Montag, 14. September 2015

Die mohamedanisch-arabische Kulturperiode


 
                                           A                                                       B




Die mohamedanisch-arabische Kulturperiode
Vollständige Ausgabe 

August Bebel This scarce antiquarian book is a facsimile reprint of the original. Due to its age, it may contain imperfections such as marks, notations, marginalia and flawed pages. Because we believe this work is culturally important, we have made it available as part of our commitment for protecting, preserving, and promoting the world's literature in affordable, high quality, modern editions that are true to the original work.
B    "Die mohamedanisch-arabische Kulturperiode - Vollständige Ausgabe" ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen.
Ferdinand August Bebel (1840/1913) war ein deutscher Politiker und einer der Begründer der organisierten sozialdemokratischen Arbeiterbewegung in Deutschland. Seine politischen Anfänge wurzelten im liberal-demokratischen Vereinswesen von Arbeitern und Handwerkern, ehe er sich dem Marxismus zuwandte.
Inhalt:
I. Vorgeschichte und Entstehung des Mohammedanismus als Hebel arabischer Macht.
II. Weitere Entwickelung mohammedanischer Macht unter Mohammed und den nachfolgenden Kalifen. Die religiös-militärische und steuer-politische Organisation des Reichs.
III. Staatsverwaltung und Gesezgebung.
IV. Soziale Entwickelung.
V. Die Rechtsentwickelung und die Rechtsinstitutionen.
VI. Wissenschaftliche Entwickelung und Dichtkunst.
VII. Die Entwickelung arabischer Kultur in Spanien.
Schluß





In einem Zeitpunkt, wo gewisse Leute eifrig wieder daran sind, die Menschheit, die sehr ernsthaft arbeitet, sich aus den Banden verrotteter Ueberlieferungen zu befreien, unter das alte Geistesjoch zu beugen und ihr die Nebelkappe über Ohren und Augen zu ziehen, dürfte es notwendig sein, gewisse Tatsachen immer wieder in das rechte Licht zu rücken. 
Man spricht heutzutage so viel von der Menschheit befreienden Mission des Christentums, welches das Heil gebracht habe und übersieht die ungeheure Kulturlücke, die das ganze Mittelalter hindurch, von der Zerstörung des römischen Reichs an bis zum Beginn der Renaissance im fünfzehnten Jahrhundert, uns entgegen gähnt. 
Man ignoriert, wie das Christentum das ganze Mittelalter hindurch mit der alten Kultur verfahren ist, und man ignorirt, woher die Völker des christlichen Abendlandes sich die Kulturmittel holten, mit Hilfe deren sie sich nach unsäglicher Anstrengung vom Alpdruck des Mittelalters befreiten.

Um dies nachzuweisen, dazu schien mir eine populäre Darstellung der mohammedanisch-arabischen Kulturperiode im Orient und in Spanien ein sehr geeignetes Mittel zu sein. 
Die Darstellung dieser Epoche zeigt ferner, daß keine Religion das Privilegium besizt, der in der Kultur fortschreitenden Menschheit auf die Dauer zu genügen, und für jede der Zeitpunkt kommt, wo sie mit den Kulturbedürfnissen der Menschheit in Widerspruch tritt, weil sie selbst ein vorübergehendes Produkt einer bestimmten Kulturperiode ist.

Für die vorliegende Abhandlung habe ich inbezug auf die Tatsachen hauptsächlich das Werk v. Cremers »Kulturgeschichte des Orients« benuzt, außerdem die bezüglichen Arbeiten von Weil, Draper, Buckle, Henne am Rhin, Yves-Guyot u. s. w.

Borsdorf-Leipzig, September 1883. 

A. Bebel.

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