Dienstag, 7. August 2012

Wir kommen



Wir kommen [Gebundene Ausgabe]
Inan Türkmen (Autor)

 

„Mich reden immer wieder Leute in gebrochenem Deutsch an“, schreibt Inan Türkmen und ist enttäuscht über dieses Verhalten. Der Türke ist Autor des Buches „Wir kommen“.

Das Buch ist gewissermaßen eine Antwort auf die viel diskutierten Thesen von Thilo Sarrazin.
Ihm wirft er vor, grundlegende genetische Zusammenhänge falsch verstanden zu haben. Laut Türkmens Beobachtungen ist vielen das Potential nicht klar, das in den Migranten stecke.

Der Autor sagt voraus, dass die türkische die mitteleuopäische Kultur immer mehr beeinflussen wird, aber weder der Dom in Köln noch jener in Wien einem Minarett weichen werde. 

Türkmen verschweigt nicht, dass es unter Türken große Probleme gibt. Trotzdem prophezeit er dem Land eine gute wirtschaftliche Entwicklung.
Dass sich Leute wegen ihrer Religion hassen oder bekämpfen können, dafür hat er kein Verständnis. Und auch nicht dafür, dass Menschen Türken beleidigen und dann in der Türkei Urlaub machen oder dort heiraten.

Seine Landsleute bezögen ihre Stärke durch ihre Familien und die Tradition. Das führe zur Lebenszufriedenheit. „Die Vermischung der Kulturen wird auch zu einer Vermischung der Menschen beitragen“, schreibt Türkmen.

Das Buch mag den einen oder anderen provozieren und etliche seiner Gedan- ken, die er selbstbewusst und gelassen vorträgt, mag man verwerfen.
Manche sind aber durchaus bedenkenswert und richten den Blick des Lesers auf unbeachtete Aspekte.
Mit nur 95 Seiten ist das Buch schnell und flüssig zu lesen. | Johannes Weil




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