Sonntag, 15. Juli 2012

Emre Arslan : Türkische Graue Wölfe in Deutschland





Der Mythos der Nation im Transnationalen Raum:
Türkische Graue Wölfe in Deutschland [Taschenbuch]

Emre Arslan
(Autor)

Zum Autor
Dr. Emre Arslan ist als Lehrkraft für besondere Aufgaben für das Projekt „Mehrsprachigkeit” an der Universität Bielefeld beschäftigt.



Die extreme Rechte in der Türkei bezieht sich – wie entsprechende Organisationen in Deutschland auch – auf mythische Erzählungen wie auch reale historische Erscheinungsformen. „Rasse“, Nation oder Religion sind dabei sich ergänzende Konzepte.

Die Anfänge des türkischen Ultranationalismus fallen mit dem Ende des Osmanischen Reiches zusammen, in dem der Islam die hegemoniale Ideologie war.
Die Frühtheoretiker des türkischen Ultranationalismus wussten gegen Ende des 19. Jahrhunderts nicht genau, wie sie mit der Religion umgehen sollten.
Ziya Gökalp, der bedeutendste Theoretiker des türkischen Ultranationalismus, versuchte Anfang des 20. Jahrhundert, drei Elemente – Türkentum, Islam und Westernisierung – theoretisch in Bezug zu setzen und miteinander in Einklang zu bringen.

Seine Ideen finden sich noch heute bei den extrem rechten Ülkücüs (Idealisten), zu denen die Milliyetçi Hareket Partisi (MHP, Partei der Nationalistischen Bewegung) und die 1992 davon abgespaltene Büyük Birlik Partisi (BBP, Große Einheitspartei) gerechnet werden.

 Ein Teil der türkischen Migranten, darunter viele Jugendliche, die in Deutschland sozialisiert wurden, sympathisieren sich mit den rechtsextremen türkischen Grauen Wölfen in Deutschland.
Eine ultranationalistische Ideologie, deren Kern sich in Mythen darstellt, und die sich auf eine Nation bezieht, in deren Staat die Anhänger aber gar nicht leben und leben wollen, ist soziologisch und politisch eine interessante Paradoxsituation.







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