Mittwoch, 20. August 2014

Karl Polanyi; Chronik der großen Transformation, Band 3






Chronik der grossen Transformation. Artikel und Aufsätze (1920-1945):
Menschliche Freiheit, politische Demokratie und die Auseinandersetzung zwischen Sozialismus und Faschismus
von Michele Cangiani (Herausgeber), Kari Polanyi-Levitt (Herausgeber),


Dr. Karl Polanyi
Karl Polanyi
(1886-1964), studiert Recht und Philosophie in Budapest,
1919 nach Wien,
emigriert 1933 nach England.
1940-1943 Stipendium in den USA, um die Arbeit an der "Great Transformation" abzuschließen.

"... Beeinflußt von Karl Marx und den Kathedersozialisten, erklärte Polanyi, daß der Kapitalismus zwar rückständige, undemokratische Gesellschaften überwunden habe, damit zugleich jedoch auch die gesellschaftliche Kontrolle des Ökonomischen abgeschafft habe.

Die Ökonomie herrsche nunmehr über die Menschen und nicht die Menschen über sich selbst. Es bedürfe einer neuen Demokratie, in der die Menschen rational und selbstbestimmt ihre Gesellschaft bedürfnisgerecht gestalteten !!!



Der letzte Band unserer dreibändigen Ausgabe der Arbeiten von Karl Polanyi enthält jene Schriften, in denen er sich mit grundlegenden gesellschaftstheoretischen Fragen auseinandersetzt.
Im ersten Teil des Bandes veröffentlichen wir eine Reihe von in Wien verfassten Manuskripten aus den zwanziger Jahren, in denen Polanyi sein Verhältnis zu Marx und zum Marxismus seiner Epoche, zur Soziologie (Max Weber) und zum Liberalismus (Österreichische Schule der Nationalökonomie) herausarbeitet.
Die Kritik der Entfremdung der Menschen (in der "wissenschaftlichen Weltanschauung" wie in der kapitalistischen Realität) bildet den Springpunkt. Weil mit der Idee der menschlichen Freiheit unvereinbar, wendet er sich vehement gegen jede Form des ökonomischen Determinismus.


Im zweiten Teil wird sichtbar, warum - und in welcher Form - Polanyi für eine sozialistische Umgestaltung von Wirtschaft und Gesellschaft eintritt.
Er entwickelt konzeptionelle Vorstellungen, wie das Verhältnis von Produzenten und Konsumenten übersichtlich gestaltet (Sozialistische Rechnungslegung) und der Markt bewusst einer demokratischen Gesellschaft untergeordnet werden könnte. Es folgen mehrere in England verfasste Aufsätzen und Manuskripte aus den dreißiger Jahren, in denen er sich mit den Grundlagen des Faschismus (Spann), dem Verhältnis von Marxismus und Faschismus, und schließlich der Beziehung von Marxismus und Christentum auseinandersetzt. Dabei wird nicht nur deutlich, welche Spuren die Niederlage des Sozialismus in Polanyis Denken hinterlässt, sondern auch, auf welche konzeptionellen Pfeiler sich sein bekanntestes Werk, The Great Transformation, stützt.
Mehrere Aufsätze über Rousseau, die Möglichkeiten einer freien Gesellschaft und die Bedeutung der parlamentarischen Demokratie - während bzw. kurz nach dem Zweiten Weltkrieg verfasst - schließen den Band. Ein großer Teil der Schriften wird hier zum ersten Mal veröffentlicht. 



Die Aufsatzsammlung insgesamt ist nach inhaltlichen Schwerpunkten in drei Bände gruppiert. 
Band 1 enthält die Analysen zu Wirtschaft, Weltwirtschaftskrise und Wirtschaftspolitik, 
Band 2 die internationale Politik zwischen den Weltkriegen.


2 Kommentare:

  1. Kritische Transformationsforschung - Neue PublikationsReihe

    Mit den Beiträgen zur kritischen Transformationsforschung hat das Institut für Gesellschaftsanalyse eine
    neue Reihe ins Leben gerufen, die jene strategischen Diskussionen ergänzen wird, die auch in der LuXemburg
    geführt werden.

    Ziel ist es, Ansätze sozialistischer Transformation aus der internationalen und deutschen Diskussion zu bündeln und weiterzuentwickeln. Platz finden Beiträge zu Theorie und Geschichte linken transformatorischen Denkens, zu methodologischen Fragen solidarisch eingreifender Transformationsforschung,

    Analysen konkreter Projekte sozialökologischen Umbaus und strategische Fragen transformatorischer Politik sowie kritische Diskussionen vorliegender Ansätze. Im Februar 2015 erschien Band 1, in dem Michael Brie in das Werk des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlers Karl Polanyi (1886–1964) einführt und Möglichkeiten des Dialogs zwischen diesem und der US-amerikanischen Feministin Nancy Fraser skizziert.

    Leseprobe
    www.vsa-verlag.de-Brie-Polanyi-neu-entdecken.pdf

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  2. siehe auch :

    Polanyi neu entdecken:
    Das hellblaue Bändchen zu einem möglichen Dialog von Nancy Fraser und Karl Polanyi
    Broschiert – Februar 2015 von Michael Brie (Autor), Karl Polanyi (Mitarbeiter), Kari Polanyi-Levitt (Mitarbeiter)

    http://bilgungwissen.blogspot.com/2015/04/polanyi-neu-entdecken.html

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