Dienstag, 10. April 2012

Die PISA-Lüge







Die PISA-Lüge: Wie unsere Schule wirklich besser wird
[Kindle Edition]

Nikolaus Glattauer

Nikolaus Niki Glattauer, geboren 1959 in der Schweiz, lebt als Journalist, Autor und Lehrer in Wien.


Niki Glattauer packt in seinem neuen Buch wieder ein heißes Schul-Eisen an: die Manipulationen rund um PISA!
In seiner provokanten Streitschrift warnt er davor, unser Schulsystem voreilig kaputtzureden und räumt mit gängigen Irrtümern auf. So sehen die PISA-Rankings wirklich aus!

Wie kommen sie eigentlich zustande? Sind sie wirklich repräsentativ für den Bildungszustand eines Landes? Sein Resümee: Nicht Österreichs PISA-Platzierung ist das wahre Problem, sondern die überfällige Reform unseres Schulsystems auf allen Ebenen.




2 Kommentare:

  1. Bücher,die von Lehrern verfasst werden, laufen oft Gefahr, zu einer larmoyant-defensiven Rechtfertigung des eigenen Tuns auszuarten - dies ist bei Niki Glattauers Werk einmal mehr nicht der Fall.

    Glattauer widmet sich in der"PISA-Lüge" dem (österreichischen) PISA-Trauma. Das mittelprächtige Abschneiden österreichischer Schüler führte zu einer fruchtlosen parteipolitischen Selbstzerfleischungsaktion. Diese nimmt der Autor als Ausgangspunkt, um die medial vermittelten Horrorbotschaften zu relativen; aber auch, um sein Hauptanliegen zu kommunzieren: Wichtiger als ewige PISA-Diskussionen wäre es, das altmodische Schulsystem umzukrempeln, Vorschläge liefert er gleich mit.

    Wie in seinem ersten Buch "Der engagierte Lehrer und seine Feinde" berichtet Niki Glattauer direkt und ungeschönt von der Schulfront. An den wieder enthaltenen O-Ton-Dialogen aus dem Klassenzimmer werden dialektbedingt wohl hauptsächlich (ost-)österreichische Leserinnen und Leser ihre Freude haben. Diese bilden den roten Faden des Buches, das im Vergleich zum Vorgängerband doch einiges mehr an "statistischem und theoretischem Unterbau" enthält - aber trotzdem gut lesbar bleibt.

    Alles in allem wieder ein gelungenes Werk, das die komplizierten Hintergründe kompakt und verständlich näher bringt. Nicht nur für Lehrerinnen und Lehrer zu empfehlen.
    Von Barbaletta

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  2. Man muss nicht unbedingt LehrerIn sein, wenn man sich diese Neuerscheinung zu Gemüte führt, ganz im Gegenteil. Man muss auch nicht unbedingt immer seiner Meinung sein. Doch Glattauers eigene Erfahrungen als Hauptschullehrer in Wien und seine scharfe Analyse der augenblicklichen Situation vor allem an städtischen Pflichtschulen im Vorschul-, Primar-, und Sekundarbereich machen meines Erachtens nach dieses Buch zur Pflichtlektüre eines/r jeden PädagogIn, welche/r sich auch für jene schulischen Welten interessiert, die außerhalb des unmittelbaren persönlichen Umfeldes liegen.

    Plötzlich wird klar, dass im Zuge der PISA-Studie nicht 30 sondern ca. 60 Vergleichsländer in der Studie untersucht wurden und Österreich eher im Mittelfeld der "Lesekompetenten" liegt - und das MACONDO-PISA-Beispiel macht uns klar, dass vielleicht nicht nur Schüler scheitern, sondern vielleicht auch einige aus unseren Reihen.

    Mag auch sein, dass entferntere Landesteile mit Migrantenkindern nicht viel "am Hut haben" und die Malaise, die sich hier immer stärker auftut, nicht als solche wahrnehmen können. Doch Glattauer spricht hier klare Worte ohne langes "Herumgedrücke". Es wird im Bildungsbereich diesbezüglich gelogen und beschönigt, verleugnet und verdrängt, und zwar kräftig, auch was das gesellschaftliche 2-Klassensystem im Schulalltag betrifft.

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