Freitag, 24. Februar 2012

Ziegler, Jean - Der Hass auf den Westen



Der Hass auf den Westen:

Wie sich die armen Völker gegen den wirtschaftlichen Weltkrieg wehren;
Jean Ziegler (Autor), Hainer Kober (Übersetzer)

Jean Zieglers Buch ist eine gnadenlose Abrechnung mit der Unsensibilität, Gleichgültigkeit und Blindheit des Westens im Umgang mit den Ländern „des Südens“.
„Das verwundete Gedächtnis der einstigen Kolonialvölker ist zu einer geschichtsmächtigen Kraft geworden“, konstatiert der Schweizer Soziologe und Sozialdemokrat, der jahrelang für die UN-Menschenrechtskommission als Sonderbotschafter für das Recht auf Nahrung gearbeitet hat.
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Der Autor blickt auf eine lange persönliche Erfahrung als Sonderberichterstatter bei der UNO für das Recht auf Nahrung, sowie als Mitglied des beratenden Ausschusses des UNO - Menschenrechtsrates zurück.
Ziegler schildert aus diesen Erlebnissen die Praktiken, wie die Kapital besitzenden Staaten, Großspekulanten und Moloch-Riesenfirmen, die potentiell auszubeutenden Länder, die über nicht genügendes Kapital verfügen, um sich dagegen wehren zu können, durch die verschiedensten, teils hoch raffinierten Druckmittel beim Zaum halten, um ein weiteres Abschröpfen der dort vorkommenden Ressourcen in Form von wertvollen Bodenschätzen, Ernten und billigsten Arbeitskräften zu gewährleisten.

Ein aufrüttelndes Buch!

5 Kommentare:

  1. Quelle des Kommentars: oe1.orf.at
    Text: Werner Bloch

    Den ganzen Artikel lesen Sie unter:
    http://oe1.orf.at/artikel/215843


    Der Hass auf den Westen

    Warum sich der Süden erst jetzt erhebt

    Den Missstände der Welt begegnet Jean Ziegler mit Verve und Unerschrockenheit. In seinem neuen Buch geht er der Frage nach, warum der geknechtete Süden sich erst jetzt gegen den Westen zu erheben beginnt. Für Ziegler ist die Revolte jedenfalls da.
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    Das Wort als Waffe

    Diesen Zynismus des sogenannten freien Marktes legt Ziegler genüsslich bloß. Das Skalpell, das er dazu benutzt, ist eine Wissenschaft, von der wir eigentlich glaubten, sie habe ihre Hochzeit seit 1968 hinter sich: die Soziologie: "Ein Intellektueller existiert immer nur in der Allianz mit der sozialen Bewegung. Und ein Buch ist gut, wenn es sozial nützlich ist. Das ist einfach eine Waffe." Ziegler erinnert an Pierre Bourdieu, demzufolge Soziologie ein Kampfsport sei. Er selbst sehe sie als Befreiungsbewegung.
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    Der Aufstand der Verdammten ist da

    Jahrhundertelang habe der Westen einen ökonomischen Krieg gegen die Länder des Südens geführt. Eroberungsfeldzüge, Kolonialismus, Zerstörung der indigenen Kulturen.
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    Das verwundete Bewusstsein

    Warum bricht die Revolte des Südens ausgerechnet jetzt los? Nach Jahrhunderten der Sklaverei, des Kolonialismus, der Kriege, der bedingungslosen Ausbeutung dieser Länder und ihrer Ressourcen? Das hängt, so Ziegler, mit der Struktur der menschlichen Erinnerung und unseres Gedächtnisses zusammen. Und da spricht Ziegler vom sogenannten "verwundeten Bewusstsein."
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    Mit Evo Morales durch Bolivien

    Zum Beispiel Bolivien. Dort ist erstmals ein Indio zum Staatspräsidenten gewählt worden. Gegen den Widerstand des ausländischen und inländischen Kapitals. Evo Morales, ein Mann aus der verfemten, verachteten Gruppe der Aymara, hat sogleich die vielleicht weitreichendste Maßnahmen zur Umverteilung des Reichtums ergriffen, die jemals durchgesetzt wurde. Jetzt müssen die internationalen Konzerne 82 Prozent ihrer Profite an den bolivianischen Staat abführen - früher waren es 6 oder 7 Prozent. Aber die Unternehmen zahlen - zähneknirschend -, denn sie machen immer noch Gewinn.
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    Ein polemischer Ankläger

    Vielleicht ist Jean Ziegler ein wenig zu optimistisch. Vielleicht ist er sogar ein wenig naiv. Es könnte sein, dass die Fortschritte in Bolivien bald zunichte gemacht werden und dass Evo Morales endet wie viele seiner Vorgänger: als brutaler Diktator - oder entmachtet.
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    Quelle des Kommentars: oe1.orf.at
    Text: Werner Bloch

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    http://oe1.orf.at/artikel/215843

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  2. Jean Ziegler gilt als ein scharfzüngiger Globalisierungskritiker, der unermüdlich Unterdrückung, Elend, Menschenverachtung, Ausbeutung und Arroganz der westlichen Reichen als „mörderische Weltordnung“ beschreibt. Auch in seinem neuen Buch „Der Hass auf den Westen. Wie sich die armen Völker gegen den wirtschaftlichen Weltkrieg wehren“ nimmt er sich kein Blatt vor dem Mund und konfrontiert den Leser/die Leserin mit aufschlussreichen, erschütternden Begebenheiten des erbarmungslosen Handelns des Westens.


    Mit diesem Buch, für das er Ende 2008 mit dem Literaturpreis für Menschenrechte ausgezeichnet wurde, möchte Ziegler die Wurzeln des immer größer werdenden Hasses der Völker des Südens gegenüber den westlichen Mächten ergründen. So, schreibt Ziegler, bilden zum Beispiel Verachtung, gegenseitiges Unverständnis aber vor allem „das verwundete Gedächtnis der südlichen Völker“ den Nährboden dieses Hasses. Gleichzeitig sucht der Menschenrechtsexperte nach Mitteln und Möglichkeiten, diesen Hass zu besiegen.

    Im Laufe dieser rund 280 Seiten versucht der Autor zentrale Fragen zu beantworten. Zu diesen gehören unter anderem: „Wie kann man den Westen dazu bringen, Verantwortung zu übernehmen und seine eigenen Werte zu respektieren?“, „Wie kann man den Hass des Südens entschärfen?“ oder „Wie lässt sich eine Weltgesellschaft schaffen, die versöhnt und gerecht ist, die die Identität, die Erinnerungen und das Lebensrecht eines jeden Menschen achtet?“.

    Auf der Suche nach diesen Antworten wird nicht mit Kritik am reichen Westen gespart: Kolonialeroberungen, Sklavenhandel, nationalsozialistische Verbrechen, Bestechung und Heuchelei rücken die westliche Welt ein in beschämendes Licht, sodass interessierte LeserInnen beginnen, sich nach einer dringend notwendigen Gegenbewegung zu sehnen.

    OneWorldBooks / 2009

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  3. Der Hass auf den Westen:
    Wie sich die armen Völker gegen den wirtschaftlichen Weltkrieg wehren

    »Jean Ziegler wird mit diesem Preis für sein Engagement für die am stärksten ausgebeuteten Menschen auf diesem Planeten geehrt.« Die Begründung für die Verleihung des Literaturpreises für Menschenrechte für »Der Hass auf den Westen«

    Er gilt als scharfzüngiger Globalisierungskritiker, als »Stimme der Armen und Schrecken der Mächtigen« (so der Stern): Jean Ziegler ist einer der letzten zornigen Linken, der unermüdlich Elend, Unterdrückung, Menschenverachtung und die Arroganz der Reichen als Resultat eines global agierenden Kapitalismus und einer »mörderischen Weltordnung« anprangert. In seinem neuen Buch, für das er Ende 2008 mit dem Literaturpreis für Menschenrechte ausgezeichnet wurde, diagnostiziert er wachsenden Hass der Armen und Entrechteten auf den Westen. Dessen Nährboden sind gegenseitiges Unverständnis sowie das Bewusstsein jahrhundertelanger Verachtung und Unterdrückung - mit weit reichenden Folgen für globale Friedenspolitik.

    Jean Ziegler ist Mitglied des UN-Menschenrechtsrates und einer der international bekanntesten Globalisierungskritiker.

    http://www.youtube.com%2Fwatch%3Fv%3DnkteeA04tBg&ei=TbXKVM-VIIT9UPOUgKAI&usg=AFQjCNEtSnBvueJoZ-heX-Eki36epCWjfQ&sig2=jbewU0Kwld3pCu7_v8yyLA&bvm=bv.84607526,d.d24

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  4. Ausgezeichnet mit dem „Literaturpreis für Menschenrechte“ 2008

    Auf dem Nährboden gegenseitigen Unverständnisses und in dem Bewusstsein jahrhundertelanger Verachtung und Unterdrückung wächst der Hass der Armen und Entrechteten auf den Westen – mit weitreichenden Folgen für die globale Friedenspolitik.
    Auf seiner Suche nach Antworten nimmt Jean Ziegler seine Leser mit auf eine lange Reise, die von den internationalen Konferenzsälen in New York und Genf bis in die entlegendsten Dörfer Nigerias und Boliviens führt. Präzise und engagiert formuliert der Bestsellerautor unbequeme Wahrheiten, denen die reichen westlichen Länder sich stellen müssen – zum Wohle aller.
    Goldmann

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  5. Ein außerordentlich beeindruckendes Buch in dem Fakten über Fakten zusammen getragen sind - und einer empörender als der andere.

    Alle Achtung vor dem Autoren, seiner Begeisterung in der Sache und seinem außerordentlichem Engagement! Das die Profiteure dieser Zustände diesem Mann aus Rache seine wirtschaftliche Existenz zerstören konnten, ist ein politischer Skandal für sich.

    Das Buch liest sich wie ein Thriller, von dem man allerdings hoffte, dass er nicht wahr wäre!
    VonGelegenheitsleser

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