Dienstag, 10. September 2013

Versunkene Arbeitswelt am Beispiel Kuner







Geschichte der Firma Unilever. Werk Atzgersdorf
Versunkene Arbeitswelt am Beispiel Kuner
Reihe: Zeitgeschichte


Dr. Gunther Pauls, vormals Unilever (1964-1996, zuletzt Leiter der Entwicklungsabteilung), Verfasser der Publikation „Vom Ölsüß zur Margarine. Von den Anfängen der österreichischen Fettindustrie bis zum Zweiten Weltkrieg, Wien 1999“


Eduard Giffinger, Maschinenschlosser, Betriebsrat, Zentralbetriebsrat (1968-1987) in der Firma Unilever, ÖGB Sekretär (1987-2001), Kammerrat (1989-1999)




Das Buch erzählt in Wort und Bild die wechselvolle Geschichte der Firma Kuner. Der bescheidene Anfang liegt bei einem jüdischen Käsehändler aus Bisenz. Der Bogen spannt sich über viele Stufen. 
Nach dem Ersten Weltkrieg fusionieren zahlreiche Fett- und Seifenproduzenten, der Name Kuner bleibt bestehen. Seit 1929 gehört das Kunerolwerk dem britisch-holländischen Unileverkonzern. 
Der Zweite Weltkrieg bedeutet auch für das Unternehmen eine Zäsur, doch das Werk Atzgersdorf kann sich in den schwierigen Nachkriegsjahren halten.


Jahrzehntelang stellt Kuner eine breite Palette von Nahrungsmitteln für den täglichen Bedarf zur Verfügung. Das Werk bietet vielen Menschen sichere Arbeitsplätze. 
Nach dem Beitritt Österreichs zur EU und der neoliberalen Wende in Europa kommt Kuner unter Druck. Höhere Renditen sind nur mittels Rationalisierungen und Arbeitsplatzabbau zu erreichen. 
Das bittere Ende kommt 2003. Das Werk Atzgersdorf auf der Breitenfurter Straße wird geschlossen, die Produktionsanlagen werden demontiert, die Gebäude abgerissen. Und heute wächst Gras dort.






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