum 100. Geburtstag des großen Sozialdemokraten schildert er erstmals seine ganz persönlichen Erinnerungen an Willy Brandt und die gemeinsamen Jahre.

Das Ergebnis ist ein ungewöhnlich intimes Porträt Brandts und ein Zeitzeugnis ersten Ranges. Kennengelernt haben sie sich Ende der fünfziger Jahre. Als Regierender Bürgermeister von Berlin machte Brandt den RIAS-Journalisten Bahr zum Senatssprecher. Nach dem Mauerbau entwarfen sie gemeinsam jene Ostpolitik, die bis heute als die große Leistung der Kanzlerschaft Brandts gilt. Als engster Vertrauter folgte Bahr Willy Brandt ins Auswärtige Amt und dann ins Kanzleramt. In Brandts Auftrag verhandelte er die Ostverträge und war im Triumph des gescheiterten Misstrauensvotums wie in der bittersten Stunde des Rücktritts an seiner Seite.
Aber auch jenseits der Politik waren sie Vertraute und Freunde. Bahr schöpft aus einer Fülle unbekannter Anekdoten, die er glänzend erzählt und die uns
Willy Brandt menschlich nahe bringen.


"Eindringlich und authentisch", Rheinische Post, Gregor Mayntz, 08.03.2013

"Egon Bahrs neues Buch ist genial. Es liefert faszinierende Einblicke in eine längst vergangene Zeit.", Süddeutsche Zeitung, Hartmut Palmer, 30.04.2013





Donnerstag, 20. Juni 2013

Das Massaker von Katyn


 
 



Das Massaker von Katyn
Maja Ostaszewska
, Artur Zmijewski , Andrzej Wajda (Regisseur)




September 1939.
Polen wird von Deutschland aus dem Westen und Russland aus dem Osten zerrieben. Tausende sind auf der Flucht, die Krakauer Uni wird geschlossen, Professoren werden nach Sachsenhausen deportiert.

Die Rote Armee und der Geheimdienst NKWD treiben polnische Offiziere zusammen und schicken sie in Arbeitslager. Anna (MAJA OSTASZEWSKA) hat mehrere hundert Kilometer auf dem Fahrrad zurückgelegt, um nach ihrem Mann zu suchen, dem Offizier Andrzej (ARTUR ZMIJEWSKI). Tatsächlich findet sie ihn, kurz vor seinem Abtransport in ein Lager.

Sie sehen sich nie wieder: Andrzej zählt zu den mehr als 22.000 Polen, die im April 1940 in den Wäldern von Katy ermordet und in Massengräbern verscharrt werden. Nach dem Krieg kämpfen Anna und andere Witwen verzweifelt um das Andenken ihrer Männer und werden deshalb von der russischen Führung verfolgt, die den Nazis das Massaker von Katy in die Schuhe schieben will.


Das Werk eines Meisters.
Was den Film aber noch interessanter macht ist zu wissen, dass Andrzej Wajda hier die Geschichte seiner Eltern erzählt. Sein Vater war einer der Offiziere, die nie wieder zurückkehrten, seine Mutter eine der Frauen die vergeblich auf die Rückkehr ihres Mannes warteten.

In einem Interview sagt der Regisseur, dass es für ihn das Schwierigste war zu entscheiden, wie er die Geschichte erzählen sollte. Nur den Teil des Vaters oder nur den der Mutter?
Er hat sich dazu entschlossen, beide Geschichten zu erzählen. Das ist sehr gelungen und zeigt wie tragisch dieses Massaker für die Zurückgebliebenen war. Sie mussten mit der Unsicherheit leben, den Verlust akzeptieren und durften am Ende nicht einmal darüber sprechen.








Montag, 17. Juni 2013

"Mehr Demokratie wagen"





"Mehr Demokratie wagen":
Geschichte der Sozialdemokratie 1830-2010 [Gebundene Ausgabe]
Peter Brandt (Autor), Detlef Lehnert (Autor)


Peter Brandt, ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der FernUniversität Hagen.Detlef Lehnert, ist Professor für Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin.




Mehr Demokratie zu wagen und vielen die Teilhabe an materiellen und ideellen Fortschritten zu erschließen, kann als Motto linker , progressiver Politik im Unterschied zu rechten , konservativen Tendenzen gelten.

In diesem Spannungsfeld hat die deutsche Sozialdemokratie ihren Aufstieg zugleich als Freiheits- und Emanzipationsbewegung des arbeitenden Volkes in Stadt und Land erlebt.
Peter Brandt und Detlef Lehnert legen eine Geschichte der sozialdemokra-tischen Familie von den Anfängen bis zur Gegenwart vor.

Sie gliedern ihren Überblick in Zeitabschnitte von jeweils 30 Jahren und zeigen,wie generationsspezifische Lernerfahrungen in folgenden Epochen nachwirken:

1. Zwischen Utopien und Revolutionen (1830 1860)
2. Von den Agitationsvereinen zur Parteiorganisation (1860 1890)
3. Aufstieg zur Massenbewegung und politische Bewährungsproben (1890 1920)
4. Krisen und Unterdrückung der deutschen Sozialdemokratie (1920 1950)
5. Neuorientierung und Öffnung der SPD (1950 1980)
6. Umbruch oder Ende des sozialdemokratischen Jahrhunderts ? (1980 2010)






Montag, 10. Juni 2013

Der Raubzug der Banken !!!








Der Raubzug der Banken:
Von einem, der auszog, seine Ersparnisse zu retten, und entdeckte, was wirklich mit unserem Geld passiert [Broschiert]
Malte Heynen (Autor)

Malte Heynen wurde 1971 geboren, besuchte die Deutsche Journalistenschule in München, studierte Journalismus und Politik, und arbeitete als freiberuflicher Journalist, bevor er acht Jahre lang Redakteur und später Chefreporter für die Sendung "Galileo" war.
Seit sechs Jahren arbeitet er als freier Fernsehautor und als Trainer für Journalisten. Regelmäßig unterrichtet er an der ARD-ZDF Medienakademie, der RTL-Journalistenschule und bei der Aus- und Fortbildung des Westdeutschen Rundfunks.



Millionenboni für gefährliche Geschäfte »Was machen die eigentlich mit meinem Geld?«, fragte sich Malte Heynen, als er merkte, wie sein sauer Erspartes langsam zerrann. Der Journalist wollte es genau wissen und begann zu recherchieren.
Bald fand er sich in einem Irrgarten von Spekulation, gefährlichen Geschäften und sich selbst maßlos überschätzenden Analysten wieder. Ist unser Finanzsystem, das doch die Aufgabe hat, die Kapitalströme in wirtschaftlich sinnvolle Unternehmungen zu lenken, wirklich so irrational, so marode, so betrügerisch?

Die Antwort: leider ja!
Die Folge: Wir stehen nicht am Ende, sondern erst am Anfang der großen Finanzkrise, die mit einem Crash enden wird, wenn das Bankensystem nicht radikal umgebaut wird.
Denn die Geldhäuser produzieren gewaltige Risiken und ziehen immer wieder ihre Kunden über den Tisch. Was man persönlich in dieser Situation noch retten kann und was die Politik tun muss, damit Banken wieder zu gesellschaftlich nützlichen Instituten werden, das verrät dies
er Report.


Heynen gelingt es ausgesprochen gut, die Exzesse der Weltwirtschaft und die Ursache der letzten Krisen für jedermann verständlich darzustellen. Heynens mit vielen plastischen Beispielen versehenes Buch lässt kaum eine Schweinerei aus: die trickreichen ‘Todeswetten‘ der Deutschen Bank, der Hochfrequenzhandel der Superrechner, oder die Derivate, die selbst Großinvestor Warren Buffett als ‘finanzielle Massenvernichtungswaffen‘ bezeichnet hatte."
(Volker Isfort, Abendzeitung)

„Das Buch rollt im Rückblick die Ursachen der Finanzkrise auf - und das sehr gründlich. Weil das Buch erst im Sommer fertiggestellt wurde, sind die Passagen zur Euro-Schuldenkrise immer noch aktuell. Der Leser erfährt, warum Kreditblasen so gefährlich sind, und warum selbst Gold keinen Schutz bietet, wenn es wirklich so schlimm kommt, wie der Autor (und viele andere Experten) befürchten.“
(Margit Siller, Bayerischer Rundfunk, Bayern 2 Notizbuch)

"Jeder Leser wird aus den akribisch untersuchten Zusammenhängen persönlichen Gewinn ziehen; und wenn es nur um den von Erkenntnis geht. Heynen hat ein ausgesprochen gut recherchiertes Buch geschrieben."
(Ulrich Brömmling, Süddeutsche Zeitung)








Samstag, 8. Juni 2013

Kaufen für die Müllhalde






Kaufen für die Müllhalde: Das Prinzip der Geplanten Obsoleszenz [Broschiert]
Jürgen Reuß (Autor), Cosima Dannoritzer (Autor)


Jürgen Reuß, Jahrgang 1963, hat Skandinavistik, Germanistik und Philosophie studiert, viele Bücher übersetzt, einige herausgegeben, als Redakteur bei Medien mit eher ungeplanter Obsoleszenz gearbeitet und lebt als freier Journalist, Übersetzer und Autor in Freiburg. Cosima Dannoritzer, geboren 1965 in Dortmund, hat in Schottland und England Film studiert.

Als Filmemacherin hat sie u.a. für die BBC, Deutsche Welle und den spanischen Sender TVE gearbeitet. Ihr Film "Kaufen für die Müllhalde" (arte) wurde in 17 Länder verkauft und ist für zahlreiche Preise nominiert, darunter den Prix Europa.

Ein Produkt, das nicht kaputt geht, ist der Albtraum des Kapitalismus. Es beschert dem Handel schlechte Umsätze. Konsum jedoch ist der Motor unseres Wirtschaftssystems.
Und so werfen wir weg und kaufen neu, anstatt zu reparieren zumal es heute oft billiger ist.


Seit dem Glühbirnen-Kartell der 1920er-Jahre halten viele Produkte nicht so lange, wie sie eigentlich könnten:
- Glühdrähte brennen vorzeitig durch,
- Laserdrucker stellen die Arbeit auf chipgesteuerten Befehl hin ein,
- und alle drei Jahre muss ein neuer Computer her, da der alte mit dem neuesten Betriebssystem nicht mehr Schritt halten kann.

Dahinter steckt System:
"Geplante Obsoleszenz" heißt das Prinzip, das die vorsätzliche Verkürzung der Lebensdauer von Beginn an vorsieht. Dank Billigproduktion und verschwenderischem Rohstoffeinsatz ist es zum Grundpfeiler der Überflussgesellschaften und ihres Fetischs Wirtschaftswachstum geworden. Eine weltweite Flut von Wohlstandsmüll und schwindende Ressourcen sind die Folge.

Spannend wie ein Thriller, dabei fundiert und inspiriert, erzählt "Kaufen für die Müllhalde", wer sich dieses Mittel zur Ankurbelung der Konjunktur ausgedacht hat
und wie es sogar zum Motiv unseres eigenen Handelns werden konnte.

Das Buch schärft uns Verbraucher für das Thema der geplanten Obsoleszenz - eine Strategie eingesetzt durch Produzenten von Waren aller Art gegenüber ihren Kunden; man wird als Verbraucher plötzlich in den verschiedensten Fällen mißtrauisch - das ist ein guter erster Schritt, sich nicht einfach für dumm verkaufen zu lassen.
Geahnt haben wir Verbraucher ja schon immer etwas - aber so richtig wollten wir's wohl einfach nicht wahr haben.






Donnerstag, 6. Juni 2013

Denn der Menschheit drohen Kriege !





Denn der Menschheit drohen Kriege - Neutralität contra EU-Großmachtswahn
Hg. Solidar-Werkstatt Österreich

Die Solidar-Werkstatt feiert 2013 ihr 20-jähriges Jubiläum. Der Widerstand gegen Krieg und EU-Militarisierung, das Ringen um ein neutrales, solidarisches und weltoffenes Österreich zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte unserer Organisation.
In den ersten beiden Teilen dieses Buches wollen wir die aktuellen Militarisierungsprozesse beleuchten. Das ist umso wichtiger, als mit der Verleihung des Friedensnobelpreises an die EU die Kluft zwischen Dichtung und Wahrheit Orwell´sche Dimensionen angenommen hat.


Die Militarisierung der EU schreitet voran; immer lauter werden die Stimmen aus dem Establishment, die EU müsse ein „Imperium“ werden, einschließlich einer europäischen Großmachtsarmee für globale Militäreinsätze.
Ein gefährlicher Irrsinn.

Die Friedensbewegung in Österreich kann hier und heute einen international bedeutsamen Beitrag gegen Krieg, Aufrüstung und neue Blockkonfrontation leisten. Der Schlüssel dafür ist der Kampf um die Rück- und Neugewinnung der österreichischen Neutralität.
Ein Kleinstaat inmitten Europas bricht aus der sich formierenden imperialen Großmacht aus und verweigert das Mitmarschieren bei Kriegen, um sich in weltoffenen Allianzen für Abrüstung, friedliche Konfliktbeilegung und den Abbau struktureller Gewalt einzusetzen.

INHALT
5   Vorwort
6   Denn der Menschheit drohen Kriege
7   Gerald Oberansmayr I. Ein neues „Zeitalter der Imperien“
Blutiger Gründungsakt
8   Mit Lichtgeschwindigkeit
15  US-amerikanischer Rüstungs- und Kriegsboom
18  Sinkende westliche Hegemonie
19  „Feuerring“ um China
20  Transatlantischer „New Deal“: Mehr mitschießen – mehr mitbestimmen
21  Ein neues „Zeitalter der Imperien“
22  Ersteinsatz von Atomwaffen
24  Vorkriegsjahr 2013?
26  II. EU auf dem Weg ins „4. Reich“?
26  Mit einer Stimme sprechen...
27  ... und mit einer Faust zuschlagen
27  Superstaat - Supernation - Supermacht
29  „Skalps sammeln“
31  Postmoderner Imperialismus
33  Umstürze - Militärputsche - Protektorate
35  „Traum der EU vom Polizeistaat“
36  „Eiserner politischer Wille“
37  Macht, nicht Frieden
39  „Ernst machen mit Kerneuropa“
41  Darwinistische Währung
43  „Jetzt wird in Europa deutsch gesprochen“
45  „Auslaufmodell“ Sozialstaat
46  „Blut und Eisen“
49  III. Perspektiven des Widerstandes
49  Internationalismus statt Euro-Chauvinismus
51  Solidarstaat statt Konkurrenzregime
52  Nein zum Europa der Konzerne und Generäle
55  Neutralität statt EU-Großmachtswahn
57  2. Republik statt 4. Reich
60  Friedensrepublik contra Militärisch-Industrieller-Komplex
61  Literatur
69  Globale Rüstung und EU-Militarisierung
70  Zahlen - Daten - Fakten Infobox 1: Globale Militärausgaben
74  Infobox 2: Militä-rische Ausgaben in der EU
76  Infobox 3: Rüstungsindustrie
80  Infobox 4: Waffenexporte
84  Infobox 5: EU-Auslandsinterventionen
86  Infobox 6: EU-Aufrüstung für Angriffskriege und Massenvernichtung
92  Infobox 7: Globale Konzern- und Wirtschaftsmacht
94  Aktiv für Frieden und Neutralität!
94  Neutralität - ein sicherheitspolitisches Konzept für das 21. Jahrhundert
97  Johanna Weichselbaumer Neutralitätskreise
98  Offener Brief: Neutralität muss die Grundlage der Reformdiskussion sein
101 EU-Battlegroups - Nicht in unserem Namen!
101 Offener Brief
102 Sechs Lügen
107 Ein entlarvendes Schweigen
110 Libyen: NATO-Kriegsverbrecher auf die Anklagebank
110 Hauptangeklagte
111 Konkrete Anklagepunkte
114 „Viele kleine Steine können den größten Machtapparat zum Stillstand bringen“
116 „Denn der Menschheit drohen Kriege“
116 Gedicht von Bertolt Brecht

Zu bestellen unter:
office@solidarwerkstatt.at
oder T 0732 77 10 94


Mittwoch, 5. Juni 2013

Zerschlagt die Banken! Zivilisiert die Finanzmärkte !





Zerschlagt die Banken: Zivilisiert die Finanzmärkte [Gebundene Ausgabe]
Rudolf Hickel (Autor)

Prof. Dr. Rudolf Hickel ist emeritierter Professor für Politische Ökonomie und Finanzwissenschaften.
Bis 2009 war er Direktor des IAW - Instituts für Arbeit und Wirtschaft. Hickel ist Sachverständiger beim Finanzausschuss des Deutschen Bundestags sowie Mitbegründer der "Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik", die jährlich das Alternativgutachten zum "Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung" vorlegt.

Er hat als stimmberechtigter Schlichter bei Tarifverhandlungen gewirkt und schreibt für die taz, die Frankfurter Rundschau, das Handelsblatt und die Süddeutsche Zeitung. Rudolf Hickel ist Mitglied in mehreren Aufsichtsräten und wissenschaftlicher Beirat von Attac.



Die Großbanken haben aus der Finanzkrise 2008 nichts gelernt. Sie nutzen ihre Macht, um die Politik zu manipulieren und blockieren wichtige Regulierungen.

Rudolf Hickel fordert – gerade wegen der besonderen Stellung der Banken im Wirtschaftssystem – eine echte demokratische Kontrolle. Die aggressiven, teils virtuellen, von der realen Wirtschaft entkoppelten Finanzmarktprodukte, die das gesamte Wirtschaftssystem und sogar Staaten bedrohen, müssen eingeschränkt, besser noch verboten werden.


Geschäftsbanken und das verhängnisvolle Investmentbanking müssen getrennt werden. Wenn die Banken sich darauf nicht einlassen, müssen sie verstaatlicht werden. Die Entmachtung der Banken ist für Hickel eine notwendige Konsequenz zur Rückgewinnung des Primats der Politik über die Unternehmenswirtschaft.


Ein Buch, das uns sehr präzise, sehr verständlich auseinandersetzt, was genau beim Finanzsystem geändert werden muss.




siehe auch das Interview:
"Wenn Hedgefonds zusammenbrechen, lösen sie die nächste Systemkrise aus"



Mein Leben als Schatzhüterin Ägyptens






Es gibt nur den geraden Weg:
Mein Leben als Schatzhüterin Ägyptens [Gebundene Ausgabe]
Wafaa El Saddik (Autor), Rüdiger Heimlich (Autor)

Wafaa El Saddik, Dr. phil., geboren 1950, studierte Ägyptologie an der Cairo University und promovierte in Wien.
Sie war die erste Ägypterin, die eine Ausgrabung (in Karnak) leitete, und ist die erste Frau an der Spitze des Ägyptischen Nationalmuseums in Kairo.
1989 heiratete sie und gründete eine Familie in Köln.
Sie publizierte eine Reihe von Büchern und kuratierte internationale Ausstellungen wie »Tutanchamun. Das Goldene Jenseits«. Für ihr Engagement wurde sie mehrfach international ausgezeichnet.

Rüdiger Heimlich, Dr. phil., geboren 1959, studierte in Heidelberg, Halifax und Kingston, Kanada, Literaturwissenschaft. Er ist Politikredakteur beim Kölner Stadt Anzeiger und arbeitet seit 1990 auch als freier Journalist für Radio, Fernsehen und zahlreiche deutsche und englischsprachige Zeitschriften, insbesondere über Archäologie, Literatur und Musik.




Schon in ihrer Kindheit und Jugend im Nildelta ist Wafaa El Saddik fasziniert von den großartigen Zeugnissen der Pharaonen-Zeit.
Als Studentin träumt sie davon, eines Tages selbst Ausgrabungen durchzuführen und im Ägyptischen Museum in Kairo zu arbeiten. Gefördert werden in dieser Zeit aber bevorzugt Männer, vor allem solche, die dem Regime nahestehen.

Doch sie setzt sich durch, erhält Stipendien für Boston und Wien und wird die erste Frau an der Spitze von Ägyptens Nationalmuseum – der Cash-Machine des Antikendienstes.
Sie führt die erste Generalinventur in der hundertjährigen Geschichte des Museums durch und entdeckt dabei lange vergessene Schätze im Keller des Hauses.

Doch in der Altertümerverwaltung begegnen ihr auch Korruption und Vetternwirtschaft. In ihren sehr persönlichen Erinnerungen blickt sie zurück auf die Geschichte ihres Landes. Sie fragt:
- Was ist mit uns Ägyptern passiert?
- Warum scheiterte der begeisterte Aufbruch Ägyptens unter Nasser?
- Warum brachte Sadat keinen Frieden?
- Warum ließen sich die Ägypter von Mubarak so korrumpieren?
- Und warum haben heute die Muslimbrüder das Sagen?

Ihre erste Sorge aber ist: Wie kann das antike Erbe ihres Landes wirksam geschützt werden?





































Dienstag, 4. Juni 2013

Die Macht und das Recht





Die Macht und das Recht.
Beiträge zum Völkerrecht und Völkerstrafrecht am Beginn des 21. Jahrhunderts
[Gebundene Ausgabe]

Claudia Cárdenas Aravena (Autor), Monique Chemillier-Gendreau (Autor), Gerd Hankel (Autor), Claus Kreß (Autor), Herfried Münkler (Autor), Volker Nerlich (Autor), Frank Neubacher (Autor), Gerhard Werle (Autor), Anja Seibert-Fohr (Autor), William A. Schabas (Autor), Mary Ellen O'Connell (Autor), Gerhard Stuby (Autor), Gerd Hankel (Hg.) (Autor)

Gerd Hankel, Dr. jur., Völkerrechtler und Sprachwissenschaftler.
- Seit 1993 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hamburger Institut für Sozialforschung;
- 2000 und 2001 arbeitete er im Team der Ausstellung »Verbrechen der Wehrmacht. Dimensionen des Vernichtungskriegs 1941 1944«;
- seit 2002 untersucht er die juristische Aufarbeitung des Genozids in Ruanda.
Zahlreiche Veröffentlichungen zu den Themen Völkerrecht und Völkerstrafrecht.


Im Mai 1993 setzte der UN-Sicherheitsrat den Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien ein und im November 1994 folgte der für Ruanda zuständige.
1998 begannen in Rom die Verhandlungen über ein Statut für einen Strafgerichtshof, dessen Aufgabe in der weltweiten Ahndung schwerster Verbrechen bestehen sollte.
Vier Jahre später, im Juli 2002, trat es in Kraft und begründete den Internationalen Strafgerichtshof mit Sitz in Den Haag. Die Hoffnungen, ja die Euphorie, welche die Entwicklung der internationalen Strafgerichtsbarkeit begleitet hatte und die ihre Kraft aus der Idee einer gewaltärmeren Welt bezog, war zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits einer gewissen Ernüchterung gewichen.

Die Anschläge vom 11. September 2001 und die fortdauernde terroristische Bedrohung ließen die schon vorher nur begrenzte Neigung der USA, sich multilateral zu binden und entsprechend zu agieren, deutlich zutage treten. Statt die Option eines gemeinsamen Vorgehens zu wählen, setzten sie vor allem auf militärische Stärke, mit fataler Signalwirkung für andere Mächte. Heute ist unübersehbar, dass die Welt nicht sicherer geworden ist.

Die militärische Antwort auf den Terror zeitigte keinen Erfolg. Der staatlich geführte Krieg, nach gegenwärtigem Völkerrechtsverständnis Ultima Ratio zur Abwehr von Angriffen auf die internationale Sicherheit und Ordnung, erweist sich zunehmend als untaugliches Mittel im Kampf gegen einen Feind, der mit dem herkömmlichen Feind im Sinne des Kriegsvölkerrechts so gut wie nichts mehr gemein hat.

Die Situation scheint verfahren. Die militärische Gewalt ist machtlos und führt zur Erosion zivilisatorischer Werte, das Völkerstrafrecht ist noch zu schwach und sieht sich zudem einflussreichen Gegnern gegenüber.
Einfache Lösungen gibt es nicht. Aber es gibt die Möglichkeit und die Autorinnen und Autoren dieses Bandes zeigen sie auf , ausgehend von neueren Entwicklungslinien im Völkerrecht und Völkerstrafrecht den aktuellen Problemstand darzustellen und, darauf aufbauend, in stärkerem Maße konsensuelle und friedliche Perspektiven weiterzudenken.



»'Die Macht und das Recht' ragt aus den Neuerscheinungen [zu diesem Thema] heraus, da es dem Sammelband gelingt, die Genese und bisherigen Erfahrungen internationaler Rechtsprechungsinstanzen verdichtet aufzuzeigen sowie die dringenden Herausforderungen und Perspektiven des Völkerrechts herauszuarbeiten.[...] Ob Experte oder Laie - wer an einer weiterführenden, vielseitig fundierten und zeitgemäßen Debatte über die aktuellen Herausforderungen der internationalen Rechtsprechung interessiert ist, liegt bei Hankels Band goldrichtig.«
(Thomas Hummitzsch, Internationale Politik und Gesellschaft)

»Hinter allen Ernüchterungen verbirgt sich in diesem Band eine Fortschrittserzählung. Das Hamburger Institut für Sozialforschung ist in den vergangenen Jahren einer der aufregendsten Orte Deutschlands geworden, um über Fachgrenzen hinweg Fragen von Recht und Macht zu bedenken und zu debattieren. Dabei bleiben transdisziplinäre Reibungen nicht aus. Aber das Gespräche geht weiter, und das ist auch ein Verdienst des Juristen und Sprachwissenschaftlers Gerd Hankel. Mit diesem Band hat er eine Pflichtlektüre für alle herausgegeben, die an aktuellen Fragen des Völkerrechts interessiert sind - und an seiner Zukunft.«
(Alexandra Kemmerer, Süddeutsche Zeitung)








Vom Dschihad zum Schutzvertrag





Der Niedergang des orientalischen Christentums unter dem Islam
:
Vom Dschihad zum Schutzvertrag [Taschenbuch]
Bat Ye'or (Autor), Kurt Maier (Übersetzer)

Gisèle Littman (Pseudonymen Bat Yeʾor) wurde 1933 als Kind jüdischer Eltern in Ägypten geboren.
- Nach
der Sueskrise 1957 kam sie als staatenloser Flüchtling nach London.
- Von 1958 bis 1960 studierte sie am Institute of Archaeology (University of London).
- Im Jahre 1959 heiratete sie David Littman (1933–2012) und wurde britische Staatsbürgerin.
- Im Jahre 1960 zog sie in die Schweiz, wo sie heute noch lebt.
- In den Jahren 1961/62 war sie an der Universität Genf tätig, seit 1969 folgten Forschungsarbeiten und viele Publikationen.

Sie ist Mutter von drei Kindern.


Littmans wissenschaftliches Spezialgebiet ist die Geschichte und aktuelle Situation nichtmuslimischer Minderheiten unter islamischer Herrschaft, speziell die von Christen und Juden.
Sie arbeitet in einer ganzen Reihe von Büchern und Aufsätzen die Merkmale des Dhimmitums heraus: Darunter versteht man die sozialen Beziehungen zwischen Muslimen und Nichtmuslimen unter den Prämissen der Dhimma, des von der Scharia vorgeschriebenen „Schutzvertrages“.

Der Druck, dem Nichtmuslime jahrhundertelang ausgesetzt waren, führte dazu, dass das Christentum in seinen früheren Kerngebieten Nordafrika, Kleinasien und dem Nahen Osten zur Randerscheinung verkommen sei und dass seine Anhänger auch heute noch in einer Situation permanenter Diskriminierung und
latenter Bedrohung lebten.

Die Historikerin geht damit der Frage nach, mit welchen Mitteln der Islam die nordafrikanischen, nahöstlichen und kleinasiatischen Kerngebiete des Christentums nach der arabischen beziehungsweise türkischen Eroberung so vollständig durchdringen konnte, dass von dem einst dominierenden Christentum nur noch kümmerliche Reste übrig blieben und es vielerorts sogar völlig verschwand.

Littmann ist sich zweifellos bewusst, dass sie mit ihrem Buch gegen eine Reihe von Legenden zu Felde zieht, die sowohl von Muslimen als auch von westlichen Intellektuellen liebevoll gepflegt werden.
Die Autorin argumentiert auf der Basis souveräner Quellenkenntnis gründlich, ausführlich, differenziert und detailreich, dabei zugleich so, dass auch der Nichtexperte der Darstellung gut folgen kann. 


Das Buch gliedert sich in zwei große Teile:
- Die eine Hälfte schildert die historische Entwicklung seit der Entstehung des Islam bis in das 20. Ja
hrhundert,
- die andere Hälfte bringt als Beleg Quellentexte und Dokumente.

Der Leser hat so die Möglichkeit sich einen Überblick über die Entwicklung zu verschaffen und gezielt Fragen zu vertiefen. Diese bemerkenswerte Veröffentlichung besitzt heute eine besondere Aktualität.
In dem Buch wird die politische Bedeutung des Islam deutlich, seine Wertung erlaubt auch die aktuellen Entwicklungen besser zu beurteilen. An einer gründlichen Auseinandersetzung mit dem Islam kommen wir immer weniger vorbei, und deshalb ist es wichtig verlässliche Quellen zu Rate zu ziehen.




Ist unsere Politik noch zu retten?






Ist unsere Politik noch zu retten?
Auswege aus der Wutbürger-Sackgasse [Gebundene Ausgabe]
Robert Misik (Autor)

Robert Misik, geboren 1966, ist Journalist und politischer Schriftsteller. Seine publizistische Laufbahn führte ihn von der »Arbeiter-Zeitung« zum »profil«, heute schreibt er regelmäßig für die Berliner »tageszeitung«, die »Berliner Zeitung«, die »Neue Zürcher Zeitung« und den Wiener »Falter«, außerdem produziert er die wöchentliche Videoshow »FS Misik« auf der Website der Tageszeitung »Der Standard«.

Zahlreiche Preise, etwa der Bruno-Kreisky-Förderpreis, 2010 Journalist des Jahres in der Kategorie Online. 2009 Österreichischer Staatspreis für Kulturpublizistik. Autor zahlreicher Bücher, zuletzt »Halbe Freiheit. Warum Freiheit und Gleichheit zusammengehören«.



Seit Jahren schwillt der Verdruss über Parteien und Politiker an in Deutschland, in Österreich, in ganz Europa. Bürger wenden sich indifferent oder aggressiv ab, oder sie verfallen in Zynismus gegenüber einer Politik, die sich als ohnmächtig, kleinmütig oder sogar korrupt erweist.

Dieser Verdruss war zuerst lediglich eine Reaktion, ist aber mittlerweile selbst zum Teil des Problems geworden.

Robert Misik sagt:
Weg mit dem Zynismus! Raus aus der Wutbürger-Sackgasse!
Politik braucht eine neue Sprache, Klartext statt leeres Geschwätz. Politiker sollen endlich sagen, was sie wirklich denken, statt dauernd auf PR-Experten zu hören.

Mehr Demokratie muss in die Demokratie gebracht werden, damit die Apparatschiks entmachtet werden und Talente eine Chance haben.
Aber auch die Bürger und Bürgerinnen müssen sich wieder Unterscheidungsvermögen antrainieren:
Ein Politiker, mit dem man nicht in allem einverstanden ist, ist deshalb nicht automatisch ein Verbrecher. Der preisgekrönte Publizist plädiert dafür, das Verhältnis von Berufspolitikern und frustrierten Bürgern neu zu justieren.





Montag, 3. Juni 2013

Rechts-Extremismus in Europa






Rechts-Extremismus in Europa
Länderanalysen, Gegenstrategien und arbeitsmarktorientierte Ausstiegsarbeit.
Ralf Melzer, Sebastian Serafin


Rechtsextremismus ist ein Problem von gesamteuropäischer Dimension.

Eine europäische Vergleichsstudie über gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit ergab, dass rund die Hälfte der Befragten in acht europäischen Staaten der An- sicht sind, es gebe zu viele Zuwanderer in ihrem Land.

Rund ein Drittel glaubt an eine natürliche Hierarchie zwischen Menschen unterschiedlicher Ethnien. Sekundärantisemitische Aussagen treffen bei den polnischen Befragten auf bis zu 70 Prozent Zustimmung.
 

- Wie stark sind Vorurteile, rechtsextremes Denken und rechte Strukturen in Europa verbreitet?
- Wie entwickeln sich europaweit rechtsextreme und rechtspopulistische Parteien und Bewegungen?
- Welche historischen Wurzeln haben sie und warum ziehen sie Menschen an? 



Der vorliegende Sammelband leistet einen Beitrag zur aktuellen Bestands- aufnahme des Problems und zur wirkungsvollen Positionierung gegenüber der radikalen Rechten in Europa. 





siehe auch:

http://publikation.fes-gegen-rechtsextremismus.de


Hier können Sie die Publikation direkt als pdf downloaden, bitte nutzen Sie folgende Links
Publikation deutsch
Publication english



Siehe weiters auch unter:





Sonntag, 2. Juni 2013

Charakteranalyse





Charakteranalyse [Taschenbuch]
Wilhelm Reich (Autor), Bernd A. Laska (Übersetzer)


Wilhelm Reich, *1897 geboren, wurde nach Auseinandersetzungen mit der *KPD *auf der einen Seite, der Freud-Schule auf der anderen 1934 aus der KP und der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung ausgeschlossen. 1939 Emigration in die USA, wo er 1957, verfolgt wegen seiner unkonventionellen Heilmethoden in einem Gefängnis starb.



Als 1933 nach der Funktion des Orgasmus (1927) Wilhelm Reichs zweites bedeutendes Werk Charakteranalyse erschien, begrüßten viele Psychoanalytiker die Arbeit als »das Beste und Durchdachteste, was über die Psychotherapie gesagt worden ist.«
Kurz darauf jedoch wurde die Verbreitung des Buchs im faschistischen Deutschland verboten.

1934 schloß auch die Internationale Psychoanalytische Vereinigung Reich aus. Reich, der seine Einsicht in die sexualökonomische Struktur der Neurosen und Psychosen immer konsequenter verfolgte und methodisch begründete, wurde zum Außenseiter.

Erst 1945 erschien die Charakteranalyse erneut in den USA. Heute ist die Rezeption der Arbeitsergebnisse Reichs auch für die deutsche Psychoanalyse unvermeidlich geworden. Das Sensationelle an Reichs Charakteranalyse ist, daß sie die Charakterkonzeption von den gewohnten moralischen Implikationen befreit und zum Gegenstand exakter wissenschaftlicher Arbeit macht.

Reich stellte fest, daß das, was sich in der Analyse als »Charakter« zeigt, immer ein neurotisches Abwehrsystem ist, in dem sich Defensivangst seit der Kindheit in verschiedenen Entwicklungsschichten verfestigt hat. Die von Freud übernommene Deutungsanalyse veränderte er deshalb zur Widerstandsanalyse, die nicht nur das Assoziations- und Traummaterial interpretiert, sondern auch das Verhalten des Patienten zum Ansatz der Therapie macht.

Das ermöglichte zum erstenmal die erfolgreiche Behandlung auch schwierigster Zwangsneurosen. Die neue Behandlungstechnik setzte mit der Lösung muskulärer Verkrampfungen immer auch sexuelle Energie frei, die zur Wiederherstellung der orgastischen Potenz führte.
Aus dieser klinischen Erfahrung entwickelte Reich sein gesellschaftskritisches Programm und später das biologische Modell der vegetativen (sexuellen) Strömung, das die Basis seiner Biopsychiatrie oder Orgontherapie wurde.

Die vorliegende Ausgabe der Charakteranalyse enthält unverändert die Charakteranalyse von 1933, um einige später geschriebene Kapitel erweitert, die sich u.a. mit der »emotionellen Pest«, der neurotischen Verseuchung unseres politischen und sozialen Lebens, den biophysikalischen Elementen der Sexualreaktionen und der orgontherapeutischen Behandlung einer Schizophrenie beschäftigen.
Die Neuauflage folgt der 1971 erschienenen Ausgabe desselben Buchs.







Rede an den kleinen Mann







Rede an den kleinen Mann [Sondereinband]
Wilhelm Reich (Autor)


Wilhelm Reich wurde 1897 in Dobrzcynica, Galizien, geboren. 1920 trat er in die Wiener Psychoanalytische Gesellschaft ein. 1928 Fachwissenschaftlicher Leiter der sozialistischen Gesellschaft für Sexualberatung und Sexualforschung in Wien.
Nach Auseinandersetzungen mit der Komintern, den Austromarxisten und der KPD auf der einen Seite, mit der Schule Sigmund Freuds auf der anderen, wurde er 1934 aus der Kommunistischen Partei und aus der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung ausgeschlossen.
Nach seiner Emigration in die USA entdeckte er 1938-1940 die »Orgon-Energie«, an deren Erforschung er bis zu seinem Tod 1957 arbeitete.



Reich, ein ehemaliger Freud-Schüler, hat 1924-1945 und auch danach Forschungen zur Psychoanalyse betrieben.
Er fiel seinerzeit durch seine recht freizügigen Theorien zur freien Entfaltung des Menschen auf, die sich insbesondere auf Lust, Liebe, Orgasmus und Potenz bezogen. Sein Buch "Die Funktion des Orgasmus" war 1927 ein Skandal, bei den Nazis waren seine Bücher verboten, aber einige Jahre nach seiner Emigration 1933/39 widerfuhr ihm das gleiche Schicksal auch in den USA: Beschimpfung, Verbot und Verfolgung.

Reich starb 1957 unter dubiosen Umständen in einem amerikanischen Gefängnis. Seine Theorien kann man diskutieren, doch die Schärfe der Reaktion des Staates überrascht doch sehr: Reich war letztlich am Guten, am Lebendigen, an der Liebe im Menschen interessiert und hat positiv gedacht - vielleicht hat er einfach in der falschen Zeit gelebt.

Der "Rede an den kleinen Mann" schrieb Reich 1946 aus seiner bedrängten Situation heraus. Der sinnlose Weltkrieg der letzten Jahre war das genaue Gegenteil der Liebe, die Reich predigte.

Durch das ganze Buch wirft er in etwas väterlichem Stil dem "kleinen Mann" vor, sich für bösartige Ziele und Kriege irgend welcher höherer Machthaber beliebig einspannen zu lassen - anstatt sich auf sich selbst, sein Glück, seine Familie und die Liebe zu besinnen. Der "kleine Mann" denke klein und sei sich der Stärke der Masse nicht bewusst. 

Reich schreibt vielleicht mit einem etwas zu erhobenem Zeigefinger, aber man muss auch seine Verbitterung verstehen.





Die Massenpsychologie des Faschismus






Die Massenpsychologie des Faschismus [Gebundene Ausgabe]
Wilhelm Reich (Autor)


Wilhelm Reich, *1897 geboren, wurde nach Auseinandersetzungen mit der KPD auf der einen Seite, der Freud-Schule auf der anderen 1934 aus der KP und der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung ausgeschlossen. 1939 Emigration in die USA, wo er 1957, verfolgt wegen seiner unkonventionellen Heilmethoden in einem Gefängnis starb.



Mit seiner »Massenpsychologie des Faschismus« (1933) schuf Wilhelm Reich  eines der Referenzwerke für die kritische Auseinandersetzung mit alten wie neuen faschistischen Bewegungen.

Das Wort Masse hat alles andere als einen guten Klang. Man verbindet damit die Vorstellung von etwas Primitivem, Rohem und Gewalttätigen, etwas das man fernhalten möchte.

In der abschätzigen Meinung über die Masse steckt eine umfangreiche Erfahrung, denn wo Menschen Massen bilden, ereignet sich selten etwas Erfreuliches, dafür scheinen jedoch Kritikfähigkeit, Verantwortungsgefühl und der Sinn für das Maß weitgehend suspendiert.

Reich analysiert die autoriäre Familienstruktur in der Massenpsychologie des Faschismus, fokussiert dabei die Massenpsychologie des Kleinbürgertums, die Familienbindung und nationalistisches Empfinden, aber auch das nationalistische Selbstgefühl, bei dem der Führer immer recht hat und die Masse ihm auch dort folgt, wo er faktisch Unrecht hat oder Unrecht tut.

Nach der Lektüre ist es nicht mehr möglich, Faschismus a
ls räumlich oder zeitlich begrenztes Phänomen zu betrachten.
Reich weckt eindringlich ein Bewusstsein für den kleinen Faschisten in uns allen.

Eines der pessimistischsten Bücher, die je geschrieben wurden, durch seine zu Ende gedachten Schlussfolgerungen jedoch zugleich eines der hoffnungsvollsten.