Dienstag, 11. August 2015

Was Linke denken






Was Linke denken
Gebundene Ausgabe – von Robert Misik (Autor)

Robert Misik, geboren 1966, ist Journalist und politischer Schriftsteller und schreibt regelmäßig für die Berliner »tageszeitung«, die »Berliner Zeitung«, die »Neue Zürcher Zeitung« und den Wiener »Falter«, außerdem produziert er die wöchentliche Videoshow »FS Misik« auf derstandard.at. Zahlreiche Preise, etwa der Bruno-Kreisky-Förderpreis, 2010 Journalist des Jahres in der Kategorie Online. 2009 Österreichischer Staatspreis für Kulturpublizistik. Autor zahlrei­cher Bücher, zuletzt »Erklär mir die Finanzkrise« (2013).


Hier schon einmal eine kleine Ankündigung Robert Misik´s neuen Buches:
Im Spätsommer erscheint im Picus Verlag „Was Linke denken“. Es ist der Versuch, das zeitgenössische linke Denken (von dem viele Leute ja sagen würden: Gibt es das überhaupt?) auf die theoretischen und philosophischen Diskurse der letzten 150 Jahre zurückzubinden.
Und siehe da:
vieles von dem, was man so salopp die „linken Haltungen“ nennt, erweist sich als Resultat eines Sickerprozesses von Theorien. Woher diese stammen, welche Fragen sie aufwarfen und zu beantworten suchten und wie sich diese Antworten verbreiteten, das versuche ich in diesem Buch zu beschreiben.


Oft ist zu hören: Es herrscht Entideologisierung. »Links«, das ist doch heute mehr so ein Gefühl.
Vorschnelle Befunde!, meint Robert Misik. Denn der zeitgemäße Linke hat sehr wohl ein paar Bruchstücke an Theorien im Kopf:
 - Marx Lehren über die Widersprüche des Kapitalismus;
 - Eduard Bernsteins Postulat, dass Reform im Rahmen des Systems möglich ist;
 - Antonio Gramscis Gedankengänge über Zivilgesellschaft und Hegemonie;
 - den leicht depressiven kulturkritischen Sound der Frankfurter Schule von Walter Benjamin bis Jürgen Habermas;
 - Michel Foucaults Traktate, dass sich Macht eher in Machtknoten dezentriert hat und dass die Unterdrückten bei ihrer Beherrschung mitmachen;
 - eine Prise postmoderne Theorie, dass die Idee einer Wahrheit auch nur eine Täuschung ist;
 - ein großer Schöpflöffel Keynes, ein kleiner Schuss postkoloniale Theorie und viel Entfremdungskritik.

Robert Misik beschreibt rasant und amüsant von A wie Adorno bis Z wie i ek, aus welchen Brocken sich zeitgenössisches linkes Denken heute zusammensetzt.

Hier schon einmal, damit man sich die Chose etwas genauer vorstellen kann, das provisorische Inhaltsverzeichnis:
Einleitung: Philosophieren, ohne es zu wissen
1. Kapitel
Talking ’bout a Revolution 
Warum wir heute alle irgendwie Marxisten sind – und auch wieder nicht
2. Kapitel 
It doesn’t take a revolution
Es würde doch schon reichen, sich auf Trippelschritten einem Ideal anzunähern. Aber wer hat heute denn noch Ideale?
3. Kapitel
Herr Gramsci hätte gerne die Hegemonie
Wie die Herrschenden herrschen und wie der Kampf um die Hirne und Herzen der Unterdrückten funktioniert.
4. Kapitel
Wer hat die kritischere Kritik?
Herr Adorno hat stets schlechte Laune. Für und Wider von Aufklärung und Fortschritt.
5. Kapitel
Vom Ich-Aufstand zur Sexmeuterei
Herr Marx will unentfremdete Menschen, doch bald wird gefragt, ob „der Mensch“ überhaupt existiert. Kein Wunder, dass später Frau Butler sogar bezweifelt, dass es Frauen gibt.
6. Kapitel
Das kolonisierte Ding wird Mensch
Die Unterdrückung produziert den Unterdrückten. Die völlig Marginalisierten können nicht einmal sprechen, finden Frau Spivak heraus – denn wenn sie sprechen könnten, wären sie nicht mehr marginalisiert.
7. Kapitel
Sprechen heißt kämpfen
Herr Foucault sucht nach der Macht und findet den Diskurs – oder umgekehrt.
8. Kapitel
Vernetzt Euch!
Wie das postmoderne Wissen die alte Linke erst zerlegte und dann neu zusammensetzte.
Schluss: Fragend schreiten wir voran!

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