Freitag, 13. April 2012

Kampf dem Kamikaze-Kapitalismus


Kampf dem Kamikaze-Kapitalismus:

Es gibt Alternativen zum herrschenden System [Broschiert]


David Graeber , Katrin Behringer
David Graeber, geb. 1961, ist ein bekannter sozialer und politischer Aktivist, der an den Protesten des World Economic Forum in New York City (2002) teilnahm. Darüber hinaus ist er Mitglied der Gewerkschaft Industrial Workers of the World.
Bis Juni 2007 war Graeber Professor für Ethnologie an der Yale University, wo die umstrittene Entscheidung getroffen wurde, seinen Vertrag nicht zu verlängern. Seitdem lehrt er Ethnologie am Goldsmiths College der University of London.


Die Behauptung von Wirtschaft und Politik, dass es zum bestehenden System keine Alternative gibt, wird von David Graeber in diesem Buch systematisch demontiert. Eine andere Wirtschaft, ein anderes Modell menschlicher Gemeinschaft ist nicht nur denkbar, sondern auch möglich und machbar.

In den Vororten und Reihenhaussiedlungen wird die Revolution zuletzt ankommen, so Graeber. Aber dass sie ihren Weg auch dorthin finden wird, daran besteht für ihn kein Zweifel.


Wem das naiv erscheint, der möge sich nur anschauen, wo es in den letzten Monaten gegärt hat: Von den Protesten gegen Stuttgart 21 bis zur »Occupy Wall Street«-Bewegung organisieren sich ganz normale Menschen und begehren auf gegen die Selbstherrlichkeit von Wirtschaft und Politik und damit auch gegen die Herrschaft des Kapitals.


3 Kommentare:

  1. Der 1961 geborene und seit einem Rauswurf in Yale nun in London lehrenden Ethnologe David Graeber "ist der Mann der Stunde" ( Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung). Vor allem durch seine politischen Bücher
    und sein Engagement bei "Occupy" wurde der bekennende Anarchist schnell einem großen Publikum auch außerhalb der Bewegung bekannt.

    Immer wieder benennt und formuliert er auch in den in diesem Band versammelten bisher verstreuten Essays "Alternativen zum herrschenden System". Denn "noch immer weigern sich Kapitalisten kollektiv, auch nur die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, ihre Grundannahmen über die Welt zu hinterfragen. Dies könnte nicht nur den Tod des Kapitalismus zur Folge haben, sondern praktisch die ganze Welt zerstören.

    Somit bleibt uns nichts anderes übrig, als die Dinge selbst in die Hand zu nehmen - und damit eine neue Sprache, ein neues gemeinsames Verständnis davon zu entwickeln, was die Menschen im Grunde ausmacht und was sie realistischerweise von der Welt und voneinander erwarten dürfen. Man könnte sehr wohl argumentieren, dass das Schicksal der Welt davon anhängt."

    Man sollte als politisch bewusster Zeitgenosse David Graebers Schriften unbedingt zur Kenntnis nehmen, auch wenn man nicht zu den Aktivisten zählt. Er gibt dem, was derzeit scheinbar schicksalhaft in der Welt der Ökonomie passiert, eine historische und radikal-humanistische Perspektive.
    Eine andere Wirtschaft, ein anderes Modell menschlicher Gemeinschaft ist nicht nur denkbar, sondern auch möglich und machbar.
    Von Winfried Stanzick

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  2. Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau

    Christian Schlüter hat David Graebers "Kampfschrift" wider den "Kamikaze-Kapitalismus" mit Gewinn gelesen. Zwar scheint dem Ethnologen und Occupy-Aktivisten der Kapitalismus längst am Ende. Solange der Spuk aber nicht ganz vorbei ist, kann noch einiges schieflaufen.

    Die Warnungen des Autors scheinen Schlüter berechtigt. Graeber macht für ihn klar, dass die Occupy-Bewegung sich die Kampfrichtung nicht vorschreiben lassen will. Besonders interessant findet er in diesem Zusammenhang die kritische Auseinandersetzung mit den Ikonen des anti-kapitalistischen Widerstands wie Antonio Negri, Michael Hardt, Judith Revel, Michel Foucault, Lois Althusser, Guy Debord oder Cornelius Castoriades.

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  3. In den Vororten und Reihenhaussiedlungen wird die Revolution zuletzt ankommen, so Graeber.
    Aber dass sie ihren Weg auch dorthin finden wird, daran besteht für ihn kein Zweifel.

    »Besonders aufschlussreich sind die theoretischen, scharf in der Sache, aber locker im Ton gehaltenen Auseinandersetzungen mit den linken Ikonen des anti-kapitalistischen Widerstands.«
    Frankfurter Rundschau

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