Sonntag, 25. März 2012

Aufmarsch: Die rechte Gefahr aus Osteuropa





















Gregor Mayer (Autor), Bernhard Odehnal (Autor)
Aufmarsch: Die rechte Gefahr aus Osteuropa;

Gregor Mayer & Bernhard Odehnal beleuchten in ihrem Buch in Reportagen und Analysen die rechtsextreme Szene in Ungarn, der Slowakei, Tschechien, Polen, Kroatien und Bulgarien.

Gregor Mayer, geboren 1960, berichtet für profil und Der Standard regelmäßig aus Ungarn und den Ländern des ehemaligen Jugoslawien.
Seit 2003 ist er Sonderkorrespondent der Deutschen Presse-Agentur (dpa) u.a. für den Nahen Osten. Von 2003 bis 2005 leitete er das dpa-Büro in Bagdad.



Die EU-Rechtsradikale Parteien und neofaschistische Gruppen werden zu einem immer größeren Problem an unseren Grenzen im Osten. Wahlsiege in Ungarn und Polen machen ebenso Schlagzeilen wie die blutige Jagd auf Minderheiten durch paramilitärische Gruppen oder Skinheads.

Von diesem Buch wird man noch lange sprechen. Denn was die beiden österreichischen Journalisten hier recherchiert und beschrieben haben, ist nur die Spitze eines Eisbergs, der die Politik, in Europa noch lange beschäftigen und beeinflussen wird. Gregor Mayer und Bernhard Odenahl zeigen zunächst in einem sehr ausführlichen Kapitel über Ungarn exemplarisch, wie mit Viktor Orban ein rechtskonservativer Politiker durch nationalistische Rhetorik die Rechten stark gemacht hat:
"Tabubrüche, die dem Rechtsextremismus den Boden bereiteten und rechtsextremes Gedankengut salonfähig machten, hatten die gesamte Regierungszeit Orbans gekennzeichnet. Er und seine Partei legten eine ziemlich offen Verachtung für demokratische Institutionen und Verfahren an den Tag."

Diese Tabubrüche haben in Ungarn die rechtsextreme Jobbik erst hoch gebracht, eine offen antisemitische und fremdenfeindliche Partei, die über eine paramilitärische Garde verfügt. Die letzten Wahlen in Ungarn haben gezeigt, wie durch eine solche Entwicklung eine ganze gesellschaftliche Ordnung umgekrempelt werden kann, mitten in der EU. Auch in anderen ost- und mitteleuropäischen Ländern gibt es solche Entwicklungen, die die beiden Autoren sehr ausführlich nachzeichnen.Von Winfried Stanzick 

1 Kommentar:

  1. Der Osten Europas färbt sich braun.
    Und islamische Zuwanderung hat nichts damit zu tun. Nur zwanzig Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs ist in einer Vielzahl der ostmittel- und südosteuropäischen Staaten das Scheitern der Demokratie zu konstatieren.

    Generationenalte Feindbilder - Juden, Roma, Homosexuelle - waren stärker: Die junge Generation der Führer der rechtsradikalen in Ungarn, Tschechien, der Slowakei, Serbien, Kroatien und Bulgarien ist kaum dreißig Jahre alt, hat an den Totalitarismus keine echte Erinnerung, und strebt dennoch mit Macht einen neuen an.

    Die Autoren, die als Journalisten diese Länder seit Jahren beobachten, haben sich unter sie gemischt, berichten über ihre Ideologie und ihr Handeln dieser Bewegungen und machen die Gefahr, die für die Demokratie und die Freiheit in Europa von ihnen ausgehen, sehr deutlich. Eine Gefahr, die von der Mitte Europas auf sträfliche Weise ignoriert wird. Nach der klaren Darstellung in diesem maßgeblichen Buch wird später keiner sagen können, er hätte nichts davon gewusst.
    Von Ilona König

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