Dienstag, 15. Januar 2013

Wie die USA der Welt den Krieg als Frieden verkaufen







Pax Pentagon: Wie die USA der Welt den Krieg als Frieden verkaufen [Taschenbuch]

Michael Mandel Ulrike Bischoff  


Über den Autor: Michael Mandel, Professor an der Osgoode Hall Law School, York University, Toronto, lehrte auch an Universitäten in Italien und Israel. Rundfunk- und TV-Kommentator in Kanada. 
Michael Mandel ist Rechtsprofessor an der York University Toronto. Er lehrte auch an Universitäten in Italien und Israel.
Vorstandsmitglied von Lawyers Against the War, einer Organisation, die 2001 in Kanada gegründet wurde und Mitglieder in 13 Ländern hat.


Diese Studie ist traurig und hart, aber notwendig: Pax Pentagon. 

Rechtswissenschaftler Michael Mandel untersucht die ethischen und rechtlichen Aspekte der Kriege im Kosovo, in Afghanistan und im Irak.


Der Irakkrieg im Jahr 2003 war der dritte illegale Krieg der Vereinigten Staaten in nur vier Jahren, wobei der Krieg gegen Saddam besonders blutig und eklatant rechtswidrig war. 
Auch die Sorge um die Menschenrechte ließ sich als Interventionsmotiv der USA kaum ernst nehmen, die die Iraker zwölf Jahre lang mit inhumanen Sanktionen bestraft hatten. 
Und wo blieb die Menschlichkeit in Krieg und Vorkrieg, die so viele unschuldige Menschenleben forderten?

Den Kosovokrieg rechtfertigten die USA als humanitäre Intervention, den Afghanistankrieg als Selbstverteidigung und für den Irakkrieg behaupteten sie, durch den UN-Sicherheitsrat autorisiert zu sein. 
Jeder dieser Kriege, sagt Rechtsprofessor Mandel, muss nach Völkerrecht und UN-Charta als größtes internationales Verbrechen eingestuft werden. Aber wie kommt es, dass es nicht gelingt, die USA vor internationalen Kriegsverbrechertribunalen zur Verantwortung zu ziehen, sondern dass nur die Gegner der USA für ihre Taten büßen müssen?

In seinem neuen Buch analysiert der renommierte Rechtswissenschaftler Michael Mandel die Debatte um die ethischen und rechtlichen Aspekte der Kriege im Kosovo, in Afghanistan und im Irak und liefert eine kritische Analyse der internationalen Verfolgung und Nichtverfolgung von Kriegsverbrechen und Kollateralschäden” die in Wahrheit Mord sind.





2 Kommentare:

  1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  2. Auch wenn der deutsche Titel recht griffig daherkommt, ist er doch leider nicht ganz korrekt. Vielmehr thematisiert und analysiert Mandel die Vorgehensweise der USA, das internationale Recht zu "verzerren", um sie als Feigenblatt für interesssengeleitete Angriffskriege zu missbrauchen. Des weiteren entlarvt er die Institution des Internationalen Strafgerichtshofes für Jugoslawien als reines Machtinstrument der NATO bzw. der Vereinigten Staaten, wiederum mit dem Ziel glaubwürdig eine imperialistische Kampagne zu verkaufen.

    Letztlich - und hier kommt der deutsche Titel der Sache wieder recht nahe - decouvriert der Autor detailliert die brutale Heuchelei der Supermacht, deren Aktionen (mithilfe der NATO) auf reinen Massenmord hinauslaufen, der nie strafrechtlich verfolgt wird und ungesühnt bleibt.

    Zu dieser Schußfolgerung gelangt Mandel, indem er darlegt, dass der Angriffskrieg in den Nürnberger Prozessen als das schwerste internationale Verbrechen (ohne das die Shoah nicht möglich gewesen wäre) definiert worden ist und in diesem Sinne die für alle verbindliche UN-Charta jeglichen kriegerischen Akt in nur sehr engen Grenzen legitimiert. Bei den Invasionen des Irak, Afghanistans und des Kosovo, denen jeweils schwere Bombardierungen voraus gegangen waren, sind diese Gesetze missachtet worden und müssen darum als kriminelle Aktionen gewertet werden. In diesem Zusammenhang bietet auch das angebliche Bemühen, "relativ wenige" Opfer unter der Zivilbevölkerung zu verursachen, keine Entschuldigung, da der Einsatz militärischer Gewalt schlichtweg nicht legal war.

    Darum handelt es sich bei den sog. "Kollateralschäden" um die wissentliche und willentliche Ermordung von Menschen, die verschont geblieben wären, wenn die Vereinigten Staaten sich an das internationale Recht gehalten und einen Krieg vermieden hätten.

    Besonders beeindruckend ist Mandels Darstellung des Kosovo-Krieges von 1999. Beim Lesen ist man immer wieder erstaunt und entsetzt, mit welcher Perfidie die Völkermord-Lüge aufgebaut und von einer vermeintlich unabhängigen internationalen Strafjustiz und den westlichen Massenmedien aufgegriffen worden ist. Die USA, die schon einen von den Europäern ausgehandelten Friedensvertrag in Bosnien sabotierten, indem sie die Muslime in ihrer Verweigerungshaltung bestärkten und somit einen dreijährigen Bürgerkrieg ermöglichten, stilisierte sich im Verein mit der NATO zum Interessenvertreter der Kosovo-Albaner bzw. der UCK, die ab 1997 ja selbst immer wieder terroristische Aktionen gegen Serben durchführte. Im Verein mit dem durchaus nicht unparteischen Internationalen Strafgerichtshof wurde dann ein drohender (oder schon sich abzeichnender) Völkermord suggeriert, der auch noch mit konzertierten Vertreibungen, den "ethnischen Säuberungen", gleichgesetzt wurde. Nichts davon hat sich bewahrheitet.
    Tatsächlich verschärften die NATO-Bombardierungen die Situation im Kosovo ganz ungemein und müssen ohnehin als ein Versuch angesehen werden, ähnlich wie die UCK einen Genozid an den Albanern zu provozieren. Stattdessen kam es zu der Vertreibung Hunderttausender Serben, während albanische Flüchtlinge in ein instabiles Gebiet zurückkehrten, das heute, ähnlich wie Afghanistan, von mafiotischen Strukturen geprägt ist.
    Von Malte Neumann

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