Samstag, 31. Oktober 2015

Eine Geschichte des amerikanischen Volkes






Eine Geschichte des amerikanischen Volkes
Gebundene Ausgabe – von Howard Zinn (Autor), Sonja Bonin (Übersetzer)

Howard Zinn, * 1922 in New York; † 27. Januar 2010 in Kalifornien) war ein einflussreicher US-amerikanischer Historiker, Politikwissenschaftler und emeritierter Universitätsprofessor der Boston University.


Den Schwerpunkt seiner Geschichtsforschung bildeten die Bürgerrechts- und Friedensbewegungen. Als Praktiker der Geschichte von unten bot Zinn eine Revision der amerikanischen Geschichtsschreibung. Sein Buch A People’s History of the United States, das in einer Auflage von mehr als einer Million erschienen ist, versucht die amerikanische Geschichte jeweils aus der Perspektive von sonst in der Geschichtsschreibung üblicherweise wenig beachteten Gruppen, darunter auch machtlosen „Opfern“, darzulegen.


Zinn war auch ein entschiedener Kritiker der Außenpolitik der Vereinigten Staaten. Er war in der Bürgerrechtsbewegung und Friedensbewegung aktiv und wurde neben Noam Chomsky zu einer der bekanntesten Figuren der amerikanischen Linken.
Zinn schreibt: „Der Ausdruck ‚gerechter Krieg‘ ist in sich widersprüchlich. Krieg ist an sich ungerecht, und die große Herausforderung unserer Zeit ist, mit dem Bösen, der Tyrannei und der Unterdrückung zurechtzukommen, ohne eine große Anzahl von Menschen zu töten.“



Eigentlich wollte der Autor nur ein dissidentes Buch schreiben - doch mittlerweile ist Howard Zinns 1980 erstmals erschienenes "A People's History of the United States" eines der einflussreichsten Geschichtsbücher der USA überhaupt.
Rund 1,5 Millionen Mal ging diese "andere Geschichte Amerikas" bisher über die Ladentische. Dank der Bemühungen des kleinen Berliner Verlags Schwarzer Freitag liegt Zinns Opus nun erstmals auch in Deutsch vor. '

Die "Geschichte des amerikanischen Volkes" erzählt die Historie von 1492 bis heute, aber nicht als Geschichte ruhmreicher Eroberer und tugendhafter Präsidenten, sondern aus der Perspektive der einfachen Leute:
 - der Indianer, die sich gegen die Genozide wehrten und brutal ermordet wurden,
 - aus dem Blickwinkel der armen Einwanderer, die in regelmäßigen Wellen in das Land geschwemmt wurden,
 - aus der Sicht der schwarzen Sklaven,
 - der einfachen Arbeiter.

Aber es ist nicht nur eine Geschichte der Besiegten. Zinn versucht, den offiziellen Helden wirkliche Helden gegenüberzustellen - etwa die Abolitionists, die eine Bewegung für die Abschaffung der Sklaverei entfachten, deren Forderungen sich Abraham Lincoln nur mit Widerwillen beugte.

Der Band ist lehrreich - und leicht zu lesen.
Von Dietrich Hoffmann



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