Freitag, 25. Juli 2014

Die Identitären: ihre Ideologien und ihre Kommunikationsstrategien





Die Identitären: Handbuch zur Jugendbewegung der Neuen Rechten in Europa Broschiert
von Julian Bruns (Autor), Kathrin Glösel (Autor), Natascha Strobl (Autor)

Das Buch beschäftigt sich mit der selbsternannten ›Identitären Bewegung‹, die sich als Jugendbewegung der ›Neuen Rechten‹ in Europa versteht und deren Anfänge bereits um 2002 auszumachen sind. 
Seit der Initialzündung in Frankreich haben sich u.a. in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien, Großbritannien, Spanien sowie Dänemark, Schweden und Norwegen Ablegergruppen gegründet, die untereinander ausgezeichnet vernetzt sind und sich im Aufbau von grenzüberschreitenden Strukturen befinden. Basierend auf Text-, Bild-und Videomaterial der Gruppen-Standpunkte, Gesellschaftsanalysen und Schlussfolgerungen werden Aktionismus und Teilhabende nachgezeichnet und analysiert. 
Die politische Logik ihrer Thesen wird eingeordnet, ebenso, welcher Mittel (rhetorisch, visuell, aktionistisch, medial) sie sich bedienen und auf welche Theorien und vorhandene Literatur sich die Identitären stützen. 

„Identitär” ist für die Identitären, wer sich zu seiner regionalen, nationalen und kulturellen Herkunft bekenne. Durch ihr Symbol des gelben griechischen Buchstaben Lambda auf schwarzem Grund projizieren die Identitären das Bild der spartanischen Hopliten auf sich, die unter anderem gegen die Perser bei den Thermopylen kämpften !!!

Das Buch gliedert sich in mehrere Teile und beleuchtet so die Verbreitung in ganz Europa, ihre Verortung als ›Neue Rechte‹, ihre Ideologien und historisch-theoretischen Unterbau, ihre Kommunikationsstrategien sowie ihre Qualifikation als Jugendbewegung.


Natascha Strobl ist Politikwissenschaftlerin mit Schwerpunkt Rechtsextremismusforschung und Mitautorin des Buches "Die Identitären. Handbuch zur Jugendbewegung der Neuen Rechten in Europa" (Unrast 2014). Sie schreibt über Rechtsextremismus auf www.schmetterlingssammlung.net und engagiert sich bei Offensive gegen rechts. 

1 Kommentar:

  1. RECHTSEXTREMISMUS kann sich durch verschiedene Inhalte/Merkmale zeigen, wie zb:

    Rechtsextreme Ideologie / Grundinhalte

    Unabhängig von konkreten kulturspezifischen Ausgestaltungen lassen sich folgende Grundinhalte rechtsextremer Ideologie im Sinne eines transkulturellen bzw. kulturübergreifenden Einstellungssystems feststellen:

    1. Orientierung auf die Bewahrung oder Wiederherstellung eines autoritär-hierarchischen (antiegalitären) Gesellschaftssystems mit folgenden Herrschaftsachsen:
    a. Interne Herrschaftsverhältnisse bzw. ökonomisch-politische Binnenhierarchie der privilegierten Gruppe (Ethnie, rassisch-biologisch definierte Volksgemeinschaft, Religionsgemeinschaft, Nationalitätengruppe etc.)
    b. Ethnokratische und/oder religiös bestimmte Ungleichheits-verhältnisse gegenüber fremden bzw. minoritären Ethnien, Nationalitätengruppen und Weltanschauungsgemeinschaften durch systematische Unterdrückung, Benachteiligung und Entrechtung. (Die Türkisch-Islamische Synthese als Beispiel für ein ethno-national-religiöses Herrschaftskonzept)
    c. patriarchalische Geschlechterbeziehungen.

    2. Nationalistische, religiöse, rassistische, ethnizistische und patriarchalische Legitimationsmythologien (Abwertung von Ungläubigen, Fremdrassigen, andere Nationalitäten, „unreinen“ Frauen etc., ... )

    3. Feindselig-negatorisches Verhältnis zu den Grundprinzipien der kulturellen Moderne (antidemokratische und antimenschenrechtliche Einstellung; Ablehnung der Gewaltenteilung; Orientierung auf einen starken Führerstaat, etc., ... )

    4. Autoritäres Kollektivdenken (das Individuum als unfreier und gehorsamspflichtiger/unterworfener Teil der hierarchisch organisierten Gruppe)

    5. Ausrichtung auf die Sozialisation eines „autoritären Charakters“. Zum Beispiel in Form des gehorsamen Mitglieds der Gemeinschaft für Führer, Volk und Vaterland oder in Form des unterwürfigen Gottes-knechtes, der bedingungslos Befehle ausführt.

    6. Ein übersteigerter sozialdarwinistischer Kriegerethos („Recht des Stärkeren“) und daraus hervorgehende gewaltverherrlichende Männlichkeitsnormen und Ehrbegriffe.

    7. Hass auf Juden und den „Judenstaat“. Dabei bildete zum Beispiel im nationalsozialistischen Diskurs nicht der „Jude an sich“ das Hassobjekt, sondern der Jude in seiner funktional- gegensätzlich einsetzbaren Gestalt als zugleich „jesusmörderischer Antichrist“, „bolschewistisch-marxistischer Weltverschwörer“ und „raffender Kapitalist“, durch dessen Vernichtung das ‚auserwählte’ Volk einer (deutschen) Herrenrasse zu seiner‚ vorgesehenen’ Weltherrschaft gelangen sollte.

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