Freitag, 3. April 2015

Die Furcht vor der Freiheit




Die Furcht vor der Freiheit
Taschenbuch – von Erich Fromm  (Autor), Liselotte Mickel (Übersetzer), Ernst Mickel (Übersetzer)

Erich Fromm, Psychoanalytiker und Sozialphilosoph, wurde am 23. März 1900 in Frankfurt am Main geboren. Nach seiner Promotion in Soziologie 1922 in Heidelberg kam er mit der Psychoanalyse Sigmund Freuds in Berührung und wurde Psychoanalytiker. 1933 emigrierte er in die USA, wo er an verschiedenen Instituten lehrte, und anschließend, von 1950 bis 1974, an der Universität von Mexiko City unterrichtete. er starb 1980 in Locarno in der Schweiz.

Biografie

Aufgewachsen ist Erich Fromm (1900-1980) als Einzelkind in einer orthodox-jüdischen Familie. Er selbst bezeichnete sich gern als vormodernen Menschen, da er zunächst nur den Talmud und die Bibel studierte, darüber hinaus zehrte er von den Geschichten, die ihm über seine Vorfahren erzählt wurden. Ursprünglich wollte Erich Fromm Rabbiner werden, 1922 promovierte er jedoch zum Doktor der Philosophie. Nach seiner Begegnung mit der Psychoanalyse wandte er sich schließlich ganz vom orthodoxen Judentum ab. Er beschäftigte sich mit Karl Marx und arbeitete in Frankfurt mit Max Horkheimer, Theodor W. Adorno und Herbert Marcuse zusammen. 1934 emigrierte er in die USA. Zu seinen bekanntesten Werken gehören "Die Kunst des Liebens" und "Haben oder Sein".

Erich Fromm setzt sich in dieser Monografie mit der Bedeutung der Freiheit für den modernen Menschen auseinander und zeigt, dass er diese Freiheit, verstanden als positive Verwirklichung des individuellen Selbst, noch nicht errungen hat. Ein Grundlagenwerk des berühmten Sozialphilosophen, in dem seine wichtigsten Positionen versammelt sind.








































2 Kommentare:

  1. Millionen Menschen ist Erich Fromm weltweit durch seine Bücher Die Kunst des Liebens und Haben oder Sein bekannt geworden. Die Gesamtauflage seiner ca. 40 Bücher wird auf über 50 Millionen Exemplare geschätzt. Am 23. März wäre der 1900 in Frankfurt am Main geborene Sozialpsychologe und Humanist einhundert Jahre alt geworden.

    In einer Rabbiner-Familie aufgewachsen, studierte Fromm zunächst in Heidelberg Soziologie und machte in Berlin eine Ausbildung zum Psychoanalytiker. Als Wissenschaftler bekannt wurde Fromm durch seine Psychoanalyse der Gesellschaft und gesellschaftlicher Vorgänge. In den dreissiger Jahren entwickelte er als Mitglied der sogenannten Frankfurter Schule das Konzept des "autoritären Charakters". 1934 emigrierte er in die USA und wurde dort nach Freud und Jung zum wichtigsten Vertreter der Psychoanalyse in der amerikanischen Öffentlichkeit.

    Zwischen 1950 und 1974 lebte Fromm in Mexiko; die Vereinigten Staaten blieben aber der Schwerpunkt seines Wirkens als Psychotherapeut, humanistischer Gesellschaftskritiker und Psychoanalytiker der Politik. Seinen Lebensabend verbrachte Fromm im schweizerischen Locarno, wo er am 18. März 1980 starb.

    Bereits in den vierziger Jahren beschrieb Fromm mit dem Marketing-Charakter die grossen psychischen Veränderungen, die mit einem am Marketing ausgerichteten Wirtschaftssystem einhergehen. Alles orientiert sich zunehmend am Verkauf und an der Verkäuflichkeit. Diese Orientierung am Marketing bestimmt auch das soziale und kulturelle Leben und macht selbst vor der der eigenen Persönlichkeit nicht Halt: Jeder versucht, sich und seine Persönlichkeit möglichst gut zu verkaufen.

    In den sechziger Jahren machte Fromm die Entdeckung, dass immer mehr Menschen sich statt vom Leben und Lebendigen vom Toten, Maschinellen, Leblosen und Dinghaften angezogen fühlen. Diese, von den meisten Menschen nicht bewusst wahrgenommene "nekrophile" (das Tote liebende) Grundstrebung ist neben der atomaren Bedrohung und der Gefahr der Umweltzerstörung die wichtigste - von innen kommende - Bedrohung des gegenwärtigen Menschen. Ihr kann nur damit begegnet werden, dass die Liebe zum Leben und zum Lebendigen wieder zum Leitwert des Handelns in allen Lebensbereichen wird. Für die meisten Menschen gilt zum Glück noch immer: "Was anzieht, ist immer das Lebendige."

    Sein erstes Buch, Die Furcht vor der Freiheit, machte Fromm 1941 schlagartig bekannt. Fünfzehn Jahre später folgte Die Kunst des Liebens, das mittlerweile in etwa 40 Sprachen übersetzt ist. Sein Alterswerk Haben oder Sein wurde vor allem in Deutschland und in Italien zum Kultbuch. Es zeigt Alternativen zum Konsumismus und zur heute allgegenwärtigen Orientierung am Marketing auf. Zugleich dokumentiert es auf eindrückliche Weise nicht nur Fromms Gesellschaftskritik, sondern auch seinen unerschütterlichen Glauben an den Menschen und seine Humanität und an die Kraft der Liebe.

    Der Bedeutung und dem Wirken Fromms wird in Deutschland in zahlreichen Veranstaltungen gedacht. Am Abend seines 100. Geburtstags fand in Frankfurt am Main ein zentraler Festakt statt. Im "Museum Judengasse" wurde eine Ausstellung zu Leben und Werk Erich Fromms eröffnet. Rechtzeitig zum 100. Geburtstag haben die Deutsche Verlags-Anstalt und der Deutsche Taschenbuch Verlag eine um die nachgelassenen Schriften erweiterte Erich Fromm Gesamtausgabe in zwölf Bänden herausgebracht. Bei der Deutschen Verlags-Anstalt erschien unter dem Titel Erich Fromm - Liebe zum Leben eine eindrucksvolle grossformatige Bild-Biografie, und der Deutsche Taschenbuch Verlag veröffentlichte unter dem Titel Erich Fromm heute vierzehn Beiträge ausgewiesener Fromm-Kenner, die alle nach der Aktualität des Denkens von Fromm für die Gegenwart fragen.

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  2. Von Niemand Namenlos

    Ist unser Wille wirklich frei ??? Warum haben wir Furcht vor der Freiheit ??

    Fromm stellt auf entsetzende Art und Weise fest, dass der freie und eigenständig aus dem Gruppenzwang ausbrechende Mensch meistens zu einem vereinsamten Menschen wird. Er belegt und erläutert die eingrenzenden Faktoren eines Vater Staates der mithilfe seines Wasserträgers Kirche die Menschheit zu Konformisten geißelt. Diese NORMkonformität führt vor allem zur Unfreiheit des Geistes und assimiliert und absorbiert jedweden Ansatz von Generalismus da sie den Spezialismus als ultima ratio an das Volk ( Untertan ) weiter gibt.
    Fromm's Aussichten sind düster aber er zeigt auch Lichtblicke und Ansätze wie man den Grad zwischen den Wänden dieser Riesenmüllpresse übersteht um nicht total zu vereinsamen. Luther der Scharlatan behauptete tolldreist der Mensch sei von Geburt auf schlecht und könne nur über den Glauben geläutert und frei werden.
    Auch hier setzt er gezielt den Samen der Unfreiheit von Geburt an indem er ein bindendes Gesetz dem Menschen aufzwingt anstatt ihn sanft mit gesunden Richtlinien zur eigenen inneren Selbsterkenntniss zu führen. Das ganze ist eine erschreckende Bestätigung einer von Aldous Huxley getätigten Aussage die zu diesem Buch nicht treffender sein könnte.

    "Es ist absolut möglich, dass sich ein Mensch außerhalb des Gefängnisses befinden kann und dennoch gefangen ist; dass er frei aller körperlichen Fesseln ist und dennoch psychologisch unfrei --- dazu gezwungen, so zu denken, zu fühlen und zu handeln, wie es die Vertreter des Staates oder gewisser privater Interessen innerhalb des Staates von ihm verlangen.
    Die Natur eines solchen psychologischen Zwanges ist dergestalt, dass diejenigen, die ihm unterworfen sind, glauben, sie handelten auf Grundlage ihrer eigenen Initiative. Das Opfer von Verstandes-Manipulation weiß nichts von seiner Rolle als Opfer. Für ihn sind die Wände seines Gefängnisses unsichtbar, und er selbst glaubt, frei zu sein. Dass dies nicht stimmt, ist aber nur für die anderen Menschen offensichtlich. Sein Sklaventum ist rein objektiv."
    --- Wiedersehen mit der schönen neuen Welt, Aldous Huxley, 1958

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