Montag, 1. Juni 2015

Engels neu entdecken




Engels neu entdecken:
Das hellblaue Bändchen zur Einführung in die »Dialektik der Natur« und die Kritik von Akkumulation und Wachstum

Broschiert – 
von Elmar Altvater (Autor)

Elmar Altvater stellt im Anschluss an seinen erfolgreichen Band »MARX neu entdecken« Friedrich Engels (1820-1895) und eines seiner wichtigsten Werke vor, die »Dialektik der Natur«.
Elmar Altvater ist emer. Professor für Politische Wissenschaft, Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat von Attac. Zuletzt erschienen von ihm »Der große Krach: oder die Jahrhundertkrise von Wirtschaft und Finanzen, von Politik und Natur« (Münster 2010) und bei VSA: 2012 Marx neu entdecken.

Friedrich Engels’ nicht vollendetes Werk »Dialektik der Natur« wurde posthum erstmals im Jahre 1925 in der jungen Sowjetunion in deutscher und russischer Sprache publiziert. Seitdem sind 90 Jahre und seit Engels’ Tod 1895 120 Jahre verstrichen. Nicht nur diese Jahrestage sind Anlass, Engels neu zu entdecken.

Auch Missverständnisse, Fehl- und Überinterpretationen kennzeichnen bis heute die Rezeptionsgeschichte der »Dialektik der Natur«. Und eine Auseinandersetzung mit Engels’ Thesen ist schon deshalb wichtig, weil es um zentrale Fragen des dialektischen Verhältnisses von Theorie, Realität und Praxis, um die Bedeutung von Zirkulation und Produktion in der Werttheorie, um das Verhältnis von gesellschaftlichen Produktionsverhältnissen und Naturverhältnissen, von kapitalistischer Akkumulation und wirtschaftlichem Wachstum geht.

Engels ging es um das Begreifen eines »dialektischen Gesamtzusammenhangs« von Natur und Gesellschaft, von Ökonomie und Politik. Dieser »holistische« Ansatz ist heute in den Debatten um die Erde als »ökologisches Weltsystem«, als Anthropozän oder Kapitalozän aktueller denn je.

Die »Klassiker« des Marxismus beschäftigten sich also schon vor mehr als einem Jahrhundert auch mit ökologischen Fragen. Die »Dialektik der Natur« kann der Post-Wachstumsdebatte heute neue Impulse vermitteln. Daher werden in diesen Band einige zentrale Passagen von Engels’ Werk aufgenommen.




Im Jahre 2012 erschien das erste »hellblaue Bändchen« des Verfassers zur Einführung in die Kritik der politischen Ökonomie: »Marx neu entdecken«. Im Jahre 2015 jährt sich zum 120. mal der Todestag von Friedrich Engels. Das wäre ein Anlass, seiner zu gedenken.
Aber wie?
Die nicht selbstverständliche Frage beantwortet sich fast von selbst. Denn es ist im Jahre 2015 ein weiterer Jahrestag zu bedenken. Friedrich Engels’ Schrift »Dialektik der Natur« erschien (posthum) erstmals vor 90 Jahren 1925 in der damaligen Sowjetunion in deutscher und russischer Sprache. Das ist Anlass genug, um die »Kritik der politischen Ökonomie« von Karl Marx und die »Dialektik der Natur« von Friedrich Engels darauf zu befragen, was sie zum Verständnis von Ökonomie und Ökologie heute beitragen können. 


Dabei wird auch auf die Kontroversen einzugehen sein, die die »Dialektik der Natur« und andere Schriften von Friedrich Engels, wie die »Anti-Dühring« genannte polemische Auseinandersetzung mit dem in der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung seiner Zeit einflussreichen Eugen Dühring, ausgelöst haben.

Die Rezeptionsgeschichte der »Dialektik der Natur« ist schon deshalb wichtig, weil es um zentrale Fragen des dialektischen Verhältnisses von Theorie, Realität und Praxis, um die Bedeutung von Zirkulation und Produktion in der Werttheorie, um das Verhältnis gedanklicher Kategorien und der »Realkategorien« in der wirklichen Welt, um das Verhältnis von Gesellschaft und Natur in der kapitalistischen Gesellschaftsformation und ihrer Geschichte geht. Thema ist also, wie Engels von der Dialektik sagt, »die Wissenschaft von den allgemeinen Bewegungs- und Entwicklungsgesetzen der Natur, der Menschengesellschaft und des Denkens« (Marx-Engels-Werke, Band 20 [künftig: MEW 20]: 131f.).



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