Sonntag, 22. April 2012

Arbeiter Zeitung




Die Arbeiter-Zeitung ist ein Stück Geschichte. Gegründet 1889 von Victor Adler als sozialistisches Zentralorgan, hatte sie Einfluss in ganz Europa und war nach 1945 Wegbegleiterin des österreichischen Wiederaufbaus.

www.arbeiter-zeitung.at schreibt Geschichte. 


Erstmals sind mehr als vier Jahrzehnte einer Tageszeitung aus dem 20. Jahrhundert - alle Ausgaben von 1945 bis 1989 - in einem Web-Archiv offen zugänglich. Mit freiem Eintritt für alle an Zeit-und Zeitungsgeschichte interessierten User.


Die Bedeutung des Archivs wurde auch durch eine internationale Expertenjury hervorgehoben: arbeiter-zeitung.at erhielt den Euromedia Sonderpreis der Comenius-Jury 2005 in Berlin. Die Auszeichnung wird jährlich an Richtung weisende "eurokulturelle Bildungsmedien" verliehen.


siehe unter:
http://www.arbeiter-zeitung.at



1 Kommentar:

  1. Victor Adler gründete die Arbeiter-Zeitung, die erstmals am 12. Juli 1889 erschien. Die Zeitung hielt damals bei einer Auflage von etwa 24.000 Stück.

    Nach der Fertigstellung des neuen Vorwärts-Gebäudes in der Rechten Wienzeile erfolgte im Jahr 1909 die Übersiedlung der Redaktion und der Druckerei in den 5. Bezirk. Während des Ersten Weltkriegs erschien zusätzlich zur Tageszeitung auch das Abendblatt "AZ am Abend".

    In der Ersten Republik spielte die Arbeiter-Zeitung unter ihrem Chefredakteur Friedrich Austerlitz als das Zentralorgan der österreichischen Sozialdemokratie eine bedeutende Rolle in der zunehmend heftiger werdenden politischen Auseinandersetzung;
    1930 betrug ihre Auflage 100.000 Stück.

    1934 wurde die Arbeiter-Zeitung verboten; vom 25. Februar 1934 bis zum 15. März 1938 wurde im Exil in Brno/Brünn eine wöchentliche Ausgabe produziert und nach Österreich ein­geschmuggelt.

    Nach dem Zweiten Weltkrieg erschien die Arbeiter-Zeitung ab dem 5. August 1945 wieder als Parteizeitung der SPÖ und war bis 1955 mit einer Auflage von 245.000 Stück die größte Zeitung Österreichs.

    Während der Besatzungszeit war die Arbeiter-Zeitung nicht nur
    die verlässliche Chronistin des politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Wiederaufbaus – sie wurde als die Zeitung, die sich was traut berühmt, weil sie sich besonders für die Rechte der Österreicher gegenüber den Besatzungsmächten stark machte.

    Während der großen Streikbewegung des Jahres 1950 bildete ihre Berichterstattung eine Speerspitze zur Unterstützung von Exekutive und ÖGB bei der Niederschlagung des "kommunistischen Putschversuchs".

    Ende der fünfziger Jahre schlitterte die Arbeiter-Zeitung durch das Aufkommen der Boulevardpresse in ihre erste Krise.

    1961 kam es deshalb auch zu einem Wechsel an der Spitze: Franz Kreuzer sollte als neuer Chefredakteur das bereits etwas verstaubt wirkende Blatt modernisieren. Sichtbarstes äußeres Zeichen war die Veränderung des Titelkopfes – aus der "Arbeiter-Zeitung" wurde die "AZ".

    Während der Ära Bruno Kreisky trat die Arbeiter-Zeitung für eine Öffnung und Erneuerung der Partei ein – und öffnete sich selbst:
    So etwa erregte das Engagement der "roten Gräfin" Barbara Coudenhove-Kalergi für das außenpolitische Ressort einiges Aufsehen. Dennoch geriet das Blatt gerade in den Zeiten der größten SPÖ-Erfolge immer mehr in eine ökonomische Schieflage. Ende der siebziger Jahre wurde die AZ deswegen in eine neue Eigentümerstruktur – aber weiter in Parteibesitz – übergeführt und Albrecht K. Konecny als Herausgeber des Blattes berufen.

    1984 übernahm die AZ die Herausgabe des "Salzburger Tagblatts", 1987 auch des "Oberösterreichischen Tagblatts" als regionale Mutationen. Der Auflagen- und Leser­schwund konnte vorübergehend gestoppt werden; ab 1985 erschien die Zeitung im Kleinformat. 1986 übersiedelten Vorwärts-Verlag und Redaktion aus dem Traditionsgebäude an der Wienzeile in die Viehmarktgasse 4 im 3. Bezirk. Mit etwa 70.000 täglich verkauften Exemplaren lag die AZ jeweils knapp vor Konkurrenten wie der "Presse", und in der Reichweiten-Rangliste von Österreichs Tageszeitungen immer noch an vierter Stelle. Ökonomisch aber blieb die Zeitung durch das Ausbleiben relevanter Anzeigeneinnahmen in ständigen Kalamitäten.

    Nachdem SPÖ-Vorsitzender Franz Vranitzky bereits Ende 1988 von Verkaufabsichten gesprochen hatte, ging das traditionsreiche Blatt im Herbst 1989 an die Birko-Holding des Werbeunternehmers Hans Schmid, der den Fernsehjournalisten Robert Hochner als Chefredakteur verpflichtete, aber schon ein Jahr später das defizitäre Blatt nicht mehr weiter finanzieren wollte.

    Das große Engagement von Redaktion, LeserInnen und einigen größeren Unterstützern verlängerte den Überlebenskampf der AZ unter der Leitung von Peter Pelinka als letztem Chefredakteur noch um ein Jahr.
    Am 31. Oktober 1991 musste die AZ ihr Erscheinen jedoch einstellen.

    Das Rote Wien - Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie

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