Mittwoch, 17. Dezember 2014

Machenschaften der Weltkonzerne


  




Das neue Schwarzbuch Markenfirmen:
Die Machenschaften der Weltkonzerne
 
Taschenbuch – von Klaus Werner (Autor), Hans Weiss  (Autor)
Klaus Werner lebt als freier Journalist und Buchautor in Rio de Janeiro und Wien. Er schreibt u.a. für profiltazDer Standard. Zusammen mit Hans Weiss hat er das Schwarzbuch Markenfirmen verfasst

Hans Weiss, Jahrgang 1950, ist freier Journalist und Buchautor. Als Autor und Koautor hat er zahlreiche Bücher veröffentlicht, u.a. Bittere Pillen und Asoziale Marktwirtschaft.


Unsere beliebtesten Marken gründen ihre Profite auf Ausbeutung, Kinderarbeit, Krieg und Umweltzerstörung.
Das neue Schwarzbuch Markentfirmen deckt die skrupellosen Machenschaften der großen Konzerne auf - und zeigt zugleich, welche Macht jeder Einzelnen von uns hat, korrupte Regierungen und Multis zu einer menschenfreundlicheren Politik zu zwingen. Das Standardwerk für kritische Konsumenten!
Es ist ein Klassiker für Globalisierungsgegner:
Das 'Schwarzbuch Markenfirmen'. Erstmals 2001 veröffentlicht, haben die beiden Autoren Klaus Werner und Hans Weiss 2007 die 3. Auflage beim Ullstein Verlag veröffentlicht.
Das Buch fasst Vorwürfe gegen 50 Konzerne zusammen: beispielsweise
Aldi, Deutsche Bank, Nestle oder Unilever.

Die Autoren hatten unter anderem mit verdeckten Ermittlungen etwa als Rohstoffhändler Fakten zu den Geschäftspraktiken der Unternehmen gesammelt und in kompakten Firmenportraits zusammengestellt.
In der aktuellen Ausgabe bieten sie zudem Überblicksartikel über Branchen wie Erdöl, Spielzeug oder Lebensmittel.







Es ist schweres Geschütz, das die Buchautoren Klaus Werner und Hans Weiss in ihrem Schwarzbuch Markenfirmen auffahren.

"Import von Rohstoffen aus Kriegsgebieten, Finanzierung unethischer Medikamentenversuche, Behinderung eines Entwicklungslandes bei der Herstellung und Vermarktung lebenswichtiger Medikamente, Vertrieb gefährlicher Pflanzengifte"
lauten beispielsweise die Anschuldigungen gegen den Chemieriesen Bayer, der, gefolgt von TotalFinaElf und McDonalds, in der Hitliste der Bösen ganz oben rangiert.

Werner/Weiss geht es jedoch nicht um die Top Ten, respektive das dreckige Dutzend. Im Visier haben sie nicht einzelne Konzerne, sondern sie feuern eine wahre Breitseite auf die bekanntesten Global Player, denen sie Machenschaften übelster Sorte vorwerfen. Und die sie damit an ihrer empfindlichsten Stelle zu treffen suchen: ihrem Ruf. Denn dies ist die Achillesferse der Marken, deren Geschäftserfolg an ihrem positiven Image in der Öffentlichkeit hängt.


Allerdings wäre das Schwarzbuch kein Schwarzbuch, würde es sich mit filigraner Beweisführung aufhalten. Bis auf zwei längere Reportagen, die sich auf Undercover-Recherchen per E-Mail stützen, schöpfen die Autoren vor allem aus Quellen zweiter und dritter Hand. Meist sind es Berichte kritischer Journalisten sowie Informationen von Gewerkschaften, Menschenrechtsorganisationen und anderen NGOs. So bündelt das Buch vor allem die gesammelte Kritik an den Multis, geht es eher um Bestätigung von Feindbildern als um eine differenzierte Argumentation, die auch den Blickwinkel der Beschuldigten zur Kenntnis nehmen müsste. Wenn die Autoren im Vorwort versprechen, "dieses Buch wird Sie wütend machen", dann ist das also durchaus programmatisch gemeint.
Um dieser Wut einen Angriffpunkt zu geben, versammelt der zweite Teil des Buches "Geschäftsberichte der besonderen Art über 50 ausgewählte Unternehmen, die massiv und mehrfach gegen ethische Werte verstoßen". Hier finden sich Firmendaten, Anschuldigungen, weiterführende Informationen und konkrete Handlungsempfehlungen knapp zusammengefasst.
Bei aller Skandalisierung bemühen sich die Autoren indes um eine pragmatische Position. Ihr Ziel ist es nicht, die Konzerne zu bekämpfen, sondern in die Pflicht zu nehmen und sie an ihre Verantwortung zu erinnern. An ein selbstverantwortliches Handeln der Unternehmen glauben Werner und Weiss allerdings nicht. Das Engagement für Umwelt und Soziales, das sich die Konzerne so gerne auf die Fahnen schreiben, sei "nicht mehr als ein Werbegag", so die ernüchternde Erkenntnis. Ihre Hoffnung ruht auf der neuen Protestbewegung, die sich von Seattle bis Genua lautstark Gehör verschafft. Das Stichwort Antiglobalisierung, unter dem die Proteste gemeinhin verortet werden, weisen die beiden aber weit von sich. "Denn es ist nicht gesagt, dass die Globalisierung nicht auch im Dienste der Menschen stehen kann."

 --Winfried Kretschmer


3 Kommentare:

  1. Von Eikem

    Kinderarbeit, Umweltzerstörung, Waffenhandel oder Genozid...
    Nein, handelt sich hierbei nicht um Diktatoren oder andere Disputen, sondern um Großkonzerne. Dies sind nur einige der Methoden, die großen Konzerne tatsächlich heutzutage nutzen, um ihre Gewinn-Interessen durchzusetzen.

    Die Kapitel dieses Buches widmen sich der Pharma-, Erdöl- sowie der Spielzeug- und Lebensmittelindustrie.
    Der Abschnitt über die Elektronikkonzerne ist besonders interessant, da er sich zum größten Teil mit dem für die Industrie sehr begehrten Metall Tantal beschäftigt. Dieses seltene Gut wird vorwiegend im Kongo abgebaut; einem Land, in dem nun westliche Industrieländer mit ihren Truppen offiziell die Wahlen überwachen.

    In diesem, aber auch im Pharmaindustrie-Kapitel, zeigen die Autoren nicht nur grobe Fakten, sondern berichten auch von ihren spannenden Erfahrungen als falsche Tantalhändler bzw. Pharmavertreter, die für ein neues Medikament in Osteuropa unwissende Patienten als Versuchskaninchen nutzen wollen.

    Das Kapitel über die Finanzwelt und Korruption bringt erschreckende Verbindungen in die westlichen Regierungskreise.

    AntwortenLöschen
  2. AUGSBURGER ZEITUNG: „FEUERWERK GEGEN DIE MACHT DER KONZERNE“

    http://markenfirmen.com/wp-content/uploads/2015/03/Augsburger.png

    AntwortenLöschen
  3. Zu Beginn des Buches heißt es: "Dieses Buch wird sie wütend machen!", und genau das tut es.
    Es macht wütend, zu erfahren, wieviel Macht und Einfluss große Weltkonzerne auf Politik und Wirtschaft in Entwicklungsländern haben und mit welch perversen Mitteln diese agieren um auch ja KEINEN Teil dieser Macht zu verlieren und ihren Willen durchzusetzen.
    Es macht wütend, zu erfahren, das Konzerne gerade mit ihren Schattenseiten Werbung machen(z.B. Shell mit Werbung für ihren Umgang mit der Umwelt).
    Und es macht wütend, ja es schockiert sogar, wie es die Autoren mit recht einfachen Mitteln schaffen in den Sumpf des illegalen Handels mit Konzernen in Verbindung mit der 3. Welt zu treten.
    Und da liegen auch die Stärken des Buches: Es zeigt auf, welche Konzerne/Firmen /Industriezweige in Machenschaften verwickelt sind, es werden Beispiele für Tätigkeiten gegeben und werden Erklärungen geliefert, warum man den Prozess der Globalisierung aufhalten sollte.
    Auch wirken die Autoren glaubwürdig, stellen sie doch im Buch Versuche dar, in denen sie selber Machenschaften aufdecken.
    Sehr hilfreich sind zudem Tipps, wie man selbst als einzelner Verbraucher wirksam protestieren kann. Zudem gibt es Verweise auf Internetseiten und Adressen der Firmen für Beschwerden.
    Ingesamt ein sehr, sehr gelungenes Buch das Machenschaften aufdeckt, erklärt und Tipps zur Boykottierung oder Beschwerde gibt und das zudem solche Anti-Globalisierungs-Demonstrationen wie in Genua besser verstehen lässt.

    Kurz: Ein Buch, dass JEDER Verbaucher gelesen haben sollte!!!
    Von Ein Kunde

    AntwortenLöschen