Mittwoch, 19. August 2015

Auswege aus dem Kapitalismus





Auswege aus dem Kapitalismus:
Beiträge zur politischen Ökologie

Broschiert – von André Gorz  (Autor)

André Gorz (1923-2007), geboren in Wien, verbrachte die Kriegsjahre in der Schweiz und ließ sich nach Kriegsende in Paris nieder. Er arbeite mit Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir an der Zeitschrift Les Temps modernes , war Redaktor bei L'Express , später bei der Wochenzeitung Le Nouvel Observateur, die er 1964 zusammen mit Jean Daniel gegründet hatte. In seinen Buchpublikationen profiliert sich Gorz als Theoretiker der Arbeiterselbstverwaltung und der politischen Ökologie. Kurz vor Drucklegung der zweiten Auflage von »Brief an D.«, am 22. September 2007, hat sich André Gorz zusammen mit seiner schwerkranken Frau das Leben genommen.

Die Ökologie hat nur ihre volle kritische und ethische Kraft, wenn die Verwüstungen der Erde, die Zerstörung der natürlichen Grundlagen des Lebens als die Folge einer bestimmten Produktionsweise verstanden werden; und wenn verstanden wird, dass diese Produktionsweise die Maximierung der Erträge verlangt und zu Techniken greift, die dem biologischen Gleichgewicht Gewalt antun.



Aus dem Französischen von Eva Moldenhauer. Die Texte zu diesem Buch - grundlegende Schriften zur politischen Ökologie - hat Andre Gorz kurz vor seinem Tod im September 2007 zusammengestellt.
Er schrieb dazu: "Dass bei der Arbeit Herrschaft über uns ausgeübt wird, wissen wir seit etwa 170 Jahren. Nicht aber dass das Gleiche für unsere Bedürfnisse und Wünsche, unsere Gedanken und unser Selbstbild genauso gilt.

Durch die Kritik des Modells unserer Konsumgesellschaft bin ich zum Ökologen 
avant la lettre geworden.
Mein Ausgangspunkt war ein Artikel, der 1954 in einer US-amerikanischen Zeitschrift erschien. Darin stand zu lesen, dass der Konsum in den kommenden acht Jahren mindestens um 50 Prozent wachsen müsse, damit die Produktionskapazitäten gewinnbringend ausgeschöpft werden könnten, dass aber die Leute gar nicht in der Lage seien, sich vorzustellen, worin denn diese 50 Prozent zusätzlichen Konsums bestehen sollten."

Kapitalismuskritik und politisch-ökologisches Denken ergänzen sich und bedingen sich gegenseitig, so die zentrale These von Andre Gorz. Und ein wirksamer Schutz der Umwelt ist ohne radikale Kritik des Kapitalismus nicht zu haben.


»Kapitalismuskritik und politisch-ökologisches Denken gehören für Gorz untrennbar zusammen. Ein anregendes, visionäres Bändchen.«
(Annette Jensen, Die Tageszeitung)


»Gorz selbst hatte mit seiner eigenen bescheidenen Lebensführung vorgeführt, dass ein Leben jenseits von Konsum und Warenflut möglich ist. Seine ausgeprägte Sensibilität für gesellschaftliche Entfremdungsprozesse hat uns den Blick auf eine bessere Zukunft geöffnet.«
(Henning Burk, 3sat-Kulturzeit)


»Die Texte für sein letztes Buch hat Gorz unter dem Aspekt der aktuellen politischen Herausforderungen zusammengestellt und antizipiert darin die doppelte Krise, mit der die Menschheit heute konfrontiert ist: Die Klimakrise und die Finanzkrise. Gorz hat mit seinem letzten Buch eine Art Abschiedsbrief für die Nachwelt verfasst.«
(Gerhard Klas, SWR2)







1 Kommentar:

  1. Mit Beifall begrüßt Rezensentin Annette Jensen diesen Band mit Aufsätzen von Andre Gorz.

    Sie bescheinigt dem 2007 verstorbenen französischen Sozialphilosophen, nicht nur die gegenwärtige ökologisch-ökonomische Situation schlüssig zu analysieren, sondern auch realistische Vorschläge für "Auswege aus dem Kapitalismus" zu machen.

    Der Kritik des Autors an der kapitalistischen Warenproduktion, die ein Maximum an Überflüssigem hervorbringt, kann sie nur zustimmen.
    Deutlich wird für sie, wie wenig eine Wirtschaft der Verschwendung ökologisch und ökonomisch sinnvoll und zukunftsfähig ist. Sie hebt hervor, dass Gorz schon 2007 die aktuelle Krise vorausgesehen hat. Auch die Ausführungen über die "informationelle Revolution", die steigende Bedeutung des Wissens und das Plädoyer für Gemeinschaftsökonomie mit einer "Norm des Ausreichenden" haben sie überzeugt.

    Ihr Fazit: "Ein anregendes, visionäres Bändchen."

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