Der Philosoph als Autodidakt: Ein philosophischer Inselroman [Broschiert]
Abu Bakr Ibn Tufail (Autor), Patric O. Schaerer (Herausgeber)
Abu Bakr Ibn Tufail (Autor), Patric O. Schaerer (Herausgeber)
Ziel dieses philosophisch-allegorischen Inselromans des
arabisch-andalusischen Denkers Ibn Tufail ist die Verteidigung der
Philosophie als rationale Form der Erkenntnis.
Er antwortete damit auf die Angriffe al-Ghazalis, der die philosophische (aristotelische) Methodik bzw. deren Vereinbarkeit mit der Orthodoxie des Islam in Frage stellte.
Entgegnet wird dieser Kritik im Hauptteil des Traktats, wo die rationale, der natürlichen Veranlagung des Menschen angemessene Struktur des philosophischen Wissenskanons aufgezeigt wird, und durch den Nachweis, daß philosophische Erkenntnis sehr wohl mit den Inhalten der Offenbarungsreligion übereinstimmt, viel besser sogar als die bloß symbolhafte Religion der breiten Masse.
Zugleich wird aber die von al-Ghazali vollzogene Wendung hin zur Mystik aufgenommen, indem die unmittelbare, intuitive Erfahrung als Erkenntnisform etabliert und dem theoretischen Erfassen gleichgestellt, ja übergeordnet wird. Beide Wege, die der Philosophie und der Sufik, werden dabei miteinander verwoben. Für diese Einbindung der Sufik in die Philosophie wird die Autorität Ibn Sinas in Anspruch genommen, indem ihm unter dem Titel der "orientalischen Weisheit" eine esoterisch-sufische Lehre zugeschrieben wird.
Er antwortete damit auf die Angriffe al-Ghazalis, der die philosophische (aristotelische) Methodik bzw. deren Vereinbarkeit mit der Orthodoxie des Islam in Frage stellte.
Entgegnet wird dieser Kritik im Hauptteil des Traktats, wo die rationale, der natürlichen Veranlagung des Menschen angemessene Struktur des philosophischen Wissenskanons aufgezeigt wird, und durch den Nachweis, daß philosophische Erkenntnis sehr wohl mit den Inhalten der Offenbarungsreligion übereinstimmt, viel besser sogar als die bloß symbolhafte Religion der breiten Masse.
Zugleich wird aber die von al-Ghazali vollzogene Wendung hin zur Mystik aufgenommen, indem die unmittelbare, intuitive Erfahrung als Erkenntnisform etabliert und dem theoretischen Erfassen gleichgestellt, ja übergeordnet wird. Beide Wege, die der Philosophie und der Sufik, werden dabei miteinander verwoben. Für diese Einbindung der Sufik in die Philosophie wird die Autorität Ibn Sinas in Anspruch genommen, indem ihm unter dem Titel der "orientalischen Weisheit" eine esoterisch-sufische Lehre zugeschrieben wird.
Der Neuübersetzung aus dem Arabischen ist eine luzide
Einleitung des Herausgebers vorangestellt, die als kurze Einführung in
die leitenden Fragestellungen der arabischen Philosophie des
Mittelalters gelten kann.
Diese Ausgabe des Textes überzeugt duch die elegante und originalgetreue Übersetzung sowie durch die ausführliche Einleitung des Herausgebers, in welcher die wichtigen philosophiehistorischen Bezüge allgemeinverständlich erklärt und die lebhafte Rezeption des Werks in der europäischen Neuzeit nachgezeichnet werden.
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