Mittwoch, 14. Januar 2015

Arbeit im freien Fall - flexibel schuften ohne Perspektive !!!






Die Lastenträger:
Arbeit im freien Fall - flexibel schuften ohne Perspektive

Taschenbuch – von Günter Wallraff (Herausgeber)


Werkvertrag, Zeitarbeit, Tagelöhner, Franchising, Sub-sub-Unternehmer, Honorarkraft oder Handschlagvertrag – nicht nur am Rande der Arbeitsgesellschaft bleibt arm und ungesichert, wer in die neuen Arbeitsrahmen eingespannt wird. Das geht in die Mitte hinein, bei Mercedes oder als IT-Experte auf dem freien Markt.
Arbeit im freien Fall.
Als wären die Erfolge von 150 Jahren Kampf für Menschenwürde in der Arbeitswelt wieder ausgelöscht. Als hätte die »Dritte Welt« in diesem Sektor der Metropolen schon Einzug gehalten.
Arbeit auf Abruf, ohne Halt und Perspektive – das haben die Logistikbranche und der Internethandel nicht erfunden. Aber sie machen dieses System täglich und stündlich effizienter. Es kommen Geschichten von Altenpflege auf Konzession oder Scheinselbstständigkeit in Weltkonzernen hinzu. Und es werden Fragen an Politik und Rechtssystem in diesem Land gestellt, die diese massenhaften Rechtsbrüche zulassen und dem schleichenden Aushöhlen von Würde und Respekt im Arbeits-leben keine Schranken setzen.

Widerstand gegen die moderne Feudalherrschaft in der Arbeitswelt scheint eher von unten zu kommen. Auch davon berichtet dieses Buch, das von Günter Wallraff herausgegeben wird und im Projekt work-watch entstanden ist, einer Einrichtung, die sich zum Ziel gesetzt hat, den neuen Arbeitsrealitäten ins Auge zu sehen. Jenseits des schönen Scheins.


Wallraff beschreibt in seinem neuen Buch „Die Lastenträger“ den Arbeitsalltag von Millionen Menschen, die unter erniedrigenden Bedingungen für miserable Bezahlung arbeiten.
Er spricht in diesem Zusammenhang von einer gewaltigen Umverteilung durch Unterbezahlung, davon dass ganze Branchen zurückfallen in frühkapitalistische Zustände.
Was spielt sich hier ab?

Diese Umverteilung hat sich in den letzten 10 bis 15 Jahren verschärft. Immer mehr Menschen können heute am gesellschaftlichen und sozialen Leben überhaupt nicht mehr teilhaben.
Die kehren der Demokratie den Rücken und gehen auch nicht mehr wählen.

Ein Grund ist die ungleiche Verteilung der Einkommen.
 - Die untere Hälfte der Pyramide – 40 Millionen Menschen in Deutschland – besitzt gerade mal ein Hundertstel des wirtschaftlichen Gesamtvermögens.
 - Das unterste Viertel besitzt gar nichts oder hat Schulden.
 - Die obersten 10 Prozent halten allein zwei Drittel des Vermögens in ihren Händen, Tendenz steigend.
Diejenigen, die von den miserablen Arbeitsbedingungen und der Unterbezahlung profitieren, verlagern dann ihre Gewinne noch in Nachbarländer, um Steuern zu sparen.

Das Buch beschäftigt sich auch mit zwei Großen des Internethandels: Amazon und Zalando.
Sie schreiben, das Prinzip des Internethandels ist überhaupt nicht so revolutionär, wie oft behauptet wird: Es geht darum, dass Händler Ware verkaufen und durch den Aufschlag für den Kunden Profit machen. Was der Internethandel aber revolutioniert, sind die
 Bestell- und Auslieferungswege. Was haben diese für Auswirkungen auf die Beschäftigten?




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