Samstag, 8. Dezember 2012

Willy Brandt & Helmut Schmidt: Geschichte einer schwierigen Freundschaft






Willy Brandt und Helmut Schmidt: Geschichte einer schwierigen Freundschaft [Gebundene Ausgabe]
Gunter Hofmann  


Gunter Hofmann, Jahrgang 1942, hat Politische Wissenschaften, Philosophie und Soziologie studiert, zunächst für die Stuttgarter Zeitung, seit 1977 für die Zeit als Korrespondent in Bonn gearbeitet, dann viele Jahre das Berliner Büro der Zeit geleitet.

Hofmann führt aus: Beide Kanzler hätten erkannt, was sie nicht waren, und in dem jeweils anderen jene Stärken gesehen, die sie selbst nicht verkörperten. Anfangs von ihnen selbst kaum bemerkt, hätten sie im Selbstverständigungsprozess der Bundesrepublik eine Schlüsselrolle übernommen. 
Es sind solche klugen Sätze, die Hofmanns kenntnisreich, stilistisch brillantes Buch für den Leser zu einem Genuss machen." - Conrad Lay


Gunter Hofmann, langjähriger Chefkorrespondent der "ZEIT", schildert die faszinierende Beziehung zwischen zwei berühmten Deutschen, die gegensätzlicher kaum hätten sein können. 
Seine intime Kenntnis der Akteure und Ereignisse, sein feines Gespür für die seelischen Konstellationen und nicht zuletzt sein glänzender Stil machen dieses Buch über zwei Weggefährten, Kanzler und Rivalen zu einer spannenden Lektüre. 

Der eine war im Exil gegen Hitler, der andere Wehrmachtssoldat. 
Der eine war Minderheitsdeutscher, der andere stand für die Mehrheit. 

Wenig passte zusammen in diesen Leben von Willy Brandt und Helmut Schmidt. Und dennoch, sie fanden einen Grundkonsens, der erst im hochdramatischen Streit um die "Nachrüstung" erschüttert wurde. 
Vielleicht gerade weil ihre Freundschaft so schwierig war, wurden zwei derart außergewöhnliche Kanzlerschaften daraus.











1 Kommentar:

  1. Was aber den besonderen Zusammenhang, die starken Reibungen, das dennoch einen „Grundkonsens-Weg“ miteinander gehen der beiden große Sozialdemokraten der Bundesrepublik angeht, da bietet Gunter Hofmann in seiner ganz eigenen Betrachtung des Verhältnisses der beiden Kanzler ein hoch interessantes, politisch spannendes und menschlich in Teilen tief reichendes Portrait einer „schwierigen Freundschaft“.

    Der eine, Willy Brandt, aus seiner tiefen Prägung heraus der „liberale“, der, der „an den Zweifel glaubt“ und an die ständig notwendige Öffnung zu neuen Strömungen hin. Ein Bekenntnis zur „Ambivalenz“, gepaart mit einer spürbar und nicht einfach zu ertragenden depressiven Strömung, die Brandt immer wieder in Teilen als fast „entrückt“ wirken ließ.

    Der andere, Helmut Schmidt, durchaus auch ein Skeptiker der „einen Wahrheit“ und der „reinen Lehre“, der allerdings aus Staatsräson, aus seiner Person heraus ein öffentliches „Sowohl als auch“ als „Bankrotterklärung“ (des führenden Politikers) verstanden hätte.

    So litt Schmidt an der, in seinen Augen, mangelnden Führungskraft, Führungswillen und zögerlichen Haltung Brandts, der „langen Leine“ und Brandt, der auch „Nestwärme“, eine „innere Heimat“ auch äußerer Akzeptanz sucht, litt demgegenüber an der scharfen Zunge Schmidts, der klaren auch Machtorientierung,

    Im Gesamten konstatiert Hofmann, wie wichtig es war, dass zwischen diesen beiden so anders gearteten Persönlichkeiten der politische Brückenschlag geglückt ist. Ansonsten wäre vieles fundamental Wichtige an Entwicklungen der jungen Republik gescheitert.

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