Montag, 25. September 2017

Wie eine Nation sich ihr Denken einredet



Politisches Framing: Wie eine Nation sich ihr Denken einredet - und daraus Politik macht

Menschen sind rationale Wesen, sie können vernunftgesteuert handeln.
Doch mit dieser Vorstellung hinken wir den Erkenntnissen der Neuro- und Kognitionsforschung hinterher und verfehlen die Chance, einen wirklich transparenten demokratischen Diskurs zu führen.

Politisches Denken ist bewusst, rational und objektiv – diese althergebrachte Vorstellung geistert bis heute durch die Köpfe vieler Bürger.
Doch die Kognitionsforschung hat die ›klassische Vernunft‹ längst zu Grabe getragen. Nicht Fakten bedingen unsere Meinungen, sondern Frames (gedankliche Deutungsrahmen).

Sie ziehen im Gehirn die Strippen und entscheiden, ob Informationen als wichtig erkannt oder kognitiv unter den Teppich gekehrt werden.
Frames sind immer ideologisch selektiv, und sie werden über Sprache aktiviert und gefestigt – unsere öffentlichen Debatten wirken wie ein synaptischer Superkleber, der Ideen miteinander vernetzen kann, und zwar dauerhaft.

In der Kognitionsforschung ist man sich daher schon lange einig: Sprache ist Politik.
Höchste Zeit also, unsere Naivität gegenüber der Macht politischer Diskurse abzulegen. Dieses Buch legt dazu den Grundstein. In einfacher Sprache deckt es zunächst auf, wie Sprache sich auf unser Denken, unsere Wahrnehmung der Welt und unser Handeln auswirkt.

Es zeigt, wo die Wirkkraft mentaler Mechanismen wie Frames und Metaphern herrührt, und macht deutlich, wieso es für gesunde demokratische Diskurse unabdingbar ist, die Bewertungen von Gesellschaft und Politik durch vorherrschende Frames mit eigenen Wertvorstellungen abzugleichen – und für eine authentische Vermittlung der eigenen Weltsicht zu sorgen.

Diesen Grundlagen folgt eine Analyse der augenfälligsten Frames unserer deutschsprachigen Debatten über Steuern, Sozialstaat, Gesellschaft, Sozialleistungen, Arbeit, Abtreibung, Islam, Terrorismus, Zuwanderung, Flüchtlings-politik und Umwelt.

siehe weiter auch unter:
- Leseprobe

http://www.halem-verlag.de/wp-content/uploads/2016/01/9783869622088_lese.pdf
 
-
Linguistin Elisabeth Wehling über die Wirkungen von Begriffen wie Flüchtling, Volk, Establishment.
https://static1.squarespace.com/static/555908b8e4b02f3bca056c41/t/576645eed1758e42b255985d/1466320384964/Tiroler+Tageszeitung.pdf


- Sprache bestimmt unser Denken und Handeln

Leidet man unter der Steuerlast?
Oder trägt man sie zum Gemeinwohl bei?
Sprache prägt, ob bewusst oder unbewusst, unser Denken und Handeln - im Alltag wie in der Politik. Elisabeth Wehling erläutert, warum das so ist und welche Folgen es unter anderem für den politischen Diskurs hat.

http://www.bpb.de/system/files/dokument_pdf/politisches_framing_bpb.pdf

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