Samstag, 13. Mai 2017

Illusion 4.0

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Illusion 4.0
- Deutschlands naiver Traum von der smarten Fabrik
Gebundene Ausgabe von Andreas Syska (Autor), Philippe Lièvre (Autor)

Industrie 4.0 – die Idee der webbasiert vernetzten Fabrik – ist mehr als fünf Jahre alt. Dies ist der Anlass für die Treiber von Industrie 4.0, sich einmal mehr gegenseitig auf die Schultern zu klopfen.
Völlig zu Unrecht, denn die Industrie muss auf verlorene Jahre zurückblicken. Dabei ist nicht die technische Umsetzung der Vernetzung das Problem, sondern der Mangel an Mut und Phantasie unserer Industrie.
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Einst gestartet als Initiative für den produzierenden Mittelstand wird Industrie 4.0 derzeit vornehmlich von Fabrikausrüstern und der Forschung getrieben. Kein Wunder, denn sie profitieren hiervon als erste. Sie beglückwünschen sich gegenseitig für technische Lösungen, die aber oftmals gar nicht so innovativ sind, wie behauptet.
Unhaltbare Heilsversprechen, zahlreiche Trittbrettfahrer und eine enorme mediale Aufmerksamkeit – Industrie 4.0 erfüllt alle Kriterien für einen Hype. Zudem basiert Industrie 4.0 auf dem Denkfehler, dass ein nicht lineares und soziales System wie eine Fabrik mit Algorithmen steuerbar ist. Das hat noch nie funktioniert und dies wird auch dieses Mal so sein.
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An eben dieser Stelle möchten die Autoren mit vorliegendem Buch ansetzen, eine Orientierungshilfe bieten, aus einer konstruktiv-kritischen Warte heraus Illusionen vorbeugen und damit vor überzogenen Erwartungshaltungen sowie Fehleinschätzungen bewahren.
Dass dies nur der erste Schritt sein kann, sollte klar sein. Doch es ist der notwendige, und wie so häufig schmerzhafte erste Schritt der Erkenntnis.
Erst wenn die hierfür Verantwortlichen den gegenwärtig zu kurz greifenden Ansatz von Industrie 4.0 durchdrungen haben, kann diesem zu einem Vorzeichenwechsel verholfen werden.
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Es bedarf neuer Geschäftsmodelle und der Bereitschaft, das Bestehende unsentimental zu zerstören, statt es linear fortzuschreiben. Industrie 4.0 hat nur dann eine Chance auf Erfolg, wenn sie sich die Frage stellt, wie wir alle wirtschaften, arbeiten und leben wollen und aus den Antworten die richtigen Schlüsse zieht.
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Prof. Dr. Andreas Syska
Die Faszination für Produktion begleitet Prof. Dr. Andreas Syska sein gesamtes Berufsleben. Nach seinem Maschinen-baustudium mit der Vertieferrichtung Fertigungstechnik an der RWTH Aachen war er zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Aachener Forschungsinstitut für Rationalisierung tätig.
Dort hat er sich mit Fragen des EDV-Einsatzes in der Produktion beschäftigt und dabei auch eine Reihe von Industrieprojekten durchgeführt. Nach seiner Promotion zum Dr.-Ing. ist Herr Prof. Syska in die Industrie gewechselt – und zwar zur Robert Bosch GmbH nach Stuttgart.
Dort war er zunächst Assistent in der Werkleitung des Stammwerks in Feuerbach und wurde kurze Zeit später Produktionsleiter bei einer Tochtergesellschaft des Konzerns. Nach einem kurzen Engagement für das Beratungshaus Arthur D. Little ist er wieder zurück in seine alte Heimat – das Rheinland – und hat sich dort als Berater für Fabrikorganisation selbständig gemacht.

Kurze Zeit später hat er einen Ruf an die Hochschule Niederrhein nach Mönchengladbach erhalten. Dort vertritt Prof. Syska seitdem das Lehr- und Forschungsgebiet Produktionsmanagement und versucht, seinen Studenten sowie seinen Kooperationspartnern in der Industrie ein größtmögliches Stück dieser Faszination weiterzugeben.
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Seit über 20 Jahren betreut er produzierende Unternehmen bei Fragestellungen rund um die Produktion. Dabei ist sein Schwerpunkt Lean Production – die schlanke Fabrik. In mehr als 300 Seminaren, Vorträgen und Key Notes hat er bis heute mehr als 5.000 Menschen an seinen Gedanken unmittelbar teilhaben lassen.
In seiner Forschungsarbeit beschäftigt sich Prof. Syska u.a. mit der Frage, wie die Fabrik der Zukunft aussehen wird. Dabei ist es unvermeidlich, auf das Thema Industrie 4.0 zu stoßen. Er hat sich hierzu Gedanken gemacht, die so gar nicht zu dem passen wollen, was der Mainstream zu Industrie 4.0 von sich gibt.
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Philippe Lièvre
Innovative Technologien und Herausforderungen im Wechselspiel mit ihrer Umwelt begeistern Philippe Lièvre seit jeher. Als Mechatroniker und Fahrzeugtechnikermeister war er als solcher in der Funktion des Werkstattleiters in der BMW-Händlerorganisation mehrere Jahre tätig.
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Im Anschluss studierte er Betriebswirtschaftslehre, mit den Schwerpunkten des internationalen Managements sowie Einkauf und Logistik. Dieses Wissen vertieft Herr Lièvre aktuell im Masterstudiengang Business Management an der Hochschule Niederrhein, Mönchengladbach.
Seine wissenschaftliche Mitarbeit widmet er dort am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften dem Forschungs-gebiet der Vierten Industriellen Revolution, unter der Leitung von Professor Syska.
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Nebenberuflich engagiert sich Herr Lièvre seit 14 Jahren als Projektmitarbeiter Instandhaltung bei der Piepenbrock Service GmbH & Co. KG, einem der bundesweit führenden Unternehmen in diesem Segment. Dieser lange Zeitraum ermöglichte Herrn Lièvre Einblicke in Fertigungsstätten nahezu aller in Deutschland vertretenden Branchenzweige, wie bspw. der Stahl-, Chemie- und Lebensmittelindustrie oder dem Maschinenbau.
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Ein fundiertes technologisches Verständnis in Kombination mit einer betriebswirtschaftlichen Sichtweise und der notwendigen Praxisnähe motivieren Herrn Lièvre, Industrie 4.0 ganzheitlich zu betrachten.
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