Samstag, 24. August 2013

Gespräch über Überwachung: Daten, Drohnen, Disziplin






Daten, Drohnen, Disziplin: 

Ein Gespräch über flüchtige Überwachung (edition suhrkamp) [Taschenbuch]

Zygmunt Bauman David Lyon  

Zygmunt Bauman, geboren 1925 in Posen, lehrte ab 1954 Soziologie an der Universität Warschau. 1968 ging er nach Israel. 1971 erhielt Bauman einen Ruf auf den Lehrstuhl für Soziologie an der University of Leeds, den er bis 1990 inne hatte. 
Bauman erhielt 1989 den Amalfi-Preis, 1998 wurde er mit dem Theodor-W.-Adorno-Preis ausgezeichnet. Zygmunt Bauman ist einer der bedeutendsten Soziologen der Gegenwart. 
In der edition suhrkamp erschien zuletzt sein Essay Wir Lebenskünstler (es 2594).


Das Thema Überwachung ist allgegenwärtig: 
- Wir werden in der U-Bahn gefilmt, 
- machen Privates auf Facebook öffentlich, 
- Minidrohnen werden bald so billig sein, dass Neugierige ihre Nachbarn ausspionieren können. 

All das ist nicht nur für die Politik eine Herausforderung, sondern auch für die Soziologie. 
In dem in diesem Band dokumentierten Gespräch unternehmen Zygmunt Bauman und David Lyon, der Begründer der »Surveillance Studies«, den Versuch, Foucaults Idee des Panopticons und Deleuze' Überlegungen zur Kontrollgesellschaft auf den neuesten Stand der Technik zu bringen.




In den letzten Jahren schien es ja fast schon wieder ruhig zu werden. Doch derzeit scheint alles im Zeichen der Überwachung und Sicherheit zu stehen: 
- Die Snowden-Enthüllungen. 
- Die Drohnen-Affäre, in deren Mittelpunkt Thomas de Maizière stand. 
- Die Ächtung von Drohnen-Einsätzen durch UN-Generalsekretär Ban Ki Moon. 
- Und die zunehmend mediale Wahrnehmung politikwissenschaftlicher Auseinandersetzungen mit diesem Themenkomplex, in denen gar Überlegungen angestellt werden, in der Drohnen-Technologie Möglichkeiten des Fortschritts zu erkennen.
Manch einer meint zwar, die Dinge seien beendet. Doch so leicht lassen sich die Probleme dann doch nicht abschütteln. Denn nicht nur, dass das Auswuchern der Sicherheitsmaßnahmen Grundfesten der Demokratie unterhöhlt und nun auch dem Allerletzten klarsein sollte. Darüber hinaus gibt es jenseits aller Überwachungs- und Sicherheitsauswüchse auch soziologisch und kulturell bedingte Tiefenstrukturen, über die sich das auswuchernde Bedürfnis nach Sicherheit erklären lassen. So ist zum richtigen Zeitpunkt im Suhrkamp Verlag das Buch „Daten, Drohnen, Disziplin. Ein Gespräch über flüchtige Überwachung“ des Soziologen Zygmunt Bauman und dem Überwachungstheoretiker David Lyon, der auch Mitbegründer des Surveillance Studies Centre ist, erschienen.
Das Buch ergab sich aus einem Email-Briefwechsel zwischen den Soziologen, den sie im Sommer 2011 begannen. Zwar fehlt durch die Form des frei florierenden Gesprächs zuweilen der „strenge“ und kohärente Aufbau, den eine Metaanalyse der kulturellen Bedeutung eines Überwachungs-Zeitalters bedürfte. 
(BARAN KORKMAZ)









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