Samstag, 2. Juni 2012

Quentin Tarantino gegen die Nazis


Quentin Tarantino gegen die Nazis:
Alles über INGLOURIOUS BASTERDS [Broschiert]

Georg Seeßlen
(Autor)

Quentin Tarantino ist durch vermeintlich zynische Gewaltexzesse (PULP FICTION) berühmt geworden und für seine ausgeprägte Vorliebe für alles Triviale und Trashige bekannt.
Was passiert, wenn sich dieser Regisseur den Zweiten Weltkrieg und den Nationalsozialismus vornimmt?
"INGLOURIOUS BASTERDS ist ein Film, an dem sich das, was Geschichte, Erinnerung, Erzählung und Kino ist, neu definieren muss."
Georg Seeßlen analysiert INGLOURIOUS BASTERDS in allen Aspekten und beschreibt dessen vielfältige Bezüge, Zitate und Anspielungen. Zudem diskutiert er Tarantinos filmische Kriegserklärung im Zusammenhang neuerer Filme über das "Dritte Reich".

Natürlich ist das Buch nicht das letzte Wort zu INGLOURIOUS BASTERDS. Aber für die gerade erst anlaufende Diskussion legt es die Meßlatte hoch. Eine Steilvorlage, auch für nötige Einwände und Widersprüche!
Uneingeschränkt gelungen ist das Buch, wenn es um die Entstehung des damaligen Nazismus und das Bild des kultivierten Nazis geht. Hier ist die politische Analyse zwar genauso pointiert, aber stichhaltiger, und Seeßlen gelingt ein beeindruckender Beitrag zu der auch unter Historikern tobenden Debatte, ob die Barbarei gerade in der Kultur oder gegen die Kultur möglich war.
Seeßlen erteilt der These, dass Erziehung und Bildung das Schlimmste verhindert hätten, eine radikale Absage.
Das mag angesichts der heutigen Erscheinungen am rechten Rand verwundern - aber bei einem Blick nach Frankreich, wo die Rechtsextremen viel stärker im kulturellen Establishment und in der bürgerlichen Oberschicht verwurzelt sind, schon weniger.
Und es verwundert gar nicht mehr, wenn man sich beispielsweise einmal mit der Rolle von Beamten und Justiz im "Dritten Reich" und der davor liegenden Zeit beschäftigt.


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