Montag, 10. Dezember 2012

Rafik Schami: Eine Hand voller Sterne






Eine Hand voller Sterne: Roman (Gulliver) [Taschenbuch]
Rafik Schami  



Über mehrere Jahre führt ein Bäckerjunge in Damaskus ein Tagebuch. 

Es gibt viel Schönes, Poetisches und Lustiges zu berichten aus der Stadt, in der Menschen so vieler Nationalitäten leben: von seinem Freund, dem Kutscher Salim, der herrliche Geschichten erzählen kann; von Nadia und seiner Liebe zu ihr, von der Schule und vom Basar, auf dem die Mutter Meisterin im Handeln ist. 

Aber es gibt auch Armut, Ungerechtigkeit und Spitzel vom Geheimdienst. Und Menschen, die plötzlich im Gefängnis verschwinden, wie Habib, der Journalist, der sein großes Vorbild ist.



Ein Jugendbuch, das auch Erwachsene lieben.
Junge Bibliothek 50 Lieblingsbücher zum Vorlesen und Selberlesen, ausgewählt von der Kinder- und Jugendbuchredaktion der Süddeutschen Zeitung.


Inhaltsangabe
In Rafik Schamis Adoleszenzroman „Eine Hand voller Sterne“ teilt der jugendliche Ich-Erzähler seinem Tagebuch seine Erlebnisse über einen Zeitraum von etwa dreieinhalb Jahren mit. Der Junge findet Gefallen am Schreiben, er entdeckt seine Liebe zur Sprache. In ihm wächst der Wunsch, Journalist zu werden. Dieser Berufswunsch des Protagonisten scheint aber in Gefahr zu geraten, weil der Vater die Zukunft seines Sohnes in der familieneigenen Bäckerei sieht.

Erst als er die Gelegenheit bekommt, in einer Buchhandlung eine Ausbildung anzufangen, eröffnet sich ihm eine Möglichkeit, der väterlichen Backstube zu ‚entkommen’.

Während seiner Tätigkeit als Laufbursche des Vaters lernt der Junge den Journalisten Habib kennen. Habib, der bei der staatlichen Zeitung beschäftigt ist, allerdings nicht hinter dem Regime steht, zeigt ihm, wie journalistische Texte zu verfassen sind. Der Jugendliche beginnt, sich mit den Ungerechtigkeiten der Gesellschaft auseinander zu setzen. In Form einer „Sockenzeitung“ versucht der Protagonist, unter Mithilfe seiner Freunde Mahmud und Habib, sich gegen die Unterdrückung der Menschen durch die Regierung aufzulehnen. Der Journalist ‚bezahlt’ diese Aktionen, nach furchtbarer Folter, mit dem Leben.

In Konfliktsituationen steht dem Heranwachsenden mit Onkel Salim ein väterlicher Freund zur Seite. Als Salim stirbt, muss der Junge lernen, mit dem Verlust und Schmerz umzugehen.

Seine Freizeit verbringt er viel mit seinen Freunden Josef und Mahmud. Die Entwicklungen der Jugendlichen verlaufen innerhalb der drei erzählten Jahre aber sehr unterschiedlich.
Die beschriebenen Erfahrungen des Jungen werden von zahlreichen Menschen seines Stadtteils geprägt, so z.B. durch das Aufeinandertreffen mit einem Verrückten und vielen Leuten aus unterschiedlichen Ländern und Religionszugehörigkeiten.

Der Junge stellt in seinen Beschreibungen die soziale Situation Damaskus’ dar, das Schulsystem und die erdrückende und beängstigende politische Situation in Syrien unter einer totalitären Regierung. Immer wieder berichtet er dem Tagebuch von Putschversuchen in seinem Heimatland.


Er erzählt aber nicht nur von erschreckenden Erlebnissen, sondern auch von ersten, bisher unbekannten Gefühlen einer aufkeimenden Liebe zu dem Nachbarsmädchen Nadia. Er erzählt, dass er sich nicht traut, Nadia anzusprechen, von der Angst vor ihrem Vater und wie schön später die gemeinsame Unternehmungen sind. Er berichtet von seinen Ängsten, Sorgen und Zukunftsplänen - und häufig Eifersucht. Die Entwicklung des Heranwachsenden in dem beschriebenen Zeitraum ist an Hand seiner Aufzeichnungen gut zu verfolgen. 




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