Montag, 27. August 2012

Die SPD und die Linke: Einsichten aus West und Ost





Die SPD und die Linke: Einsichten aus West und Ost [Broschiert]
Egon Bahr
, Reinhard Höppner (Autor)



Seit über 20 Jahren ist Deutschland wiedervereint. Über den Umgang mit der früheren PDS, die heute Die Linke heißt, wird nach wie vor heftig und emotional gestritten. Welche Emotionen es in West und Ost sind, dem gehen die Autoren nach.
Egon Bahr zeigt die langen Linien der Geschichte auf. Es ist die westliche Sicht über die Zwangsvereinigung von SPD und KPD in der Ostzone bis hin zur Periode, in der die Grünen nach den Ländern auch im Bund politische Verantwortung übernahmen.
Sein Fazit: 
Die Linke wird im Bund erst koalitionsfähig, wenn sie auch die außenpolitischen Realitäten anerkennt. Reinhard Höppner versuchte schon 1994 das scheinbar Unmögliche und führte als Ministerpräsident acht Jahre eine von der PDS geduldete Minderheitsregierung in Sachsen-Anhalt.
Er beschreibt seine Einsichten aus diesen Erfahrungen und macht sie fruchtbar für heutige Debatten.
Gemeinsam formulieren sie Wünsche an ihre Partei. Sie sind sich sicher: Die SPD kann sich selbstbewusst und ohne Berührungsängste den Hausforderungen der Zukunft stellen.
Willy Brandts Vision einer „Mehrheit links von der Mitte“ ist möglich.


... Er (Höppner) erklärt, der Beschluss nach der Wiedervereinigung keine SED-Mitglieder in die SPD aufzunehmen, sei nicht klug gewesen. Gute und Böse seien nicht so einfach und so pauschal zu unterscheiden.
Auch Willy Brandt habe das als Niederlage empfunden, ergänzte Egon Bahr. Denn bis heute mache die Aufarbeitung die innerdeutsche Versöhnung unmöglich: „Die Erkenntnisse werden für die innenpolitische Auseinandersetzung genutzt, so werden wir nie eine innere Einheit haben.“
Er hoffe, dass wir uns nicht darin verfangen, die Aufarbeitung fortzusetzen, bis der letzte Stasi-Angestellte gestorben ist, sagte Bahr.
Und sein Co-Autor Höppner ergänzte, dass auch das eine Art von Gefangenschaft sei, aus der man sich befreien müsse. In diesem Sinne plädierten die Autoren für eine selbstbewusste SPD, die die Auseinandersetzung mit der Linken nicht scheuen muss.





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