Sonntag, 2. Juni 2013

Die Massenpsychologie des Faschismus






Die Massenpsychologie des Faschismus [Gebundene Ausgabe]
Wilhelm Reich (Autor)


Wilhelm Reich, *1897 geboren, wurde nach Auseinandersetzungen mit der KPD auf der einen Seite, der Freud-Schule auf der anderen 1934 aus der KP und der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung ausgeschlossen. 1939 Emigration in die USA, wo er 1957, verfolgt wegen seiner unkonventionellen Heilmethoden in einem Gefängnis starb.



Mit seiner »Massenpsychologie des Faschismus« (1933) schuf Wilhelm Reich  eines der Referenzwerke für die kritische Auseinandersetzung mit alten wie neuen faschistischen Bewegungen.

Das Wort Masse hat alles andere als einen guten Klang. Man verbindet damit die Vorstellung von etwas Primitivem, Rohem und Gewalttätigen, etwas das man fernhalten möchte.

In der abschätzigen Meinung über die Masse steckt eine umfangreiche Erfahrung, denn wo Menschen Massen bilden, ereignet sich selten etwas Erfreuliches, dafür scheinen jedoch Kritikfähigkeit, Verantwortungsgefühl und der Sinn für das Maß weitgehend suspendiert.

Reich analysiert die autoriäre Familienstruktur in der Massenpsychologie des Faschismus, fokussiert dabei die Massenpsychologie des Kleinbürgertums, die Familienbindung und nationalistisches Empfinden, aber auch das nationalistische Selbstgefühl, bei dem der Führer immer recht hat und die Masse ihm auch dort folgt, wo er faktisch Unrecht hat oder Unrecht tut.

Nach der Lektüre ist es nicht mehr möglich, Faschismus a
ls räumlich oder zeitlich begrenztes Phänomen zu betrachten.
Reich weckt eindringlich ein Bewusstsein für den kleinen Faschisten in uns allen.

Eines der pessimistischsten Bücher, die je geschrieben wurden, durch seine zu Ende gedachten Schlussfolgerungen jedoch zugleich eines der hoffnungsvollsten.






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