Montag, 30. September 2013

Das Faschismus-Syndrom






Das Faschismus-Syndrom [Gebundene Ausgabe]
Friedrich Hacker

Friedrich Hacker wuchs in Wien auf,  flüchtete 1938 vor den Nazis zunächst in die Schweiz, wo er sein bereits in Wien begonnenes Medizinstudium mit dem Grad des Dr. med. abschließen konnte.
1940 verließ er Europa und ging in die USA, wo er zunächst an mehreren Kliniken angestellt war und 1945 die Hacker Psychiatric Clinic (Beverly Hills und Lynwood, Kalifornien) gründete sowie die Hacker Foundation (Beverly Hills), die 1952/53 von Theodor W. Adorno geleitet wurde.

In späteren Jahren war er Professor für Psychiatrie an der University of Kansas sowie Professor für Psychiatrie und Rechtswissenschaften der Universität von Südkalifornien (USC) in Los Angeles.
1968 begründete Hacker in Wien die Sigmund-Freud-Gesellschaft, als deren Präsident er maßgeblich dazu beitrug, die langjährige Wohnung Sigmund Freuds in der Wiener Berggasse 19 zu erhalten. Heute ist dort das Sigmund-Freud-Museum untergebracht.
Hacker war 1976 Gründer und wissenschaftlicher Leiter des "Instituts für Konfliktforschung" in Wien, man findet in der dort herausgegebenen "Studienreihe Konfliktforschung", Band 3, in den Verlagen Braumüller Verlag und (anfänglich) Campus-Verlag ein Vorwort von ihm.
In den USA war Friedrich Hacker als Sachverständiger mit diversen, aufsehenerregenden Mordprozessen befasst, u.a. 1969 im Zusammenhang mit dem Mord an der Schauspielerin Sharon Tate.


Das Faschismus-Syndrom:Die tiefschürfende Analyse eines aktuellen Phänomens, die als Warnung verstanden werden muss! Friedrich Hackers Essay ist ein Aufruf, die Grauzonen zwischen den etablierten Parteien und den faschistischen Ideologien nicht aus dem Auge zu verlieren.

Immer wieder wird der Faschismus von seinen Anhängern als Erneuerung und Befreiung, ja spezifisch psychotherapeutisch als Kur und Heilung (zum Teil der Ganzheit und Ordnung) empfunden. Das vorliegende Essay eines der bekanntesten Psychoanalytiker ist zugleich sein Vermächtnis.
Er brachte es vor einigen Jahren in eine nie veröffentlichte Faschismusstudie des Instituts für Konfliktforschung, dessen Gründer er war, ein.

Es gilt als Mahnung, alte Fehler nicht mehr zu wiederholen, besonders nicht dadurch, daß wir den "Faschisten in uns selbst" arroganterweise übersehen.
Das weitgefächerte faschistische Angebot gibt dem Starken oder sich stark fühlenden die Möglichkeit, diese Stärke auszutoben, und dem Schwachen die Möglichkeit, sie zu kompensieren und die Sinnsuche nach einem starken Ich zu befriedigen.
Immer ist die strikte Rollenzuweisung, die zwar unbedingte Unterwerfung erfordert, aber gleichzeitig auch einen eigenen Machtbereich definiert, von entscheidender psychologischer Bedeutung, weil durch Disziplin und Hingabe scheinbar eine Aufgabe erfüllt und ein Lebenssinn gefunden werden kann.

Diese Kategorien sind:

- Die Maximierung von Ungleichheit. 
- Das Recht des Stärkeren 
- Das Führerprinzip. 
- Die Irrationalität. 
- Die Dauermobilisierung. 
- Die Vereinheitlichung. 
- Die organische Ganzheit. 
- Der Totaleinsatz. 
- Die Gewalt und der Terror von oben. 
- Das Uralte und das ganz Neue.

Donnerstag, 12. September 2013

BOTTLED LIFE - Wem gehört das Wasser?





siehe weiters HIER !


BOTTLED LIFE - Wem gehört das Wasser?

Hierzulande müssen wir nur den Hahn aufdrehen und verfügen jederzeit über bestes Trinkwasser. Warum zahlen wir dennoch viel Geld für diese lebensnotwendige Ressource?

„Bottled Life“ deckt auf, wie Konzerne den Menschen ihr eigenes Wasser als teures Lifestyleprodukt verkaufen, indem sie sich weltweit den Zugriff auf wertvolle Quellen sichern. 
Journalist Res Gehriger verfolgt die Spur von Nestlé und lässt uns tief blicken in die Strategien eines der mächtigsten Akteure im Milliardengeschäft mit dem Flaschenwasser.


Gegen die Privatisierung der Wasserversorgung kämpft aktuell das bisher größte europäische Bürgerbegehren right2water. Zeitgleich zum Kinostart im September 2013 werden mehr als eine Millionen Unterschriften der Protestbewegung an die deutschen Behörden übergeben.


„Beklemmende und in keiner Weise verwässerte Analyse“ SonntagsZeitung

„Die stille Katastrophe – der Verteilkampf um das kostbare Gut Wasser wird stärker“ Tageswoche

„Der falsche Film zur falschen Zeit, sagte ein Nestlé-Mann zu Gehriger. Das Gegenteil ist der Fall“ Ensuite


Herbert-Quandt-Medienpreis 2013
Bester Dokumentarfilm, GreenMe Festival Berlin 2013
Nominierung Prix De Soleure, Solothurner Filmtage 2012
Gewinner Kamera Alpin Gold, 24. Filmfestival Graz 2012
Silver Plaque, 49. Chicago International Film Festival

Kinostart Deutschland: 12. September 2013









Mittwoch, 11. September 2013

Kriegsgeschrei und die Tücken der deutschen Außenpolitik





Kriegsgeschrei und die Tücken der deutschen Außenpolitik: [Gebundene Ausgabe]

Ludger Volmer  

Ludger Volmer, Jahrgang 1952, ist promovierter Politikwissenschaftler und Mitgründer der Grünen. Von 1983 bis 1990 und 1994 bis 2005 vertrat er die Partei im Deutschen Bundestag. Von 1991 bis 1994 war er Parteivorsitzender, von 1998 bis 2002 Staatsminister im Auswärtigen Amt. 
Während seiner politischen Laufbahn beschäftigte er sich vorrangig mit Fragen der Außen- und Friedenspolitik. Heute lehrt Volmer an der Freien Universität Berlin.


Kriege im Kosovo, in Afghanistan, im Irak sie waren und sind umstritten, zerrissen Freundschaften und spalteten Parteien. 
Das Entscheidungsdilemma der Verantwortlichen, in diesem Buch wird es greifbar, geschildert von einem, der lange Zeit mittendrin steckte. 

Die zwölf Kapitel erzählen, was ein engagierter Außenpolitiker erleben kann spannend, manchmal witzig, oft nachdenklich und provokativ. Auf überraschende Weise gibt Ludger Volmer Einblicke hinter die Kulissen der großen politischen Bühne. 
- Wie veränderte sich die Außenpolitik unter rotgrünen Vorzeichen? 
- In welche Entscheidungsdilemmata geriet er, als militärische Interventionen unvermeidbar schienen? 
- Wie ging er mit der überkommenen außenpolitischen Leitidee um, Märkte für den deutschen Export zu erschließen? 

Für Volmer stand immer im Vordergrund, zur Zivilisierung der Weltgesellschaft beizutragen. Hautnah schildert er Hintergründe und oft bizarre Situationen, mit Details, die noch nie an die Öffentlichkeit gelangten. Manches widerspricht den kursierenden Deutungen. 
Das Buch ist eine ebenso unterhaltsame wie brisante autobiografische Bilanz, in der sich politischer Jargon und wissenschaftliche Reflexion mischen.




Dienstag, 10. September 2013

Die unbekannten Nachbarn !






Die unbekannten Nachbarn. Minderheiten in Osteuropa [Broschiert]

Ruth Leiserowitz (Hg.)  

Dr. Ruth Leiserowitz (Hg.): Jahrgang 1958, Bibliotheks- und Verlagsangestellte, Übersetzerin, 1990 bis 1996 Studium der Geschichte und Polonistik in Berlin und Vilnius, 1996 bis 1999 wiss. Mitarbeiterin am Thomas-Mann-Kulturzentrum Nida / Litauen, 1997 Promotion, seit 1996 Lehrbeauftragte an der Universität Klaipeda, seit 2001 Forschungsprojekte an der HU Berlin und der FU Berlin, 2007 Habilitation. 
Zahlreiche Veröffentlichungen zur osteuropäischen Geschichte.


Alle osteuropäischen Länder sind geprägt durch die Existenz zahlreicher Minderheiten. Ihr Leben, ihre Kultur und Geschichte haben diese über Jahrhunderte hinweg bereichert und auch miteinander verbunden. 

Gerade durch sie verwandelte sich Osteuropa einstmals in eine vielfarbige, kulturell reiche Landschaft mit funktionierenden Nachbarschaften. Doch diese einzigartige Pluralität wurde in der Mitte des letzten Jahrhunderts zerstört. 
Der Zweite Weltkrieg hat mit seinen Umsiedlungsaktionen und den nachfolgenden Grenzverschiebungen und Blockbildungen viele Landschaften politisch und kulturell zerrissen. 
Die sozialistische Staatsideologie überlagerte die jeweiligen Kulturtraditionen. Erst allmählich beginnt eine Rückbesinnung auf die spezifischen Lebensarten und deren Wiederbelebung.





Versunkene Arbeitswelt am Beispiel Kuner







Geschichte der Firma Unilever. Werk Atzgersdorf
Versunkene Arbeitswelt am Beispiel Kuner
Reihe: Zeitgeschichte


Dr. Gunther Pauls, vormals Unilever (1964-1996, zuletzt Leiter der Entwicklungsabteilung), Verfasser der Publikation „Vom Ölsüß zur Margarine. Von den Anfängen der österreichischen Fettindustrie bis zum Zweiten Weltkrieg, Wien 1999“


Eduard Giffinger, Maschinenschlosser, Betriebsrat, Zentralbetriebsrat (1968-1987) in der Firma Unilever, ÖGB Sekretär (1987-2001), Kammerrat (1989-1999)




Das Buch erzählt in Wort und Bild die wechselvolle Geschichte der Firma Kuner. Der bescheidene Anfang liegt bei einem jüdischen Käsehändler aus Bisenz. Der Bogen spannt sich über viele Stufen. 
Nach dem Ersten Weltkrieg fusionieren zahlreiche Fett- und Seifenproduzenten, der Name Kuner bleibt bestehen. Seit 1929 gehört das Kunerolwerk dem britisch-holländischen Unileverkonzern. 
Der Zweite Weltkrieg bedeutet auch für das Unternehmen eine Zäsur, doch das Werk Atzgersdorf kann sich in den schwierigen Nachkriegsjahren halten.


Jahrzehntelang stellt Kuner eine breite Palette von Nahrungsmitteln für den täglichen Bedarf zur Verfügung. Das Werk bietet vielen Menschen sichere Arbeitsplätze. 
Nach dem Beitritt Österreichs zur EU und der neoliberalen Wende in Europa kommt Kuner unter Druck. Höhere Renditen sind nur mittels Rationalisierungen und Arbeitsplatzabbau zu erreichen. 
Das bittere Ende kommt 2003. Das Werk Atzgersdorf auf der Breitenfurter Straße wird geschlossen, die Produktionsanlagen werden demontiert, die Gebäude abgerissen. Und heute wächst Gras dort.






Sonntag, 8. September 2013

Georg Elser: Der Hitler-Attentäter






Georg Elser: Der Hitler-Attentäter [Broschiert]


Peter Steinbach, geboren 1948, ist wissenschaftlicher Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin und Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Mannheim. 
Johannes Tuchel, geboren 1957, ist Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin und seit 2007 Professor am Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften der FU Berlin.




Am 8. November 1939 versuchte der Schreiner Georg Elser, Adolf Hitler durch einen Bombenanschlag im Münchner Bürgerbräukeller zu töten. Das Attentat, das wie kein anderes Ereignis des 20. Jahrhunderts den Gang der Weltgeschichte verändert hätte, misslang, Elser wurde gefasst und im Konzentrationslager Dachau inhaftiert, wo man ihn am 9. April 1945 erschoss. Dieser Band verbindet ein reich illustriertes, verständlich geschriebenes Lebensbild Elsers mit der Geschichte seiner wechselvollen Beurteilung durch die Nachwelt und einer kompletten Wiedergabe der Verhörprotokolle.


Dieses Standardwerk stellt in kompakter Weise den aktuellen Stand der Georg-Elser-Forschung sowie Meilensteine der Anerkennung von Georg Elser dar. 
Es ist allgemein verständlich geschrieben und eignet sich in besonderer Weise für den Schulunterricht. 
(georg-elser-arbeitskreis.de)


Siehe auch: Ansicht



Mittwoch, 4. September 2013

Was vom Kriege übrig blieb ...





Was vom Kriege übrig blieb ...
Der Afghanistan-Krieg dauert bereits länger als Erster und Zweiter Weltkrieg zusammengenommen. 
- Welche Lektionen hält der erste große militärische Auslandseinsatz Deutschlands nach 1945 bereit? 
- Wie groß sind die Chancen, dass der Abzug 2014 die Region nicht endgültig ins Chaos stürzt? 
Darüber schreiben Politiker, Wissenschaftler, Journalisten und Vertreter von Nichtregierungsorganisationen.


Lektionen aus dem langen Krieg

Was hätten wir in Afghanistan besser machen können?

von Elke Hoff | Afghanistan, Konflikte und Strategien


Es ist viel erreicht worden in Afghanistan. 
- Aber ist es auch viel, gemessen an den Ansprüchen, die zur Rechtfertigung des Krieges formuliert wurden? 
- Warum war es nicht möglich, eine stringente Strategie zu entwickeln, die afghanische Bevölkerung für sich zu gewinnen, stabile Regierungsstrukturen aufzubauen? 
- Und was gäbe es zu lernen?

Weg vom Abgrund 

Nur Gespräche mit den Taliban können Afghanistan Frieden bringen

von Ahmed Rashid | Afghanistan, Konflikte und Strategien


Vor dem Abzug des Westens steigt das Ausmaß der Gewalt dramatisch. Dabei sind alle Seiten – Amerikaner, Taliban und die afghanische Regierung – zu Gesprächen bereit. Nur so ließe sich ein Waffenstillstand erreichen, der Bedingung dafür ist, dass 2014 faire Wahlen stattfinden können. 
An einer Machtbeteiligung der Taliban führt kein Weg vorbei.

„Die Lage der Frauen ist deutlich besser“

Was in Afghanistan auf dem Spiel steht: Interview mit Suzana Lipovac

von Suzana Lipovac | Afghanistan, Konflikte und Strategien


Vor dem Abzug der internationalen Truppen Ende 2014 glaubt eine Mehrheit der Afghanen, dass ihr Land auf einem guten Weg ist und sich die Situation namentlich der Frauen verbessert hat. 
Und nach dem Abzug? Steht zu befürchten, dass die prekäre Stabilität wieder in sich zusammenfällt, so Suzana Lipovac von der Hilfsorganisation KinderBerg im Gespräch mit der IP.

Die Zähmung der Widerspenstigen 

Kann Pakistan die Taliban im eigenen Staat kontrollieren?

von Christian Wagner | Pakistan, Konflikte und Strategien


Lange hat Islamabad die Taliban in Afghanistan unterstützt, um in Kabul mitzuregieren, Indien herauszuhalten und den Zugang nach Zentralasien zu sichern. Doch das hat sich als Bumerang erwiesen: Heute bedrohen die pakistanischen Taliban den Staat. Im Interesse Pakistans wäre eine enge Zusammenarbeit mit der afghanischen Regierung.


Dienstag, 3. September 2013

Der spanische Bürgerkrieg in Augenzeugenberichten





Der spanische Bürgerkrieg in Augenzeugenberichten[Taschenbuch]


Hans-Christian Kirsch  



Quellenstudium muß nicht trocken und schwer verständlich sein - das zeigt das Werk "der spanische Bürgerkrieg in Augenzeugenberichten". 

Anhand chronologisch dargestellter Kurztexte von Zeitgenossen wird die Vorgeschichte dieses für Europa so wichtigen Ereignisses, sein Ausbruch und die auf beiden Seiten verübten Grausamkeiten, die militärische Entwicklung, der Enthusiasmus und die entschlossenheit der spanischen Arbeiter und Bauern sowie der Internationalen Brigaden, die Rolle der ausländischen Mächte (Nazi-Deutschland, der "Westen", die Sowjetunion) sowie die Gründe für das Scheitern der ersten spanischen Demokratie dargestellt. 

Das Buch liest sich stellenweise wie ein spanender Roman. Obwohl nicht unbeteiligt oder "neutral", ermöglicht der Autor doch dem Leser, sich ein eigenes Urteil zu machen über die damals für Europa so schicksalhaften Ereignisse am Vorabend des zweiten Weltkrieges. Für mich trotz des Erscheinungsdatums immer noch ein Klassiker der Literatur über den Spanischen Bürgerkrieg!
(Von Heinz-Peter Kuhlmann)




„Proben“ für die einen ...

Der Oberbefehlshaber der deutschen Luftwaffe, Hermann Göring, sagt später über die deutsche Beteiligung am Spanischen Bürgerkrieg:
„Als in Spanien der Bürgerkrieg ausgebrochen war, sandte Franco einen Hilferuf an Deutschland um Unterstützung besonders in der Luft. Man darf nicht vergessen, Franco stand mit seinen eigentlichen Truppen in Afrika. 

Das Entscheidende war, dass zunächst seine Truppen nach Spanien kamen.

Ich sandte mit Genehmigung des Führers einen großen Teil meiner Transportflotte und sandte eine Reihe von Erprobungskommandos meiner Jäger, Bomber und Flakgeschütze hinunter und hatte auf diese Weise Gelegenheit, im scharfen Schuss zu erproben, ob das Material zweckentsprechend entwickelt wurde. Damit auch das Personal eine gewisse Erfahrung bekam, sorgte ich für einen starken Umlauf, das heißt, immer wieder neue hin und die anderen zurück.“ 




... Ernstfall für die anderen

Am 26. April 1937 bombardierte die „Legion Condor“ Guernica, baskisch: Gernika. Pablo Picasso erinnert mit seinem weltberühmten Gemälde „Guernica“ an die Zerstörung der nordspanischen Stadt, bei der mehrere Hundert Zivilisten getötet wurden. 
Padre Alberto de Onaindía, ein junger baskischer Priester, sieht das Bombardement mit an:
„Es war ein wunderbar klarer Tag, der Himmel war weich und klar. Wir kamen in den Vororten von Guernica gegen 5 Uhr an. In den Straßen war viel Betrieb, denn es war Markttag. Plötzlich hörten wir die Sirene. 

Bald erschien ein feindliches Flugzeug über Guernica. Direkt über dem Zentrum warf es drei Bomben ab. Kurz darauf sah ich sieben Flugzeuge, auf die sechs weitere folgten, dann kamen noch einmal fünf. Alle waren Junkers-Maschinen. Unterdessen war ganz Guernica von einer Panik ergriffen.

Mehr als eine Stunde blieben die achtzehn Maschinen in einer Höhe von wenigen hundert Metern über Guernica, und sie warfen Bombe auf Bombe.
Später sahen wir die Krater. Sie hatten einen Durchmesser von sechzehn Metern und waren acht Meter tief.

Gegen 7 Uhr flogen die Maschinen ab, und nun kam eine neue Welle, die diesmal in sehr großer Höhe flog. Die zweite Welle warf Brandbomben
auf unsere gemarterte Stadt. Das zweite Bombardement dauerte fünfunddreißig Minuten, aber es reichte hin, um den ganzen Ort in einen gewaltigen Feuerofen zu verwandeln. Die Angriffe und die Zerstörung der Stadt hielten noch weitere zwei Stunden und fünfundvierzig Minuten an. 

Als das Bombardement vorbei war, kamen die Leute aus ihren Schutzräumen. Keiner weinte. Verwunderung stand auf ihren Gesichtern. Jeder von uns konnte einfach nicht begreifen, was er da sah.
Bei Sonnenuntergang konnte man immer noch nicht weiter als fünfhundert Meter sehen. Überall wüteten die Flammen, und dicker schwarzer Rauch stieg auf. Um mich herum beteten die Leute und streckten die Arme in Kreuzform gegen den Himmel, um Gnade zu erbitten.

Guernica hatte keine Flak, überhaupt gab es keine Geschütze in der Stadt, nicht einmal ein Maschinengewehr wäre zu finden gewesen.
In den ersten Nachtstunden sah ich fürchterliche Szenen: Männer, Frauen und Kinder liefen durch den Wald und suchten ihre Angehörigen. In den meisten Fällen fanden sie nur die Leichen, durchsiebt von den Kugeln der Bordwaffen.“ 





Montag, 2. September 2013

Sozialer Aderlass in Europa

Quelle: Arbeiterkammer / Ursula Filipicˇ, Elisabeth Beer (Hg.)
              Sozialpolitik in Diskussion, Band 13
              Dokumentation der gleichnamigen Tagung vom 3. Dezember 2012





Die öffentliche Debatte räumt der Finanzkrise und ihrer Bewältigung viel Platz ein. In jüngster Zeit mehren sich dabei die Stimmen, die vor den negativen Folgewirkungen der bisherigen Anti-Krisen-Politiken warnen. 


Die nationalen Maßnahmen zur Budgetkonsolidierung setzen vor allem auf Kür- zungen zu Lasten breiter Bevölkerungsschichten. 
In vielen EU-Staaten wurden gravierende Sparpakete mit weitreichenden Einschnitten beschlossen: Lohnkürzungen im öffentlichen Bereich, Abbau von Sozialleistungen, Eingriffe in die Tarifautonomie, Einschränkung bestehender ArbeitnehmerInnenrechte und Schwächung der Gewerkschaften. 


Der Rückbau von ArbeitnehmerInnenrechten und des Sozialstaates ist für große Teile der Bevölkerung unmittelbar spürbar.  
Quelle: Arbeiterkammer / Ursula Filipicˇ, Elisabeth Beer (Hg.)
              Sozialpolitik in Diskussion, Band 13
              Dokumentation der gleichnamigen Tagung vom 3. Dezember 2012

              http://wien.arbeiterkammer.at/online/page.php?P=2843




Bürgernaher aktiver Staat





Bürgernaher aktiver Staat

Elisabeth Dearing/Helfried Bauer


Dr. Helfried Bauer Konsulent für das Zentrum für Verwaltungsforschung Dr.in Elisabeth Dearing Leiterin der Abteilung 5B2, Volkswirtschaft und Wirkungsorientierung (Rechnungshof)




Sparen gefährdet die nachhaltige und wirksame Aufgabenerfüllung durch den Staat. Governance-orientiertes Handeln setzt hingegen bei den nachhaltigen Wirkungen für Bürgerschaft, Wirtschaft und das Land an, stimmt die Ziele und Maßnahmen mit den Partnern auf Länder- und Städteebene ab und bemüht sich um Gleichstellung, Fairness und – als Voraussetzung für gemeinsames Handeln – um Transparenz.

Ein zentraler Punkt von Public Governance ist der Wertebezug. Die generellen Menschenrechte, beispielsweise auch Gerechtigkeit, Transparenz oder Bürgerbeteiligung, sind zu stärken, um Demokratiequalität zu erhalten. 

Ebenso gilt es, die Public Values, welche die verschiedenen öffentlichen Aufgabenträger anstreben, zu konkretisieren. Dies gibt auch den öffentlich Bediensteten eine Ausrichtung für die Zukunft.

In diesem Buch werden Begriffe und zentrale Konzepte einer zeitgemäßen Planung und Steuerung der öffentlichen Aufgabenerfüllung erklärt. Betont wird, dass öffentliches Management anderen Zielen verpflichtet ist als privates Wirtschaften. 
Das bisherige Reformgeschehen wird kritisch behandelt und lang anstehende und künftige Reformbereiche werden praxisbezogen erläutert und kommentiert.



Genial dagegen - Bruno Kreisky Forum für Internationalen Dialog































Siehe auch - Genial dagegen:
http://bilgungwissen.blogspot.co.at/2012/06/genial-dagegen-die-reihe.html



Sonntag, 1. September 2013

Die Freiheit kam im Mai






Die Freiheit kam im Mai. Mit CD "Mauthausen Trilogy"

Text: Kambanellis Iakobos. Musik: Theodorakis Mikis [Taschenbuch]

Iakovos Kambanellis Mikis Theodorakis Elena Strubakis  

erstmals aus dem Griechischen ins Deutsche übersetzt von Elena Strubakis
mit der CD „Mauthausen Cantata“ Text: Iakovos Kambanellis Musik: Mikis Theodorakis Begleitende Worte: Simon Wiesenthal Iakovos Kambanellis zählt zu den bekanntesten Bühnen- und Filmautoren Griechenlands. 




Seine Popularität gründet sich ebenso auf die oft gespielten und gesungenen Vertonungen seiner Gedichte, besonders auf die weltweit bekannte „Mauthausen Cantata“, die von Mikis Theodorakis vertont wurde.
Iakovos Kambanellis war Häftling im Konzentrationslager Mauthausen. Er schildert die Zeit der Gefangenschaft, den Tag der Befreiung, den 5. Mai 1945, das Leben im Lager in den fol- genden Monaten und die Kontakte mit der Bevölkerung in den nahen Dörfern und Bauern- höfen, das Leben des Aufbruchs in die Freiheit, die ersten Schritte in eine neue Epoche.

Simon Wiesenthal war Häftling in zahlreichen Konzentrationslagern, zuletzt in Mauthausen. Er kämpfte lebenslang um Recht und Gerechtigkeit und formuliert auf der CD konzentriert seine wichtigsten Anliegen.



Mikis Theodorakis sagt zu dieser ersten Übersetzung des Werkes ins Deutsche, das in Griechenland mehr als 30 Mal aufgelegt wurde:

„Der Dichter beweist in seinem Buch, dass er stärker als seine Kerkermeister ist, weil er uns überzeugend zeigt, dass sich sogar in der Hölle die Liebe letztendlich als das Stärkere erweist.“